Die rasante Entwicklung der Computertechnologie in den letzten Jahren brachte eine tief greifende Veränderung der Medien mit sich, die ohne Zweifel schon jetzt als ‚revolutionär’ bezeichnet werden kann. Dieser Wandel - vor allem begünstigt durch das Internet - ermöglicht uns heute nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Kommunikation über alle Distanzen hinweg. Zu diesen weit verbreiteten Internet-Diensten wie E-Mail, Chat und Newsgroups gesellt sich nun eine neue, weitere Form der elektronischen Kommunikation hinzu: Der ‚Short Message Service’ (oder kurz: ‚SMS’). Längst hat sich das Mobiltelefon im kommunikativen Alltag der Bevölkerung etabliert. „Alle Welt im SMS-Fieber“, so titelte eine Internetseite von T-Online. Vor allem bei Jugendlichen ist das ‚Handy’ populär und als „Grundausstattung der Kids in Deutschland“ schlichtweg unverzichtbar. Laut einer vorliegenden Studie des Münchner Instituts für Jugendforschung „liegt das Durchschnittsalter der Kinder, die ihr erstes Handy bekommen, bei knapp zehn Jahren. In der Altersgruppe von 13 bis 22 Jahren haben 84 Prozent der 1.718 Jugendlichen ein eigenes Mobiltelefon“ 1 . Während das Handy seinen Siegeszug quer durch alle gesellschaftlichen Schichten angetreten hat, bleibt der Zugang zum Cyberspace den sozial Schwächeren sowie „Personen mit niedrigem Bildungsstand“ und älteren Menschen zumeist verwehrt: Nach einer Studie aus dem Jahr 2003 „ist die Hälfte der Deutschen im Internet. Um 5,4 Millionen neue Internet-Nutzer steigt die Zahl der Onliner in Deutschland damit auf insgesamt 32,1 Millionen Bundesbürger über 14 Jahre. […] Den 50,1 Prozent Onlinern stehen heute 42,7 Prozent Offliner gegenüber“ 2 . Hierbei „stellt das private Senden und Empfangen von E-Mails mit 52 % die häufigste Form der Internetnutzung dar“ (Dürscheid 2002: 9). Die unaufhaltsame Verbreitung und Massennutzung der ‚neuen Medien’ hat eine eklatante Veränderung der Sprachgewohnheiten bewirkt, die von vielen als Bedrohung empfunden wird. Nicht nur Pädagogen und selbsternannte Sprachwächter warnen vor einer vermeintlichen Invasion von Anglizismen und der daraus resultierenden „Verflachung des Deutschen zum ‚Denglisch’“. Derartige Sorgen seien jedoch unbegründet, vermeldet der Sprachwissenschaftler Peter Schlobinski: „An Ausdruckskraft und Verständlichkeit ist die Kommunikation per Computer anderen sprachlichen Registern keineswegs unterlegen“ (Asendorpf 2001).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Technische Grundlagen
- SMS (Short Message Service)
- Textvergleich von E-Mail und SMS
- Mediale Bedingungen
- Konzeptionelle Bedingungen
- Kommunikative Bedingungen / Textfunktionen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, die Textsorten E-Mail und SMS hinsichtlich ihrer sprachlichen Merkmale zu vergleichen. Sie untersucht, in welchen Merkmalen auf syntaktischer, lexikalischer und graphostilistischer Ebene sich die beiden Medien unterscheiden und welche Gemeinsamkeiten zugrunde liegen.
- Technischen Grundlagen und medialen Nutzungsbedingungen von E-Mail und SMS
- Sprachliche Besonderheiten in E-Mails und SMS
- Syntaktische und lexikalische Unterschiede und Gemeinsamkeiten
- Graphostilistische Merkmale in beiden Kommunikationsformen
- Vergleich der kommunikativen Funktionen von E-Mail und SMS
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die rasante Entwicklung der Computertechnologie und die daraus resultierenden Veränderungen in der Kommunikation. Sie stellt die Bedeutung von E-Mail und SMS als verbreitete Kommunikationsformen im Internet und im mobilen Bereich heraus.
- Technische Grundlagen: Dieses Kapitel gibt eine Einführung in die technischen Grundlagen von E-Mail und SMS. Es beschreibt die Funktionsweise, die Vorteile und die Unterschiede beider Kommunikationsformen.
- Textvergleich von E-Mail und SMS: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf den Vergleich der beiden Textsorten in Bezug auf ihre medialen, konzeptionellen und kommunikativen Bedingungen. Es werden die sprachlichen Besonderheiten in Bezug auf Syntax, Lexik und Graphostylik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die sprachlichen Merkmale der Textsorten E-Mail und SMS und behandelt die folgenden Schlüsselwörter: E-Mail, SMS, Kurznachrichten, Computertechnologie, Sprachwandel, Internetkommunikation, mediale Bedingungen, Konzeptionelle Bedingungen, Kommunikationsfunktionen, Syntax, Lexik, Graphostylik, Textvergleich, sprachliche Besonderheiten.
- Arbeit zitieren
- Florian Hoffarth (Autor:in), 2004, "Bin bei mir hab dich lieb Schlüssel bei dir" - Ein Vergleich von E-Mail- und SMS-Texten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26256