Die moderne Lyrik des 20. Jahrhunderts ist ein exemplarisches Sinnbild für den politischen und gesellschaftlichen Wandel eines bewegten Europas. Diese Zeit der Selbstfindung war über Jahrzehnte hinweg von militärischen Konflikten und Interventionen geprägt, die auch die damaligen Litertaturschaffenden nicht unberührt ließen. Aus diesem Grund befassen wir uns in dieser Arbeit mit der antimilitaristischen Lyrik der Moderne in Form eines literarischen Vergleichs zwischen Erich Kästners Gedicht Fantasie von Übermorgen und Jacques Préverts Familiale. Die Frage, die hierbei neben grundlegenden formellen und inhaltlichen Aspekten des literarischen Vergleichs im Vordergrund stehen wird, ist die nach der Rolle des Realismus und seiner jeweiligen Funktionsweise.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erich Kästner: Fantasie von Übermorgen
- Form- und Sprachanalyse
- Analyse der Inhaltsebene
- Ein literarischer Vergleich: Erich Kästners Fantasie von Übermorgen und Jacques Préverts Familiale
- Vergleich der Form- und Sprachebene
- Vergleich der Inhaltsebene
- Realistische Elemente in Erich Kästners Fantasie von Übermorgen und Jacques Préverts Familiale
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die antimilitaristische Lyrik der Moderne anhand eines literarischen Vergleichs von Erich Kästners Gedicht „Fantasie von Übermorgen" und Jacques Préverts „Familiale". Die Arbeit untersucht die formale und inhaltliche Ebene der Gedichte und analysiert die Rolle des Realismus und seine Funktionsweise in beiden Texten.
- Antimilitarismus in der Lyrik der Moderne
- Formale und inhaltliche Analyse der Gedichte
- Rolle des Realismus in der Lyrik
- Vergleich von Erich Kästner und Jacques Prévert
- Soziale Kritik und Pessimismus in der Lyrik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert Erich Kästners Gedicht „Fantasie von Übermorgen" in Bezug auf Form, Sprache und Inhalt. Die formale Analyse zeigt, dass das Gedicht eine regelmäßige Struktur aufweist, die durch die letzte Strophe gebrochen wird, die als Pointe fungiert. Die Sprache ist schlicht und leicht verständlich, ohne stilistische Mittel, um den Leser auf die Botschaft zu konzentrieren. Die Inhaltsanalyse betrachtet die Isotopien der Familie, des Führungspersonals/der Kriegsverursacher und des kindlichen Verhaltens/der Bestrafung. Die überspitzte Handlung dient als Grundlage für die satirische Kritik am Krieg.
Das zweite Kapitel vergleicht die Form und Sprache von Kästners „Fantasie von Übermorgen" und Préverts „Familiale". Während Kästner eine regelmäßige Struktur und ein Reimschema verwendet, arbeitet Prévert mit freien Versen und einer monotonen Wiederholung von Wörtern, um die Alltagsroutine der Familie zu betonen. Beide Dichter verwenden einfache Sprache, aber Préverts Gedicht ist durch die Formgebung stärker von der inhaltlichen Ebene geprägt. Der Vergleich der Inhaltsebenen zeigt, dass Kästner einen Widerstand gegen den Krieg inszeniert, während Prévert die Resignation und den Fatalismus der Bourgeoisie darstellt.
Das dritte Kapitel untersucht die realistischen Elemente in beiden Gedichten. Kästners „Fantasie von Übermorgen" nutzt die überspitzte Handlung, um die Ausweglosigkeit der realen Situation zu verdeutlichen, während Préverts „Familiale" den Alltag einer Familie als realistische Darstellung des Konformismus und der Passivität der Gesellschaft darstellt. Die realistischen Elemente in der Lyrik dienen der Vermittlung der sozialkritischen Botschaft und der Erreichung eines breiten Publikums.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Antimilitarismus, Lyrik der Moderne, Erich Kästner, Jacques Prévert, Fantasie von Übermorgen, Familiale, Form- und Sprachanalyse, Inhaltsebene, Realismus, Sozialkritik, Pessimismus, Vergleich, Bourgeoisie, Fatalismus, Krieg, Familie, Monotonie, Widerstand, Resignation.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts David Schumann (Autor:in), 2012, Antimilitarismus in der Lyrik der Moderne, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262858