In dieser Hausarbeit möchte ich nicht die makroperspektivischen Auswirkungen des Alkoholmissbrauches vorstellen, sondern mich mikroperspektivisch den Folgen des Alkoholabusus in der Familie zuwenden. Dazu werde ich mich jedoch im ersten und zweiten Teil allgemeinen Punkten widmen, welche den Alkohol an sich und seine Wirkungsweisen im Großen betreffen. Ebenso werde ich kurz die möglichen Ursachen einer entstehenden Alkoholkrankheit streifen. Ursächlich möglichst genau zu sein, würde jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen und soll auch nicht ausführlich fokussierte Thematik sein.
In den folgenden Teilen werde ich dann spezifisch, problembezogen auf die Familie eingehen. Vor allem sollen hier die sozialisationstechnischen Auswirkungen, Prägungen der kindlichen Entwicklung sowie Bewältigungsreaktionen der Betroffenen, vorgestellt werden. Ebenso wird die Problematik des Trinkens der Mutter in der Schwangerschaft Gegenstand dieser Arbeit sein, ebenso wie die Situation der erwachsenen Alkoholikerkinder thematisch behandelt werden wird.
Wie muss sich beispielsweise ein Kind fühlen, dass gegenüber Dritten zugeben muss: „Mein Vater/Mutter ist Alkoholiker.“ Wie sieht es mit den Verhaltensdefiziten, den psychischen und sozialen Folgen aus?
Oder wie steht es mit der Problematik der Weitergabe des Alkoholismus an die Kinder. Was geschieht, wenn die Mutter es nicht schafft in der Schwangerschaft dem Alkohol gegenüber genügend Abstinent zu bleiben?
Diese Fragestellungen und weitere sollen nun in der folgenden Arbeit behandelt werden.
Gliederung
1. Einleitung
1.1 Geschichtlicher Abriss des Alkoholismus am Beispiel Chinas
2. Wirkung, Definitionen, Ursachen von Alkoholismus
2.1 Alkohol und seine toxische Wirkung auf den menschlichen Organismus
2.2 Definitionen
2.2.1 Alkoholismus und Alkoholmissbrauch
2.2.2 Abhängigkeit
2.3 Ursachen
2.3.1 Individueller Ursachenkomplex
2.3.2 Alkoholismus als familiäre Krankheit
3. Kinder in alkoholabhängigen Familien
3.1 Veränderung bzw. Wechsel des Alkoholismus der Eltern
3.2 Familiäre Verhaltensregeln bei betroffenen Kindern
3.3 Folgeerscheinungen und Schäden bei Alkoholikerkindern
3.3.1 Schulische Folgeerscheinungen
3.3.2 Psychische Folgeerscheinungen und Verhaltensstörungen
3.3.3 Alkoholembryopathie
3.4 Die Situation von erwachsenen Alkoholikerkindern
4. Zusammenfassung
1. Einleitung
In dieser Hausarbeit möchte ich nicht die makroperspektivischen Auswirkungen des Alkoholmissbrauches vorstellen, sondern mich mikroperspektivisch den Folgen des Alkoholabusus in der Familie zuwenden. Dazu werde ich mich jedoch im ersten und zweiten Teil allgemeinen Punkten widmen, welche den Alkohol an sich und seine Wirkungsweisen im Großen betreffen. Ebenso werde ich kurz die möglichen Ursachen einer entstehenden Alkoholkrankheit streifen. Ursächlich möglichst genau zu sein, würde jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen und soll auch nicht ausführlich fokussierte Thematik sein.
In den folgenden Teilen werde ich dann spezifisch, problembezogen auf die Familie eingehen. Vor allem sollen hier die sozialisationstechnischen Auswirkungen, Prägungen der kindlichen Entwicklung sowie Bewältigungsreaktionen der Betroffenen, vorgestellt werden. Ebenso wird die Problematik des Trinkens der Mutter in der Schwangerschaft Gegenstand dieser Arbeit sein, ebenso wie die Situation der erwachsenen Alkoholikerkinder thematisch behandelt werden wird.
Wie muss sich beispielsweise ein Kind fühlen, dass gegenüber Dritten zugeben muss: „Mein Vater/Mutter ist Alkoholiker.“ Wie sieht es mit den Verhaltensdefiziten, den psychischen und sozialen Folgen aus?
Oder wie steht es mit der Problematik der Weitergabe des Alkoholismus an die Kinder.
Was geschieht, wenn die Mutter es nicht schafft in der Schwangerschaft dem Alkohol gegenüber genügend Abstinent zu bleiben?
Diese Fragestellungen und weitere sollen nun in der folgenden Arbeit behandelt werden.
1.1 Geschichtlicher Abriss des Alkoholismus am Beispiel Chinas
Der Alkohol ist von seiner frühzeitlichsten Geschichte an ein umstrittenes Getränk. Seit den ersten Anfängen geschichtlicher Aufzeichnungen, ist er nicht nur als Heil- und Betäubungsmittel sondern auch als gefährliche Droge bekannt und wurde somit früh mit seiner Wirkung auf die Psyche des Menschen geschätzt wie gefürchtet. (vgl. Schmitt S. 17/18)
Eine Unmenge von Versuchen ist im Laufe der Zeit unternommen worden, Menschen zu veranlassen, ihren Alkoholkonsum unter Kontrolle zu halten. So gab es zum Beispiel Anfang der 3. frühen Dynastie Chinas, der Chou Dynastie (1100 bis 221 v. Chr.) eine allgemeine Alkoholgefährdung des gesamten Volkes, die sich im Laufe der beiden vorigen Dynastien langsam entfaltet und manifestiert hatte und nun drohte eine ganze Zivilisation zu zerstören. (vgl. Schmitt, S.20)
So wurde der Alkohol schon frühzeitig mit seinem Gefahrenpotenzial erkannt, obwohl es derzeit nur minderprozentige Getränke gab, da noch keine Destillationstechniken bekannt waren. Alkoholische Getränke entstanden ausschließlich durch Gärung von Früchten oder Getreidearten. (vgl. Schmitt, S.17)
Während der Chou Dynastie kam es somit, wahrscheinlich weltgeschichtlich erstmalig, zu einem absoluten Alkoholverbot. Diese Prohibition wurde mit harter Strenge und Sorgfalt durchgeführt, indem im gesamten Reich vom jeweiligen Kaiser Überwachungsapparate eingeführt wurden.
In dieser frühen Chou Dynastie Chinas gab es strafrechtlich sogar die drastische Konsequenz, dass jeder getötet werden sollte, der bei einem Trinkgelage angetroffen wurde. (vgl. Schmitt, S. 20/21)
Aber wie man heute sehen kann, hat sich auch durch diese harte aber zeitlich begrenzte Maßnahme der Alkoholkonsum in China nicht für immer eindämmen lassen. Allerdings ist die allgemeine zivilisationsabdeckende Gefährdung durch den Alkoholkonsum wie sie in den ersten beiden frühzeitlichen Dynastien hervorgerufen wurde, nicht mehr entstanden.
2. Schadenswirkung, Definitionen, Ursachen von Alkoholismus
2.1 Alkohol und seine toxische Wirkung auf den menschlichen
Organismus
Der genießbare Alkohol ist der Äthylalkohol. Er wird, wie in Punkt 1.1 bereits kurz angeschnitten, gewonnen durch beispielsweise Hefegärung oder Destillation aus zucker- und stärkehaltigen Stoffen, wie Kartoffeln, Getreide, Früchten etc.. (vgl. Stark, S. 7)
Der Alkohol hat eine verheerende Wirkung auf den menschlichen Körper und seine Psyche. Er wirkt giftig auf den wichtigsten Bestandteil der Zelle, das Protoplasma. Der Zelle wird durch Alkoholkontakt Wasser entzogen und bringt sie zum schrumpfen. Da das Leben an sich auf einen gewissen Grad an Quellung gebunden ist, stirbt bei längerer Schadenseinwirkung in dieser Weise die Zelle ab.
Insbesondere sind hierbei die Keim- und die Gehirnzellen betroffen. Dadurch entstehen gravierende Störungen an Organen wie Hirn und Nervensystem, Magen, Leber und Nieren etc.. Ebenso wirkt er Epithelzerstörend und dadurch Gefäßverstopfend, was zu schweren Herz- Kreislauferkrankungen führt. (vgl. Stark, S.7 ff)
Die psychischen Folgeerscheinungen sind ebenso wie die physischen komplex und gravierend. Daher möchte ich hier nur die allgemeinen bekannten Schädigungen darlegen.
Hierzu gehören neurotische Störungen, wie Depressionen, persistierendes Zwangsdenken, bis hin zu Panikattacken welche im Suizid enden können.
Ebenso können durch den Missbrauch Psychosen ausgelöst werden, welche das Bewusstsein selber teilweise aber auch vollkommen irreversibel beeinträchtigen. Hierfür sei als Beispiel das Delir und wahrscheinlich auch verschiedene Formen des nicht zu korrigierenden Wahns genannt.
2.2 Definitionen
2.2.1 Alkoholismus/missbrauch
Der Begriff Alkoholismus wird seit über 100 Jahren im deutschen und internationalen Sprachgebrauch verwandt. Allerdings wird er unterschieden definiert, u.a. als Laster, als Strafe für Alkoholkonsum, als Verstoß gegen mäßiges Trinken, als erlerntes Fehlverhalten etc..
Der Begriff Alkoholmissbrauch wird heute noch häufig für chronischen Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit verwandt.
Missbrauch ist falscher Gebrauch eines Rechtes, einer Sache oder einer Person, wird von den jeweiligen sozio-kulturellen Normen bestimmt und ist somit in den verschiedenen Gesellschaften unterschiedlich definiert.
Unter Alkoholismus sollte somit nach Schmitt ausschließlich Alkoholabhängigkeit verstanden werden, die chronischen Alkoholmissbrauch mit einschließt.
Chronischer Alkoholmissbrauch beinhaltet jedoch nicht immer auch eine Alkoholabhängigkeit sonder auch Ausdruck von gewohnheitsmäßigem, undisziplinierten Trinkens sein. (vgl. Schmitt, S. 22-28)
Feuerlein fasst in seinem Buch unter klinischen Gesichtspunkten noch mal 5 Definitionskriterien zusammen die Alkoholismus bestimmen: (Feuerlein, S. 8)
1. abnormes Trinkverhalten (nach Menge und Modalität des Alkoholkonsums)
2. somatische alkoholbezogene Schäden
3. psychosoziale alkoholbezogene Schäden
4. Entwicklung von Toleranz und Entzugssyndrom (körperliche Abhängigkeit)
5. Entwicklung von „Entzugssymptomen auf der subjektiven Ebene (Kontrollverlust,
gesteigertes Verlangen nach Alkohol, Zentrierung des Denkens bezogen auf den
Alkohol, psychische Abhängigkeit)
Feuerlein beschreibt weiterhin, dass Missbrauch angenommen werden kann, bei Vorhandensein der Kriteriumspunkte 1-3, ebenso wie Punkt 4 als Folge von längerandauerndem, exzessiven Alkoholmissbrauch auftreten kann. Jedoch erst das Syndrom, welches die psychische Abhängigkeit beschreibt, Punkt 5, dass unabhängig von der körperlichen Abhängigkeit auftreten kann, konstituiert eine Abhängigkeit im klinischen-psychiatrischen Sinn. (vgl. Feuerlein, S. 9/10)
Der Substanzmissbrauch allgemein (Abusus) bezeichnet die Verwendung von Drogen ohne gesundheitliche Gründe, sowie deren übermäßige Dosierung. Es kann zu körperlichen, psychischen und sozialen Schäden kommen. (vgl. Schmitt, S. 21)
2.2.2 Abhängigkeit
1964 wurde der volkstümliche und unscharfe Begriff ´Sucht´ von der WHO durch den Begriff der ´Abhängigkeit´ ersetzt.
Alkoholabhängigkeit selber ist zu unterscheiden in physischer und psychischer Form.
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- Arbeit zitieren
- Christian Riemarzik (Autor:in), 2003, Alkoholabhängigkeit und Missbrauch in der Familie unter besonderer Fokussierung der Auswirkungen auf die Kinder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26060
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