Einleitung
Was sind Multi User Dungeons (MUDs)? Die Antwort ist schnell gefunden: MUDs sind Computer-Rollenspiele, also nichts anderes als ein Zeitvertreib für vorwiegend junge Menschen, die auf diese Art der Unterhaltung stehen. Oder verbirgt sich mehr dahinter? Bei der Recherche findet man schon bald Hinweise auf das angebliche Potential, das in MUDs steckt. Aber warum soll ein Computerspiel, bei dem es nicht um Gewalt geht, Auswirkungen auf die Persönlichkeit eines Spielers haben? Mit dieser Frage habe ich mich in dieser Seminararbeit auseinandergesetzt. Zunächst will ich erläutern, wie MUDs überhaupt funktionieren, ehe ich mich mit den angeblichen Auswirkungen befasse. Im abschließenden Teil möchte ich meine Ergebnisse noch einmal zusammenfassen und bewerten.
Ziel des Spiels
Das Ziel besteht darin, Aufgaben und Rätsel zu lösen, wofür der User bzw. seine Figur Punkte bekommt, die nötig sind, um in der MUD-Hierarchie aufzusteigen. Man arbeitet sich gewissermaßen vom Lehrling zum Chef empor. Die höchste Position ist die des so genannten Magiers, der allerdings nicht mehr mitspielen darf, sondern administrative Aufgaben übernimmt und als Schiedsrichter darauf achtet, dass die Regeln eingehalten werden. Er kann sogar Strafen aussprechen, zum Beispiel einen Spieler ausschließen. Die Hauptaufgabe besteht aber darin, in Absprache mit den anderen Magieren neue Landschaften und Rätsel zu erschaffen. Dafür muss der Spieler die Programmiersprache LPC lernen.
Kommunikation während des Spiel
Die Kommunikation läuft ähnlich ab wie in einem Chat-Room: Man kann seine Mitteilungen entweder an bestimmte Figuren bzw. deren Spieler richten oder an alle Figuren, die sich im selben virtuellen Raum befinden. Dafür gibt es unterschiedliche Befehle, die mittels Tastatur eingegeben werden. Es können auch Gefühle und körperliche Signale übermitteln werden (Grinsen, Lachen, Schreien). In den meisten MUDs wird in englischer Sprache kommuniziert. Die Unterhaltung findet auf zwei Ebenen statt: über das Spielgeschehen oder über das „reale“ Leben der User. Hierfür existieren bestimmte Kürzel, so dass der Empfänger der Nachricht sofort weiß, worum sich der Inhalt dreht.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BEGRIFFSERKLÄRUNGEN
- Multi User Dungeon (MUD)
- Ziel des Spiels
- Kommunikation während des Spiels
- Multi User Shared Halluzination
- Ziel des Spiels
- Kommunikation während des Spiels
- Entstehung von MUDS
- MUD "MORGENGRAUEN"
- BEWEGGRÜNDE FÜR DAS AGIEREN IN MUDS
- MUDS BERGEN CHANCEN UND RISIKEN FÜR DIE IDENTITÄTSBILDUNG
- Beispiel Andreas
- Beispiel Tracy und Reina
- Beispiel Amy
- Beispiel Stewart
- ABSCHLIEBENDE BEWERTUNG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Funktionsweise von Multi-User-Dungeons (MUDs) und beleuchtet deren potenziellen Einfluss auf die Identitätsbildung von Spielern. Der Fokus liegt dabei auf der Erforschung der virtuellen Umgebungen und der Interaktionsformen, die innerhalb dieser Umgebungen stattfinden.
- Die Funktionsweise von MUDs als textbasierte Rollenspiele im Internet.
- Die verschiedenen Möglichkeiten der Kommunikation und Interaktion innerhalb von MUDs.
- Die Motive und Beweggründe für das Agieren in MUDs.
- Die Chancen und Risiken von MUDs für die Identitätsbildung der Spieler.
- Beispiele für die Auswirkungen von MUDs auf die Identitätsentwicklung.
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel stellt die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit dar.
- Das zweite Kapitel definiert die Begriffe Multi-User-Dungeon (MUD) und Multi-User-Shared Halluzination (MUSH) und erläutert die Funktionsweise dieser virtuellen Umgebungen.
- Das dritte Kapitel beleuchtet das MUD "MORGENGRAUEN" als Beispiel für ein konkretes MUD.
- Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Beweggründen für das Agieren von Spielern in MUDs.
- Das fünfte Kapitel untersucht die Chancen und Risiken von MUDs für die Identitätsbildung der Spieler, anhand von konkreten Beispielen.
Schlüsselwörter
Multi-User-Dungeons (MUDs), Identitätsbildung, virtuelle Umgebungen, Textbasierte Rollenspiele, Online-Kommunikation, Interaktion, Chancen und Risiken.
- Arbeit zitieren
- Christian Schreiber (Autor:in), 2004, Identitätsarbeit in Multi-User-Dungeons, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26246