Armut und Obdachlosigkeit im Sozialen Kontext

Soziale Arbeit


Hausarbeit, 2013

14 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Fragestellung und Aspekte der Arbeit
1.2 Forschungsinteresse

2. Obdachlosigkeit
2.1 Problemdarstellung
2.2 Was bedeutet „Exklusion“?
2.3 Bedeutung von Armut und Obdachlosigkeit
2.4 Formen von Obdachlosigkeit
2.5 Ursachen für die Obdachlosigkeit

3. Bedeutung für die Soziale Arbeit

4. Schlussfolgerung

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen des Moduls M302-II, Armut, Prekarität und Soziale Ausgrenzung, verfasst und dient als Leistungsnachweis für dieses Modul im dritten Semester. Das behandelte Thema ist aufgrund des persönlichen Interesses ausgesucht worden und steht in Verbindung mit den im Seminar behandelten Themen und der Sozialen Arbeit.

1.1 Fragestellung und Aspekte der Arbeit

Der Schwerpunkt dieser Arbeit wurde auf das Thema „Armut „ und „Obdachlosigkeit“ gelegt und es wird folgender Frage nachgegangen: „Welche Formen von Obdachlosigkeit gibt es, was sind die Ursachen und Auslöser und in welchem Kontext steht Soziale Arbeit dazu?“. Zunächst wird der Begriff der „Exklusion“ etwas skizziert, da obdachlose und arme Menschen größtenteils damit konfrontiert sind. Dann werden die Begriffe „Armut“ und „Obdachlosigkeit“ anhand von Theorie dargestellt und die unterschiedlichen Formen von Obdachlosigkeit mithilfe der ETHOS- Typologie der Organisation FEANTSA erklärt. Des Weiteren werden mögliche Ursachen und Auslöser für eine Obdachlosigkeit erläutert und das Thema insgesamt mit der Sozialen Arbeit in Verbindung gesetzt. Hier wirft sich die Frage auf, ob sie die Obdachlosigkeit bearbeitet, um die Menschen von der Straße zu bekommen oder ob eine Art „Flickarbeit“ besteht die es nicht schafft, Obdachlosigkeit zu verringern.

1.2 Forschungsinteresse

Obdachlosigkeit sowie Armut im Allgemeinen sind interessante Themen die in allen Ländern der Erde präsent waren, sind und wahrscheinlich immer sein werden. Hier stellt sich natürlich immer wieder die Frage, wieso dies eigentlich der Fall ist. Ich bin der Meinung dass die Verteilung der Güter sowie der finanziellen Ressourcen in unseren Gesellschaften oft nicht richtig ist. Die Einen geben ihr Geld für unnütze Dinge aus, weil sie offensichtlich zu viel davon besitzen, die Anderen leben auf der Straße, ohne Dach über dem Kopf und größtenteils ohne Nahrungsmittel. Gerade in Luxemburg, dem Land welches auf der Liste der reichsten Länder der Welt den zweiten Platz besetzt, dürfte es theoretisch keine Armut geben. Ich interessiere mich für dieses Thema da es immer aktuell ist und ich mir als zukünftiger Sozialarbeiter eine Arbeit im Bereich „Armut“ vorstellen kann. Zusätzlich stelle ich mir die Frage, wie sich Armut wohl in der Zukunft verändern wird und welche neuen Formen von Armut entstehen werden, welche alten Formen vielleicht verschwinden und wie sich die Gesellschaft entwickelt.

2. Obdachlosigkeit

2.1 Problemdarstellung

Das Problem der Obdachlosigkeit zeigt sich in allen Ländern der Welt, ganz gleich ob sie arm oder reich sind. Unsere Gesellschaft ist auf Profit und Gewinn ausgelegt und kennzeichnet sich durch Normen, die erfüllt sein müssen, damit man akzeptiert wird. Sie sucht nach Menschen, die mit ihrer Arbeit etwas zum Funktionieren des Systems beitragen und somit ihre Pflichten erfüllen, außerdem in vielen Bereichen gute Leistungen erbringen und sich somit von Menschen die weniger Leistungen erbringen abgrenzen. Obdachlose Menschen hingegen erfüllen diese Normen und Pflichten nicht, weil sie keine Arbeit haben, keine Wohnung, und demnach mit der fehlenden Arbeitskraft nichts zur Gesellschaft beitragen können. Sie stellen in unserer Gesellschaft somit eine Randgruppe dar und werden größtenteils von den an der Gesellschaft teilhabenden Menschen nicht besonders, meistens gar nicht beachtet. Zusätzlich muss erwähnt werden, dass die Zahl der Obdachlosen in den letzten Jahren aufgrund der Finanzkrise etwas angestiegen ist. In Deutschland liegt die Zahl der Obdachlosen bei schätzungsweise 860000 Menschen. Diese Zahl setzt sich zusammen aus rund 591000 Menschen die keinen vertraglich gesicherten Wohnraum besitzen und 269000 wohnungslosen Aussiedlern.[1]

Auch in Luxemburg gibt es obdachlose Menschen, deren Zahl steigt. Im Winter 2012 waren laut RTL (2012)[2] 518 Obdachlose auf der Suche nach einem Schlafplatz, wogegen es 2002 lediglich 187 waren. Jedes Jahr sterben somit viele Menschen an Unterkühlung, Schwäche oder Krankheiten. Ich sehe das Problem darin, dass es nicht genügend Auffangstellen für wohnungslose Menschen gibt, obwohl dies doch auch für die Regierungen ein Thema ist, mit dem sie konfrontiert sind. Zusätzlich muss man sich vor Augen halten, wie viele Häuser in unseren Städten leer stehen, die man obdachlosen Menschen zur Verfügung stellen könnte oder wie viel Essen wir jeden Tag wegschmeißen, nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum (was nicht bedeutet dass die Lebensmittel abgelaufen sind) am folgenden Tag ablaufen wird.

2.2 Was bedeutet „Exklusion“?

Laut Kleve (2005) hat sich der Exklusionsbegriff innerhalb weniger Jahre in den Sozialwissenschaften sowie im öffentlich-politischen Diskurs etabliert. „Zum einen wird der Begriff von der Armuts- und Ungleichheitsforschung systematisch verwendet und zum anderen wird er mittlerweile – insbesondere von Frankreich kommend – auch zunehmend außerhalb der Sozialwissenschaften in öffentlichen, z.B. massenmedialen Kommunikationen zur Bezeichnung des Ausschlusses immer größerer Bevölkerungsgruppen aus gesellschaftlichen Systemen benutzt.“ (Kleve, 2005, S.8) Menschen die mit der Exklusion konfrontiert sind erfahren keine gesellschaftliche Teilhabe, werden oft als „Randgruppe“ definiert und abgeschoben und die Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten bleibt ihnen verweigert. Der Begriff „bezeichnet primär die Marginalisierung von einer Person, einer Familie, einer Gruppe wegen zu großer Entfernung mit dem dominanten Lebensstil in der Gesellschaft. (Haas, 2012, S.1) Es bedeutet den Verlust von gesellschaftlichen und sozialen Teilnahmemöglichkeiten und somit zugleich den Verlust von sozialer Partizipation.

Windolf (2009) beschreibt, dass Menschen, abhängig vom Lebenszyklus, dauerhaft oder auch nur vorübergehend in verschiedene Teilsysteme inkludiert sind, aus denen sich die Gesellschaft zusammensetzt. In das Wirtschaftssystem kann ein Mensch sich mithilfe seines Berufs inkludieren, in das Rechtssystem im Falle eines Rechtsstreits, in das politische System indem er wählen geht oder selbst kandidiert und in das Gesundheitssystem im Falle einer Krankheit oder sonstiger Probleme. (vgl. Windolf, 2009, S.16) Obdachlose Menschen können keine Arbeit vorweisen, haben kein Geld und könnten somit niemanden vor Gericht zerren, sind durch das Fehlen einer Arbeit auch nicht krankenversichert und haben somit nicht teil am Gesundheitssystem. Wenn man sich also nicht durch diese verschiedenen Aspekte wie Arbeit, Geld, politisches Interesse, usw. in die unterschiedlichen Teilsysteme der Gesamtgesellschaft inkludieren kann und dem dominanten Lebensstil der Gesellschaft folgen kann, wird man als exkludiert betitelt. Zusätzlich zu den genannten Aspekten steht der Ausschluss von Grundrechten. Dazu zählen unter anderem das Recht auf angemessene Ernährung, das Recht auf medizinische Versorgung[3] oder auch das Recht auf Eigentum.

Wenn man sich einmal in der Lage befindet, exkludiert zu sein, ist es sehr schwierig sich wieder in das Gesellschaftssystem einzufügen. Dies ist ein Bereich in dem die Soziale Arbeit auch tätig ist und den Menschen durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, usw. zu helfen versucht.

[...]


[1] http://sowi.st-ursula-attendorn.de/ba/badoku01.htm

[2] http://5minutes.rtl.lu/fr/actualite/luxembourg/238123.html

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Exklusion

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Armut und Obdachlosigkeit im Sozialen Kontext
Untertitel
Soziale Arbeit
Hochschule
Université du Luxembourg
Note
1,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
14
Katalognummer
V262707
ISBN (eBook)
9783656513322
ISBN (Buch)
9783656513155
Dateigröße
641 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Armut, Obdachlosigkeit, Prekarität, Sozialarbeit, Sozialraum
Arbeit zitieren
Dan Diederich (Autor:in), 2013, Armut und Obdachlosigkeit im Sozialen Kontext, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262707

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