Im Hinblick auf stetig wachsende Arbeitslosenzahlen, sich verfestigenden Armutstendenzen und einer prekären Finanznot der öffentlichen Haushalte, entwickelt sich der Soziaalstaat abermals zum Reizthema. Ausgelöst u.a. durch die erlahmende Weltwirtschaft befindet sich Deutschland in der größten wirtschaftlichen Krise, seit Bestehen der Bundesrepublik. Der geplante Konsolidierungskurs unter Bundeskanzler Gerhard Schröder erscheint immer schwieriger einzuhalten. Die Konvergenzkriterien von Maastricht können aufgrund der Neuverschuldung in Jahre 2004 zum dritten Mal infolge nicht eingehalten werden und auch für 2005 scheint Deutschland den Euro-Stabilitätspakt zum vierten Mal zu verfehlen. Das diesjährige Wirtschaftswachstum fällt mit geschätzten 1,4 % geringer aus als erwartet; entlastende Impulse für den Arbeitsmarkt sind noch nicht zu erwarten, da erst ab einer Marke von über 2% mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen gerechnet werden kann. Die Blockade-Politik im Bundesrat, der politikverdrossene Bürger sowie die Partikularinteressen der Verbände sind verantwortlich für das Unvermögen der Politik die seit Jahren notwendigen Modulationen an den veränderten sozialökonomischen Gegebenheiten vorzunehmen. Ein chronischer Reformstau, der in signifikanter Weise die gegenwärtige Politik charakterisiert, könnte Deutschlands Entwicklung nachhaltig hemmen.
Seit dem 14. März 2003 manifestiert sich der politische Wille eine Trendwende einzuleiten. Mit der Agenda 2010 versucht die Bundesregierung verstärkt das Land an die veränderten wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten anzupassen. Mittlerweile sind zentrale Gesetzgebungen verabschiedet und Teile der Agenda in Kraft getreten. Eine Welle von Novellierungen, Konzeptionen und Positionspapieren, ist los getreten. Auswirkungen und Qualität der Reformen sind im Einzelnen nur noch schwer zu überschauen geschweige denn zu beurteilen, infolge dessen zeigen sich die Bürger stark verunsichert,
was sich nicht zuletzt am Wahlverhalten und an der stagnierenden Binnenkonjunktur ablesen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- GRUNDLAGEN
- 2.1 ARBEIT UND PSYCHISCHE STÖRUNGEN/ BEHINDERUNGEN
- 2.1.1. Das Konzept der psychischen Störungen und Behinderungen ...
- 2.1.2 Der Stellenwert von Arbeit im allgemeinen...
- 2.1.3 Bedeutung und Funktion von Erwerbsarbeit für Menschen mit psychischen Störungen....
- 2.2 BEWERTUNG..
- 3. FORMEN DER INTEGRATION/ HILFEN ZUR ARBEIT UND BESCHÄFTIGUNG.
- 3.1 REHABILITATION/ TEILHABE VON MENSCHEN MIT PSYCHISCHEN STÖRUNGEN - BEHINDERUNGEN
- 3.2 HILFEN ZUR ARBEIT UND BESCHÄFTIGUNG
- 3.2.1 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation.
- 3.2.2 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben im engeren Sinne / berufliche Rehabilitation.......
- 3.2.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben im weiteren Sinne/ Sonstige Hilfen zur Arbeit....
- 3.3 HILFEN ZUR ARBEIT UND BESCHÄFTIGUNG AM BEISPIEL DER . STADT KÖLN
- 4. POSITIONSBESTIMMUNG ZUR BERUFLICHEN INTEGRATION
- 4.1 AKTUELLER STAND DER BERUFLICHEN INTEGRATION
- 4.2 ARBEITS- UND BESCHÄFTIGUNGSSITUATION.
- 4.3 LEISTUNGSDATEN ZUR TEILHABE AM ARBEITSLEBEN
- 4.4 HAUPTASPEKTE DER POSITIONSBESTIMMUNG ZUR BERUFLICHEN INTEGRATION..
- 5. EINFLUSS AKTUELLER NOVELLIERUNGEN UND REFORMEN AUF DIE BERUFLICHE INTEGRATION..........
- 5.1 AGENDA 2010
- 5.2 HARTZ
- 5.2.1 Hartz I...
- 5.2.2 Hartz II
- 5.2.3 Hartz III.
- 5.2.4 Hartz IV.
- 5.3 REFORM DER SOZIALHILFE
- 5.4 GESETZ ZUR FÖRDERUNG DER AUSBILDUNG UND BESCHÄFTIGUNG SCHWERBEHINDERTER MENSCHEN.
- 6. SOZIALE ARBEIT IM HANDLUNGSFELD DER BERUFLICHEN INTEGRATION- REHABILITATION.
- 6.1 GRUNDLAGEN.
- 6.2 CASE MANAGEMENT
- 6.2.1 Integrierter Behandlungs- und Rehaplan und das neue Hilfeplanverfahren des LVR..
- 6.3 BERATUNG
- 6.3.1 Klientenzentrierte Gesprächsführung...
- 7. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die beruflichen Perspektiven psychisch kranker Menschen vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftspolitischer Veränderungen in Deutschland. Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Arbeit und Erwerbsarbeit für psychisch kranke Menschen und beleuchtet die verschiedenen Formen der Integration und Hilfen zur Arbeit und Beschäftigung.
- Bedeutung von Arbeit und Erwerbsarbeit für Menschen mit psychischen Störungen
- Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit psychischen Störungen/Behinderungen
- Hilfen zur Arbeit und Beschäftigung: Leistungen zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation
- Einfluss aktueller Novellierungen und Reformen auf die berufliche Integration
- Soziale Arbeit im Handlungsfeld der beruflichen Integration und Rehabilitation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation dar. Kapitel 2 beleuchtet das Konzept der psychischen Störungen und Behinderungen und untersucht den Stellenwert von Arbeit im Allgemeinen. Kapitel 3 analysiert verschiedene Formen der Integration und Hilfen zur Arbeit und Beschäftigung, insbesondere die Leistungen zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation.
Kapitel 4 widmet sich der Positionsbestimmung zur beruflichen Integration, wobei der aktuelle Stand der beruflichen Integration, die Arbeits- und Beschäftigungssituation sowie Leistungdaten zur Teilhabe am Arbeitsleben analysiert werden.
Kapitel 5 untersucht den Einfluss aktueller Novellierungen und Reformen, wie der Agenda 2010 und den Hartz-Reformen, auf die berufliche Integration. Abschließend beleuchtet Kapitel 6 die Rolle der sozialen Arbeit im Handlungsfeld der beruflichen Integration und Rehabilitation, wobei Case Management und Beratung im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Psychische Störungen, Behinderungen, berufliche Integration, Rehabilitation, Teilhabe am Arbeitsleben, Agenda 2010, Hartz-Reformen, Case Management, Beratung, soziale Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Lars Schmieding (Autor:in), 2004, Berufliche Perspektiven für psychisch Kranke Menschen vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftspolitischer Veränderungen in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26085