Der Ausgangspunkt für meine Betrachtungen ist die Hypothese, daß sich die meisten Individuen in westlichen Gesellschaften nach wie vor über ihre Stellung im Produktionsprozeß, also ihren Arbeitsplatz definieren.
Ein Großteil der persönlichen Identität wird am Arbeitsplatz geschaffen.
In einer "flexibilisierten" Welt, die gekennzeichnet ist durch ständigen Jobwechsel und Verlust, kommt es dann zu Veränderungen der Identität, wenn nicht gar zu Identitätsverlust (z.B. Arbeitslosigkeit). Die Auflösung traditioneller Erwerbsbiographien bewirkt auch eine Veränderung und Ausdifferenzierung der Lebensstile.
Der Wandel der Struktur der Beschäftigung und ihre Auswirkungen auf den Einzelnen ist also das Thema. Die Befindlichkeiten in dieser Übergangsphase zu untersuchen ist das Anliegen dieser Arbeit.
Mir ist klar, daß diese Betrachtung eurozentristisch ist, da die Menschen der südlichen Hemisphäre tiefgreifendere vor allem ökonomische Probleme haben und ja immer atypisch beschäftigt waren in einem westlichen, wohlfahrtsstaalichen Sinn.
So geht es hier, provokant gesagt, um das Leid der vom Wohlfahrtsstaat verwöhnten "Wessis", und um die Frage welche Opfer der Wandel fordert.
Zuerst werde ich versuchen die Beschäftigungssituation in Österreich darzustellen, dann werde ich auf die psychischen Auswirkungen anhand Bourdieu und Sennet eingehen und schließlich sollen einige Alternativen beleuchtet werden, die helfen könnten die Arbeitsgesellschaft in dieser Form zu überwinden.
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Inhaltsverzeichnis
- VORBEMERKUNG:.
- ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG IN ÖSTERREICH.
- ALLGEMEINE ENTWICKLUNG.
- ARBEITSLOSIGKEIT
- TEILZEIT
- GERINGFÜGIGE BESCHÄFTIGUNG..
- ANDERE ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNGSVERHÄLTNISSE.
- ZUSAMMENFASSUNG.
- DIE PSYCHISCHEN AUSWIRKUNGEN DES WANDELS..
- POSITION UND PERSPEKTIVE.
- KONSEQUENZEN DER ARBEITSLOSIGKEIT.
- WIE FLEXIBEL IST DER MENSCH?
- AUFLÖSUNG VON RAUM UND ZEIT.
- DIE ÜBERWINDUNG DER ARBEITSGESELLSCHAFT.
- SCHLUBBEMERKUNG
- LITERATURVERZEICHNIS:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen des Wandels in Wirtschaft und Arbeitswelt auf das Individuum und die Frage, wie sich die Auflösung traditioneller Erwerbsbiographien auf die persönliche Identität und Lebensstile auswirkt.
- Atypische Beschäftigung in Österreich: Die Entwicklung von Arbeitslosigkeit, Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung sowie anderen atypischen Beschäftigungsverhältnissen.
- Psychische Auswirkungen des Wandels: Die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit, Flexibilität und der Auflösung von Raum und Zeit auf die psychische Verfassung des Einzelnen.
- Überwindung der Arbeitsgesellschaft: Die Suche nach alternativen Modellen, die die Arbeitsgesellschaft in ihrer derzeitigen Form überwinden könnten.
- Identitätsverlust: Die Folgen des Identitätsverlusts durch Jobwechsel und Arbeitslosigkeit.
- Lebensstile: Die Ausdifferenzierung von Lebensstilen durch den Wandel der Struktur der Beschäftigung.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 untersucht die Entwicklung atypischer Beschäftigungsverhältnisse in Österreich und stellt die steigende Arbeitslosigkeit, den wachsenden Anteil an Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung sowie andere atypische Beschäftigungsverhältnisse in den Fokus. Kapitel 3 befasst sich mit den psychischen Auswirkungen des Wandels und beleuchtet die Folgen von Arbeitslosigkeit, Flexibilität und der Auflösung von Raum und Zeit für das Individuum.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenfelder Atypische Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Flexibilität, Identitätsverlust, Lebensstile, psychische Auswirkungen, Überwindung der Arbeitsgesellschaft und struktureller Wandel.
- Quote paper
- Andreas Holzer (Author), 2000, Befindlichkeiten im Kapitalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2612