Überall lesen wir „zu fett“, „zu süß“, „zu viel“. Ich möchte aber von jenen anderen schreiben „zu mager“, „zu dünn“, „hungrig“, „isoliert“. Der Körper ist die Sprache dieser Betroffenen, ihr Hilferuf in die Welt des Nahrungsüberflusses. Vor allem Mädchen in der Pubertät zählen zu den potentiellen Kandidaten, die an einer Essstörung erkranken. Die Jugendlichen befinden sich zu dieser Zeit in einer schwierigen Phase. Sie werden mit körperlichen, aber auch persönlichen Veränderungen konfrontiert, die ihnen vorher noch nicht begegnet sind. Gerade deshalb ist es wichtig, dass man in dieser schwierigen Zeit für die Jugendlichen da ist. Sie benötigen eine Bezugsperson, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht und die gemeinsam mit den Pubertierenden nach Lösungsmöglichkeiten sucht. Deshalb ist es für mich als angehende Lehrerin sehr wichtig auf diese aktuelle Problematik aufmerksam zu machen. Die heutigen Lehrer werden nicht nur mit Gewalt und Drogen konfrontiert, sondern auch mit Problemen, die das Essverhalten der Jugendlichen betreffen. Allerdings ist zu bedenken, dass die Thematik falsch verstandenen Essverhaltens sehr selten als Inhalt einer pädagogischen Lehramtsausbildung zu finden ist. Als Lehrperson muss man demnach bereit sein, sich mit Hilfe von Literaturrecherchen, Beratungsstellen oder Fachpersonen ein spezifisches Wissen anzueignen, dass denjenigen Lehrer befähigt mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen und ihrer Krankheit präventiv und interventiv umzugehen und entsprechend zu agieren. Das folgende Beispiel spiegelt die Problematik von falsch verstandenem Essverhalten sehr anschaulich wieder.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Essverhalten, Gewicht und Normalität
- 2.1. Essen als Grundbedürfnis
- 2.2. Gestörtes und normales Essverhalten
- 2.3. Welches Gewicht ist „normal“?
- 3. Theoretische Grundlegung - Erscheinungsbild der Magersucht und Bulimie
- 3.1. Begriffsbestimmung und Diagnosekriterien
- 3.1.1. Anorexia nervosa (Magersucht)
- 3.1.2. Bulima nervosa (Ess-Brechsucht)
- 3.2. Symptomatik – das anorektische und bulimische Verhalten
- 3.2.1. Anorexia nervosa
- 3.2.2. Bulimia nervosa
- 3.3. Zusammenhang von Magersucht und Bulimie
- 3.1. Begriffsbestimmung und Diagnosekriterien
- 4. Historische Entwicklung der Magersucht und Bulimie
- 4.1. Geschichte der Anorexia nervosa
- 4.2. Geschichte der Bulimia nervosa
- 5. Ursachen und Erklärungsansätze der Magersucht und Bulimie
- 5.1. Verbreitung und Häufigkeit von Essstörungen
- 5.2. Entstehungsmechanismen
- 5.2.1. Prädisponierende Faktoren
- 5.2.2. Auslösende Ereignisse
- 5.3. Erklärungsansätze
- 5.3.1. Soziokulturelle und gesellschaftliche Ansätze
- 5.3.2. Psychologische - Individuelle Ansätze
- 5.4. Zusammenfassung
- 6. Der Schlankheits- und Diätenwahn mit seinen Folgen
- 6.1. Daten und Fakten zum Schönheitsideal und Diäten
- 6.2. Steuerung des Essverhaltens
- 6.3. Regulation des Körpergewichts und der Nahrungsaufnahme
- 6.4. Vielfalt der Diäten
- 6.5. Gezügeltes Essverhalten - von der Diät zur Essstörung
- 7. Behandlung, Intervention und Prävention bei Magersucht und Bulimie
- 7.1. Therapeutische Maßnahmen
- 7.2. Pädagogische Maßnahmen
- 7.2.1. Interventionsmöglichkeiten des Lehrers - Konkrete Ratschläge für Lehrer von Betroffenen
- 7.2.2. Pädagogische Präventionsmaßnahmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die psycho-sozialen Ursachen von Essstörungen, insbesondere Magersucht (Anorexia nervosa) und Bulimie (Bulimia nervosa), und beleuchtet mögliche Präventions- und Interventionsmaßnahmen im schulischen Kontext, speziell im Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik. Der Fokus liegt auf der Aufklärung über die Problematik und der Entwicklung von Strategien für Lehrkräfte im Umgang mit betroffenen Schülerinnen und Schülern.
- Definition und Erscheinungsbild von Anorexia nervosa und Bulimia nervosa
- Soziokulturelle und psychologische Ursachen von Essstörungen
- Der Einfluss des Schlankheitswahns und von Diäten auf das Essverhalten
- Therapeutische und pädagogische Interventions- und Präventionsmaßnahmen
- Die Rolle von Lehrkräften in der Prävention und Intervention
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des falsch verstandenen Essverhaltens ein und hebt die Relevanz des Themas im Kontext der pädagogischen Ausbildung hervor. Sie betont den Mangel an spezifischem Wissen zu diesem Thema in der Lehrerausbildung und die Notwendigkeit, sich als Lehrkraft entsprechende Kenntnisse anzueignen, um präventiv und interventiv auf Essstörungen reagieren zu können. Ein einführendes Beispiel einer betroffenen Jugendlichen verdeutlicht die Problematik.
2. Essverhalten, Gewicht und Normalität: Dieses Kapitel definiert Essen als Grundbedürfnis und differenziert zwischen gesundem und gestörtem Essverhalten. Es beleuchtet die gesellschaftlichen Vorstellungen von Normalgewicht und den damit verbundenen Druck. Die Komplexität der Definition von "normalem" Gewicht wird hervorgehoben, wobei der Einfluss sozialer Normen und Medien eine wichtige Rolle spielt. Die Kapitelteile beleuchten kritisch den Einfluss von gesellschaftlichen Idealen auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers.
3. Theoretische Grundlegung - Erscheinungsbild der Magersucht und Bulimie: Dieses Kapitel liefert eine detaillierte Beschreibung von Anorexia nervosa und Bulimia nervosa, einschließlich ihrer Diagnosekriterien und Symptomatik. Es werden die spezifischen Verhaltensmuster, körperlichen Auswirkungen und die psychischen Komponenten beider Essstörungen umfassend dargestellt und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen beiden Störungen erläutert. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der komplexen Zusammenhänge der Erkrankung.
4. Historische Entwicklung der Magersucht und Bulimie: Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung des Verständnisses und der Behandlung von Magersucht und Bulimie. Es werden wichtige Meilensteine in der Forschung und der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Erkrankungen aufgezeigt, um einen umfassenden Kontext zu schaffen und die Veränderungen im Verständnis dieser Krankheitsbilder zu verdeutlichen. Der geschichtliche Überblick dient dazu, den aktuellen Stand der Forschung in einen größeren Kontext zu stellen.
5. Ursachen und Erklärungsansätze der Magersucht und Bulimie: Das Kapitel untersucht die Ursachen von Magersucht und Bulimie aus verschiedenen Perspektiven. Es werden soziokulturelle Faktoren wie das gesellschaftliche Schönheitsideal und der Druck zur Schlankheit ebenso betrachtet wie psychologische und individuelle Faktoren, die zur Entstehung von Essstörungen beitragen können. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren werden detailliert analysiert. Der Abschnitt liefert ein umfassendes Bild der vielschichtigen Ursachen von Essstörungen.
6. Der Schlankheits- und Diätenwahn mit seinen Folgen: Dieser Abschnitt analysiert den weit verbreiteten Schlankheitswahn und die damit einhergehenden Diätpraktiken. Es werden Daten und Fakten zum Schönheitsideal und den Folgen von Diäten präsentiert, sowie die Mechanismen der Steuerung des Essverhaltens und der Regulation des Körpergewichts erläutert. Die Gefahren ungesunder Diäten und ihr Übergang zu Essstörungen werden umfassend beleuchtet. Der Fokus liegt auf den negativen Auswirkungen des gesellschaftlichen Drucks auf die Körperwahrnehmung.
7. Behandlung, Intervention und Prävention bei Magersucht und Bulimie: Das Kapitel beschreibt verschiedene therapeutische und pädagogische Maßnahmen zur Behandlung, Intervention und Prävention von Magersucht und Bulimie. Es werden konkrete Ratschläge für Lehrkräfte im Umgang mit betroffenen Schülern gegeben und pädagogische Präventionsmaßnahmen vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der praktischen Anwendung von Interventions- und Präventionsstrategien im schulischen Umfeld.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Essstörungen: Magersucht und Bulimie - Prävention und Intervention im schulischen Kontext"
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die psycho-sozialen Ursachen von Essstörungen, insbesondere Magersucht (Anorexia nervosa) und Bulimie (Bulimia nervosa), und beleuchtet mögliche Präventions- und Interventionsmaßnahmen im schulischen Kontext, speziell im Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik. Der Fokus liegt auf der Aufklärung über die Problematik und der Entwicklung von Strategien für Lehrkräfte im Umgang mit betroffenen Schülerinnen und Schülern.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Erscheinungsbild von Anorexia nervosa und Bulimia nervosa; soziokulturelle und psychologische Ursachen von Essstörungen; der Einfluss des Schlankheitswahns und von Diäten auf das Essverhalten; therapeutische und pädagogische Interventions- und Präventionsmaßnahmen; die Rolle von Lehrkräften in der Prävention und Intervention; die historische Entwicklung von Magersucht und Bulimie; Essverhalten, Gewicht und Normalität; und die Vielfalt an Diäten und deren Folgen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Essverhalten, Gewicht und Normalität; Theoretische Grundlegung – Erscheinungsbild der Magersucht und Bulimie; Historische Entwicklung der Magersucht und Bulimie; Ursachen und Erklärungsansätze der Magersucht und Bulimie; Der Schlankheits- und Diätenwahn mit seinen Folgen; und Behandlung, Intervention und Prävention bei Magersucht und Bulimie.
Wie werden Anorexia nervosa und Bulimia nervosa definiert und beschrieben?
Kapitel 3 liefert detaillierte Beschreibungen von Anorexia nervosa und Bulimia nervosa, einschließlich Diagnosekriterien und Symptomatik. Es werden Verhaltensmuster, körperliche Auswirkungen und psychische Komponenten beider Störungen umfassend dargestellt, gemeinsame Merkmale und Unterschiede erläutert und die komplexen Zusammenhänge der Erkrankungen beleuchtet.
Welche Ursachen für Essstörungen werden untersucht?
Kapitel 5 untersucht die Ursachen aus verschiedenen Perspektiven: Soziokulturelle Faktoren (gesellschaftliches Schönheitsideal, Druck zur Schlankheit) und psychologische/individuelle Faktoren. Die komplexen Wechselwirkungen dieser Faktoren werden detailliert analysiert.
Welchen Einfluss hat der Schlankheitswahn und Diäten?
Kapitel 6 analysiert den weit verbreiteten Schlankheitswahn und Diätpraktiken. Daten und Fakten zum Schönheitsideal und Folgen von Diäten werden präsentiert, Mechanismen der Steuerung des Essverhaltens und der Regulation des Körpergewichts erläutert, und die Gefahren ungesunder Diäten und deren Übergang zu Essstörungen beleuchtet.
Welche Interventions- und Präventionsmaßnahmen werden vorgestellt?
Kapitel 7 beschreibt therapeutische und pädagogische Maßnahmen zur Behandlung, Intervention und Prävention. Konkrete Ratschläge für Lehrkräfte im Umgang mit betroffenen Schülern und pädagogische Präventionsmaßnahmen werden vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der praktischen Anwendung von Strategien im schulischen Umfeld.
Welche Rolle spielen Lehrkräfte in der Prävention und Intervention?
Die Arbeit betont die wichtige Rolle von Lehrkräften in der Prävention und Intervention. Sie liefert konkrete Ratschläge und Strategien für Lehrkräfte, um präventiv und interventiv auf Essstörungen reagieren zu können.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die psycho-sozialen Ursachen von Essstörungen aufzuklären und mögliche Präventions- und Interventionsmaßnahmen im schulischen Kontext aufzuzeigen, um Lehrkräfte im Umgang mit betroffenen Schülerinnen und Schülern zu unterstützen.
- Arbeit zitieren
- Romy Thiel (Autor:in), 2004, Der Schlankheits- und Diätenwahn sowie psycho-soziale Ursachen von Essstörungen. Präventions- und Interventionsmaßnahmen für Schulen und Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26024