Durch die technische Entwicklung, insbesondere durch die fortschreitende Digitalisierung und Miniaturisierung in der Videotechnik, haben sich in den letzten Jahren die Möglichkeiten, Bilder aufzunehmen, erheblich verbessert. Technische Mittel sind zum Beispiel extrem kleine Kameras, Kamera-Handys, Web- und SpyCams und sehr weit reichende Teleobjektive, hinzu kommen Gerätschaften, die man früher nur aus Spionagefilmen kannte und die nun auf dem freien Markt erhältlich sind, wie Kameras in Zigarettenschachteln, Kugelschreibern und Armbanduhren. Dementsprechend häufen sich die Fälle unbemerkter Bildaufnahmen in Toiletten, Solarien, Hotelzimmern oder Umkleidekabinen, die durch das Internet weltweite Verbreitung finden und unter Umständen tief in die Privat- bzw. Intimsphäre des Einzelnen eingreifen.
Es stellt sich somit die Frage, inwieweit das geltende Recht einen Schutz gegen die Bedrohung der visuellen und optischen Bespitzelung vorsieht und wie die nun vorgelegten Gesetzentwürfe eines Gesetzes zum verbesserten Schutz der Intimsphäre bzw. Privatsphäre (§ 201a StGB) zu beurteilen sind.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung
- II. Die rechtsgeschichtliche Entwicklung und Ausgestaltung des Persönlichkeitsschutzes in Deutschland
- 1. Der Schutz der Persönlichkeit im römischen und altgermanischen Recht
- 2. Die Entstehung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts
- a. Das Entstehen der Forderung nach einem allgemeinen Persönlichkeitsrecht
- b. Die Anerkennung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts im bürgerlichen Recht
- c. Die Anerkennung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch das Bundesverfassungsgericht
- 3. Die Entstehung des besonderen Persönlichkeitsrechts des Rechts am eigenen Bild
- 4. Die Entstehung des Titels der Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs im Strafgesetzbuch
- III. Der bestehende strafrechtliche Schutz der Persönlichkeit vor Eingriffen, insbesondere durch Bildaufnahmen und deren Verbreitung
- 1. Der Schutz des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs im 15. Abschnitt des StGB
- 2. Schutz in anderen Vorschriften des StGB
- 3. Schutz im Nebenstrafrecht
- IV. Die Gesetzentwürfe
- 1. Kriminalpolitische Notwendigkeit des § 201a StGB
- a. Die Schutzwürdigkeit der Privat- bzw. Intimsphäre vor Eingriffen durch die Aufnahme und Verbreitung von Bildern
- b. Die Erforderlichkeit einer Strafrechtsnorm zum Schutz der Intim- bzw. Privatsphäre vor Eingriffen durch Aufnahme und Verbreitung von Bildern
- 2. Darstellung und Bewertung der Gesetzentwürfe
- a. Die Schutzbereiche der Entwürfe
- aa. Der Schutzbereich der Intimsphäre
- bb. Der Schutzbereich des höchstpersönlichen Lebensbereichs
- cc. Der Schutzbereich des persönlichen Lebensbereichs
- b. Die Verletzungshandlungen
- aa. Die Bildaufnahme
- bb. Bloßes Beobachten
- cc. Die Übertragung
- c. Weitergabe- und Verwertungsarten
- d. Tatobjekt
- e. Die Eignungs- bzw. Bagatellklausel
- f. Rechtfertigungsgründe
- g. Strafschärfung für Amtsträger
- h. Antragsdelikt
- i. Strafandrohung
- j. Strafbarkeit des Versuchs
- k. Einziehung der technischen Mittel
- V. Das Ergebnis der Untersuchung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den verbesserten Schutz der Intimsphäre im deutschen Strafrecht. Ziel ist die Analyse bestehender Rechtslage und verschiedener Gesetzesentwürfe zur Verbesserung des Schutzes vor unbefugten Bildaufnahmen und deren Verbreitung. Die Arbeit beleuchtet die rechtshistorische Entwicklung des Persönlichkeitsschutzes und bewertet die verschiedenen Ansätze der Gesetzgebung.
- Rechtshistorische Entwicklung des Persönlichkeitsschutzes
- Bestehender strafrechtlicher Schutz der Intimsphäre
- Analyse verschiedener Gesetzesentwürfe zum verbesserten Schutz der Intimsphäre
- Bewertung der Schutzbereiche und Verletzungshandlungen in den Gesetzesentwürfen
- Diskussion der Notwendigkeit einer Strafrechtsnorm zum Schutz der Intimsphäre
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einführung: Dieses einführende Kapitel legt den Grundstein der Arbeit und beschreibt den Fokus auf den verbesserten Schutz der Intimsphäre im Kontext des deutschen Strafrechts. Es skizziert die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit, der die Analyse bestehender Rechtslage und verschiedener Gesetzesentwürfe beinhaltet. Die Einleitung bereitet den Leser auf die folgenden Kapitel vor, die sich mit der rechtshistorischen Entwicklung, dem aktuellen Stand des Rechts und den vorgeschlagenen Gesetzesänderungen auseinandersetzen.
II. Die rechtsgeschichtliche Entwicklung und Ausgestaltung des Persönlichkeitsschutzes in Deutschland: Dieses Kapitel verfolgt die historische Entwicklung des Persönlichkeitsschutzes in Deutschland, beginnend mit dem römischen und altgermanischen Recht. Es beschreibt die Entstehung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts, seine Anerkennung im bürgerlichen Recht und durch das Bundesverfassungsgericht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung des Rechts am eigenen Bild und der Entstehung des entsprechenden Straftatbestands im Strafgesetzbuch. Dieses Kapitel liefert den notwendigen historischen Kontext, um die aktuellen Debatten um den Schutz der Intimsphäre zu verstehen.
III. Der bestehende strafrechtliche Schutz der Persönlichkeit vor Eingriffen, insbesondere durch Bildaufnahmen und deren Verbreitung: Dieses Kapitel analysiert den aktuellen strafrechtlichen Schutz der Persönlichkeit vor Eingriffen, insbesondere durch Bildaufnahmen und deren Verbreitung. Es untersucht den Schutz des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs im 15. Abschnitt des StGB und in anderen relevanten Vorschriften. Die Analyse beinhaltet auch den Schutz im Nebenstrafrecht und legt die Grundlage für die spätere Bewertung der Gesetzesentwürfe. Der Fokus liegt auf den bestehenden Lücken und den Herausforderungen, die durch neue Technologien entstanden sind.
IV. Die Gesetzentwürfe: Dieses Kapitel präsentiert und bewertet verschiedene Gesetzesentwürfe zum verbesserten Schutz der Intimsphäre. Es analysiert die kriminalpolitische Notwendigkeit einer neuen Strafnorm, untersucht die Schutzbereiche (Intimsphäre, höchstpersönlicher Lebensbereich, persönlicher Lebensbereich), die Verletzungshandlungen (Bildaufnahme, Beobachtung, Verbreitung), und die vorgeschlagenen Strafandrohungen. Der Vergleich der verschiedenen Entwürfe zeigt unterschiedliche Ansätze und Schwerpunkte im Schutz der Intimsphäre auf. Die Analyse umfasst auch die Diskussion um Rechtfertigungsgründe, die Strafbarkeit des Versuchs, und die Einziehung technischer Mittel.
Schlüsselwörter
Intimsphäre, Persönlichkeitsschutz, Strafrecht, Gesetzesentwürfe, Bildaufnahme, Verbreitung von Bildern, Rechtsgeschichte, Bundesverfassungsgericht, § 201a StGB, Privatsphäre, Datenschutz, Persönlichkeitsrechte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Verbesserter Schutz der Intimsphäre im deutschen Strafrecht
Was ist das Thema der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit dem verbesserten Schutz der Intimsphäre im deutschen Strafrecht. Sie analysiert die bestehende Rechtslage und verschiedene Gesetzesentwürfe zur Verbesserung des Schutzes vor unbefugten Bildaufnahmen und deren Verbreitung.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die rechtshistorische Entwicklung des Persönlichkeitsschutzes in Deutschland, den bestehenden strafrechtlichen Schutz der Intimsphäre, die Analyse verschiedener Gesetzesentwürfe zum verbesserten Schutz der Intimsphäre, die Bewertung der Schutzbereiche und Verletzungshandlungen in den Gesetzesentwürfen sowie die Diskussion der Notwendigkeit einer Strafrechtsnorm zum Schutz der Intimsphäre.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einführung, die rechtshistorische Entwicklung des Persönlichkeitsschutzes, den bestehenden strafrechtlichen Schutz, die Analyse der Gesetzesentwürfe und abschließend die Ergebnisse der Untersuchung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aspekten.
Welche Rechtsgebiete werden behandelt?
Die Arbeit behandelt primär das Strafrecht, insbesondere den § 201a StGB und verwandte Vorschriften. Sie berührt aber auch das Zivilrecht (allgemeines Persönlichkeitsrecht, Recht am eigenen Bild) und die Rechtsgeschichte (römisches und altgermanisches Recht).
Welche Gesetzesentwürfe werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene, nicht näher benannte Gesetzesentwürfe, die einen verbesserten Schutz der Intimsphäre zum Ziel haben. Die Analyse konzentriert sich auf die Schutzbereiche (Intimsphäre, höchstpersönlicher Lebensbereich, persönlicher Lebensbereich), die Verletzungshandlungen (Bildaufnahme, Beobachtung, Verbreitung), Strafandrohungen, Rechtfertigungsgründe und weitere relevante Aspekte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Intimsphäre, Persönlichkeitsschutz, Strafrecht, Gesetzesentwürfe, Bildaufnahme, Verbreitung von Bildern, Rechtsgeschichte, Bundesverfassungsgericht, § 201a StGB, Privatsphäre, Datenschutz, Persönlichkeitsrechte.
Welche Forschungsfrage wird beantwortet?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie der Schutz der Intimsphäre vor unbefugten Bildaufnahmen und deren Verbreitung im deutschen Strafrecht verbessert werden kann. Die Arbeit untersucht dazu die bestehenden Rechtslücken und bewertet die verschiedenen Lösungsansätze der Gesetzesentwürfe.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine methodische Analyse bestehender Rechtslage und verschiedener Gesetzesentwürfe. Sie kombiniert rechtshistorische Forschung mit einer aktuellen Rechtsdogmatik und einer Bewertung der verschiedenen Gesetzesvorschläge.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Juristen, Wissenschaftler, Studenten und alle, die sich für den Persönlichkeitsschutz, das Strafrecht und den Datenschutz interessieren. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die aktuelle Rechtslage und die Debatten um den Schutz der Intimsphäre im digitalen Zeitalter.
Wo finde ich den vollständigen Text der Seminararbeit?
Der vollständige Text der Seminararbeit ist nicht in diesem FAQ enthalten. Dieser HTML-Code bietet lediglich eine Zusammenfassung der Inhalte in Form von häufig gestellten Fragen.
- Arbeit zitieren
- Angelika Schlump (Autor:in), 2004, Verbesserter Schutz der Intimsphäre, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26156