Theodor Storm gilt als einer der bedeutendsten Autoren des bürgerlichen Realismus in Deutschland. Diese Epoche umfasst die Zeit von 1850-1890, die Jahre nach der 1849 endgültig gescheiterten Revolution. Nach dem politischen Scheitern musste das Bürgertum versuchen, ein neues Selbstbewusstsein zu erlangen. Dies erfolgte kompensatorisch auf ökonomischem Gebiet im Zuge der industriellen Revolution. Das Ziel hieß nun Reichtum, nicht mehr Freiheit. Der bürgerliche Mensch, egoistisch getrieben von seiner Geldgier, entfremdet sich von sich selbst. Dieser Geldgier und dem Kampf um Ansehen fallen auch die Familien zum Opfer, da dem Streben nach materieller Sicherheit auch die Liebe untergeordnet wird. Umkehr scheint nur dann möglich, wenn der Mensch sich auf den eigentlichen Sinn des Lebens zurückbesinnt, welchen nur Liebe und Verständnis erschließen können.
In seinen zahlreichen Novellen behandelt Storm die Stellung der Familie in der Gesellschaft der Zeit als zentrales Thema.
In dieser Arbeit sollen nun besonders die Frauen hauptsächlich als Muttergestalten und ihre Bedeutung in den Novellen Storms untersucht werden. In einer patriarchalisch ausgerichteten Gesellschaft scheint die Gestalt der Mutter zunächst unwichtig. Dass dem nicht so ist, soll diese Arbeit zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1.) Die Novelle als Literaturform
- 2.) Themen der Novellen Storms
- 3.) Die Figur der Stiefmutter
- 3.1) Etymologische Herleitung des Begriffs.
- 3.2) Die Stiefmutter in der antiken Literatur.
- 3.3) Die Stiefmutter im Märchen...
- 3.4) Eigene Gedanken zum Thema Stiefmutter...
- 4.) Die einzelnen Novellen
- 4.1) Viola tricolor
- 4.2) Immensee.
- 4.3) Pole Poppenspäler.
- 4.4) Aquis submersus
- 4.5) Der Schimmelreiter
- 4.5.1) Überleitung
- 4.5.2) Das Männliche und das Weibliche im Schimmelreiter.
- 4.5.3) Das behinderte Kind
- 4.5.4) Die beiden Frauengestalten Trien` Jans und Elke..
- III. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Frauen als Muttergestalten in den Novellen von Theodor Storm. Sie untersucht, wie Storm diese Figuren in einem patriarchalisch geprägten gesellschaftlichen Kontext positioniert und welche Bedeutung ihnen in seinen Werken zukommt. Die Analyse beleuchtet die komplexen Familienbeziehungen in Storms Novellen und befasst sich mit der Frage, ob Storm Frauen eher als unpersönliche, durch historische Ereignisse geprägte Figuren oder als Individuen mit individueller psychologischer Tiefe darstellt.
- Die Stellung der Familie in der Gesellschaft der Zeit als zentrales Thema in Storms Novellen.
- Die Rolle der Mutterfigur in den Novellen Storms.
- Die Analyse des Verhältnisses zwischen Eltern und Kindern.
- Die Darstellung von Frauenfiguren als individuelle Persönlichkeiten oder als von historischen Ereignissen geprägte Figuren.
- Die Analyse der Stiefmutterthematik in Storms Novelle "Viola tricolor".
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Dieses Kapitel bietet einen einleitenden Überblick über Theodor Storms Leben und Schaffen im Kontext des Bürgerlichen Realismus. Es erläutert die Bedeutung der Familie und die Herausforderungen des bürgerlichen Lebens in dieser Zeit.
- II. Hauptteil: Der Hauptteil dieser Arbeit ist in verschiedene Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt behandelt die Novelle als Literaturform und beleuchtet Storms eigene Definition dieser literarischen Gattung.
- II. Hauptteil: Der zweite Abschnitt widmet sich den Themen der Novellen Storms und analysiert die Familiensituationen, die in seinen Werken dargestellt werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Darstellung der Mutterfiguren.
- II. Hauptteil: Der dritte Abschnitt befasst sich mit der Figur der Stiefmutter und deren Bedeutung in Storms Novellen. Es werden die etymologische Herleitung des Begriffs, die Rolle der Stiefmutter in der antiken Literatur und im Märchen, sowie eigene Gedanken zum Thema beleuchtet.
- II. Hauptteil: Der vierte Abschnitt bietet eine Zusammenfassung der einzelnen Novellen Storms.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie dem Bürgerlichen Realismus, der Novelle als Literaturform, der Familie im 19. Jahrhundert, Mutterfiguren in der Literatur, der Stiefmutterthematik und der Analyse von Storms Novellen, insbesondere "Viola tricolor", "Immensee", "Pole Poppenspäler", "Aquis submersus" und "Der Schimmelreiter".
- Quote paper
- Heike Dilger (Author), 2009, Die Rolle der (Stief)-Mutter und ihre Darstellung in den Novellen Theodor Storms, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262527