Es ist zum Allgemeinplatz geworden in einer Untersuchung des sogenannten Gartens der Lüste von Hieronymus Bosch (ca.1450-1516) zu betonen, dass dieses Triptychon das größte und berühmteste, das bedeutendste und schwierigste Werk im etwa 23 Gemälde umfassenden Oeuvre dieses Malers sei. Die Arbeit gibt einen Überblick über die zahllosen wissenschaftlichen Interpretationen wie auch zweifelhaften 'esoterischen' Deutungsversuche und versucht neue Wege zukünftiger Forschung aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Der Garten der Lüste als kunsthistorisches Problem
- Grundzüge der Auslegung: Konsens und Dissens der Forschung
- Allgemeines
- Die Außentafeln
- Die linke Innentafel
- Die Mitteltafel
- Die rechte Innentafel
- Der Garten der Lüste als methodisches Problem
- Die Anfänge der kunsthistorischen Interpretation
- Boschs Gemälde als Spielfläche des (Forscher-)Geistes
- Von der Kritik der Interpretationen zur Reflexion der Methoden
- Die Methode Bax' - eine systematische Motivdeutung
- Bosch als Moralist und die volksprachliche Literatur
- Der Garten der Unkeuschheit
- Die Erschaffung der Welt und das Paradies
- Die Mitteltafel im Zeichen der Luxuria
- Die Höllentafel: „hekeling van de herberg“.
- Sprachbilder und Bildersprache
- Bax contra Fraenger
- Der Garten der Lüste - ein endloser Rebus?
- Quellenforschung, Rezeptionsstudien und Ikonographie
- Quellenstudien
- Das höfische Umfeld des Gartens der Lüste
- Zur Rezeption des Gartens der Lüste
- Betitelungen in den Inventaren
- Textvergleiche.
- Die Visio Tundali und die Hölle des Gartens der Lüste
- Der Rosenroman, der Triumphus Veneris und die Mitteltafel
- Bildvergleiche
- Paradiesdarstellungen mit Gottvater / Christus, Adam und Eva
- Vergleichbare Elemente in Liebesgärten und Jungbrunnen
- Semantische Klärungen durch Vandenbroeck
- Die Eule im Paradiesbrunnen
- Semantik und Komplexität der Mitteltafel
- Die Semantik der Mitteltafel
- „Sicut erat in diebus Noe“, Paradies-Vorstellungen und Eschatologie ...
- Unvollständige Komplexität
- Weitergehende Ansätze und Methoden
- Ansätze zur Konzeption der Mitteltafel
- Formale Ansätze und Gestaltungsprinzipien
- Der Garten der Lüste und die Drolerien
- Formalästhetische und bildimmanente Ansätze und Methoden .......
- Zur Gestaltung des Gartens der Lüste
- Die Gestaltung der Mitteltafel und die theologische Literatur
- Gestaltungsprinzipien im Garten der Lüste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Magisterarbeit befasst sich mit dem berühmten Triptychon „Der Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch. Das Werk gilt als rätselhaft und schwer zu interpretieren. Die Arbeit analysiert verschiedene Ansätze und Methoden, die in der kunsthistorischen Forschung zur Interpretation des Werkes angewendet wurden, um so ein umfassendes Verständnis der komplexen Bildsprache Boschs zu erlangen.
- Die historische und ikonographische Einordnung des Werkes
- Die Methoden der kunsthistorischen Forschung und ihre Anwendung auf Boschs Werk
- Die Rolle der literarischen und bildlichen Quellen in der Interpretation des „Gartens der Lüste“
- Die Bedeutung der Symbolik und Semantik in Boschs Bildsprache
- Die Analyse formaler Gestaltungsprinzipien und ihrer Bedeutung für die Interpretation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und beleuchtet die Problematik der Interpretation des „Gartens der Lüste“. Es werden unterschiedliche Deutungsansätze und Methoden diskutiert, die in der Vergangenheit zur Interpretation des Werkes angewendet wurden.
Das zweite Kapitel stellt die Methode von Bax vor. Bax interpretierte das Werk als eine moralische Allegorie, die auf die Verführung durch die Sünden und die Gefahren der Lust hinweist. Er stützt sich dabei auf volksprachliche Literatur und versucht, die einzelnen Bildmotive als Symbole für bestimmte Sünden und Laster zu deuten.
Das dritte Kapitel widmet sich der Quellenforschung und Rezeptionsstudien. Es werden verschiedene literarische und bildliche Quellen untersucht, die möglicherweise eine Rolle bei der Entstehung des „Gartens der Lüste“ gespielt haben. Darüber hinaus werden verschiedene Rezeptionen des Werkes in der Geschichte beleuchtet.
Das vierte Kapitel analysiert die semantischen Klärungen durch Vandenbroeck. Vandenbroeck untersucht die Symbolik und Semantik der einzelnen Bildmotive, insbesondere der Mitteltafel, und versucht, die komplexe Bildsprache Boschs zu entschlüsseln.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit weiteren Ansätzen und Methoden der Interpretation des „Gartens der Lüste“. Hierbei werden sowohl formale Gestaltungsprinzipien als auch ikonographische und theologische Aspekte des Werkes beleuchtet.
Schlüsselwörter
Der Garten der Lüste, Hieronymus Bosch, Triptychon, kunsthistorische Forschung, Interpretation, Methoden, Ikonographie, Symbolik, Semantik, Quellenforschung, Rezeption, Allegorie, Moral, Luxuria, Hölle, Paradies, Gestaltungsprinzipien.
- Arbeit zitieren
- Stefan Fischer (Autor:in), 2001, Analyse zu "Der Garten der Lüste" von Hieronymus Bosch. Ansätze und Methoden der Forschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25974