Schon so manches Kind mag sich fragen, wieso heißt Donnerstag eigentlich Donnerstag?
Kommt das daher, weil es am Donnerstag früher besonders viel donnerte? Und ein Fremdsprachenschüler
stellt sich vielleicht die Frage, woher kommen die völlig unterschiedlichen
Bezeichnungen für Mittwoch: im Englischen Wednesday, im Spanischen miércoles im
Finnischen keskiviikoo? Auf diese Fragen soll im Folgenden Antwort gegeben werden.
In vorliegender Arbeit wird untersucht, wo die Wochentagsbezeichnungen der europäischen
Sprachen ihren Ursprung haben und auf welchen Wegen sich die Bezeichnungen
verbreiteten und weiterentwickelten. Bezüglich der Darstellung der einzelnen Sprachen
wurde nicht immer gemäß der Zugehörigkeit zur jeweiligen Sprachfamilie vorgegangen;
vielmehr wurden die Sprachen zusammengefasst, deren Wochentagsbezeichnungen dieselben
etymologischen Merkmale aufweisen. So wird z.B. Finnland zusammen mit den ge rmanischen
Sprachen und Portugal zusammen mit den slawischen Sprachen behandelt.
Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Benennung der Wochentage im deutschsprachigen
Raum gelegt. So wird sowohl der Etymologie der standardsprachlichen Ausdrücke als
auch der Bezeichnungen in den Mundarten (hier vor dem Bairischen) Rechnung getragen.
Abschließend werden die volksetymologischen Interpretationen der Wochentagsbezeic hnungen
untersucht, die die Grundlage für viele Bräuche und Gewohnheiten bilden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Etymologie und historischer Hintergrund
- Ausbreitung der heidnischen Wochentagsbezeichnungen
- Ausbreitung der jüdischen Wochentagsbezeichnungen
- Zur Wortgeografie der Wochentagsbezeichnungen in Europa
- Romania
- Portugal und der slawische Sprachraum
- Baltische und finnougrische Sprachen
- Germania
- Montag
- Dienstag
- Mittwoch
- Donnerstag
- Freitag
- Samstag/Sonnabend
- Sonntag
- Mundartliche Erscheinungen in Deutschland
- Ergetag (Dienstag)
- Pfinztag (Donnerstag)
- Pferintag (Freitag)
- Volksetymologische Interpretationen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Ursprünge der Wochentagsbezeichnungen in den europäischen Sprachen zu untersuchen und zu analysieren, wie sich diese Bezeichnungen im Laufe der Zeit verbreiteten und weiterentwickelten. Die Arbeit befasst sich mit der Etymologie der Bezeichnungen, den verschiedenen Wegen ihrer Ausbreitung sowie den spezifischen Besonderheiten im deutschsprachigen Raum.
- Etymologie und historischer Hintergrund der Wochentagsbezeichnungen
- Ausbreitung der heidnischen und jüdischen Wochentagsbezeichnungen in Europa
- Wortgeographie der Wochentagsbezeichnungen in verschiedenen europäischen Sprachräumen
- Mundartliche Variationen der Wochentagsbezeichnungen im deutschsprachigen Raum
- Volksetymologische Interpretationen der Wochentagsbezeichnungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit vor. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Benennungen der Wochentage in verschiedenen Sprachen und erläutert den Ansatz der Untersuchung.
- Kapitel 2 beleuchtet die Etymologie und den historischen Hintergrund der Wochentagsbezeichnungen. Es wird der Ursprung in den Hochkulturen des Orients erläutert und die Ausbreitung der heidnischen und jüdischen Bezeichnungen in Europa beschrieben.
- Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Wortgeographie der Wochentagsbezeichnungen in Europa. Es werden die Bezeichnungen in verschiedenen Sprachräumen, wie Romania, Portugal, dem slawischen Sprachraum, den baltischen und finnougrischen Sprachen sowie im Germanischen, verglichen und analysiert.
- Kapitel 4 widmet sich den mundartlichen Erscheinungen der Wochentagsbezeichnungen in Deutschland, insbesondere im Bairischen.
- Kapitel 5 befasst sich mit volksetymologischen Interpretationen der Wochentagsbezeichnungen und deren Einfluss auf Bräuche und Gewohnheiten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Wortgeographie, Etymologie, Wochentagsbezeichnungen, heidnische Traditionen, jüdische Traditionen, europäische Sprachen, Sprachkontakt, Mundarten, volksetymologische Interpretationen.
- Arbeit zitieren
- Marion Hacke (Autor:in), 2004, Zur Wortgeographie der Wochentagsnamen im Deutschen und in anderen europäischen Sprachen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25981