Der Aussatz bzw. die Lepra ist eine gefährliche Infektionskrankheit, die im Mittelalter für eine hohe Sterberate der Bevölkerung in weiten Teilen Europas verantwortlich war. Hartmann von Aue greift die Thematik der Krankheit in seiner Versnovelle über den Armen Heinrich auf und stellt dem damals vorherrschenden theologischen Diskurs einen medizinischen gegenüber. Im Rahmen dieses Essays soll die Frage erörtert werden, inwieweit im Armen Heinrich medizinische und theologische Motive aufgenommen und miteinander in Verbindung gebracht werden.
Ich beginne zunächst mit einer knappen Inhaltsangabe von Hartmanns Versnovelle, bevor ich das Krankheitsbild der Lepra, aus heutiger und damaliger Sicht, erläutere. Anschließend stelle ich die weitreichenden gesellschaftlichen Folgen für die Betroffenen dar und gehe dabei sowohl auf die mittelalterliche Wahrnehmung der Kranken als auch auf den Umgang mit der Krankheit ein. Es folgt eine ausführliche Analyse der Erzählung vom Armen Heinrich in Bezug auf den enthaltenen medizinischen und theologischen Diskurs. Innerhalb einer abschließenden Interpretation fasse ich die wichtigsten Aspekte der vorhergehenden Abschnitte zusammen und setze sie zueinander in Beziehung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltsangabe
- Der Aussatz
- Krankheitsbild
- Gesellschaftliche Folgen für die Betroffenen
- Medizinischer und theologischer Diskurs in »Der arme Heinrich«
- Die Diagnose als Wendepunkt in Heinrichs Leben
- Leben bei der Bauernfamilie
- Die Opferthematik
- Heinrichs Lebenswandel nach der Heilung
- Zusammenfassende Interpretation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der medizinischen und theologischen Auseinandersetzung in Hartmann von Aues Versnovelle "Der arme Heinrich". Ziel ist es, die Integration und Verbindung von medizinischen und theologischen Motiven in der Erzählung zu untersuchen.
- Die Darstellung der Lepra und ihres Einflusses auf das mittelalterliche Leben
- Die Auseinandersetzung mit dem medizinischen und theologischen Diskurs in Bezug auf die Krankheit
- Die Analyse der Rolle des Opfers und der Heilkraft im Kontext der Erzählung
- Die Darstellung der gesellschaftlichen Folgen der Lepra und des Umgangs mit Betroffenen
- Die Interpretation von Heinrichs Lebenswandel und seiner Transformation durch die Krankheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Lepra im Mittelalter ein und stellt das Werk "Der arme Heinrich" von Hartmann von Aue vor. Die Inhaltsangabe bietet eine knappe Zusammenfassung der Geschichte von Heinrich von Aue, der an Aussatz erkrankt und durch das Opfer einer Jungfrau geheilt werden soll.
Der Abschnitt über den Aussatz beleuchtet das Krankheitsbild aus heutiger und damaliger Sicht. Die gesellschaftlichen Folgen der Lepra für die Betroffenen werden im Detail dargestellt, wobei die Stigmatisierung und Ausgrenzung der Kranken sowie die ambivalente Wahrnehmung der Krankheit thematisiert werden.
Schlüsselwörter
Lepra, Aussatz, Mittelalter, Medizin, Theologie, Hartmann von Aue, "Der arme Heinrich", Opfer, Heilung, Gesellschaftliche Folgen, Stigmatisierung, Lebenswandel, Diskurs, Versnovelle, Krankheitsbild.
- Arbeit zitieren
- Linda Lau (Autor:in), 2013, Medizinischer und theologischer Diskurs in Hartmann von Aues »Der arme Heinrich«, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262629