Wie kann man von dem einfachen Satz: „Mir ist kalt.“ zu der Aufforderung gelangen, das Fenster zuzumachen? Wenn ein Sprecher das Gesagte ausdrückt, bedeutet es noch nicht, dass die wörtliche Bedeutung gemeint ist. So wird dem Empfänger eine durch den Sprachgebrauch pragmatisch bedingte Folgerung, die man als Konversationsimplikatur bezeichnet, nahegelegt. Aus jenem Grund wird das Gemeinte oft so ausgesprochen, dass der Adressat die Bedeutung selbst erschließen und interpretieren muss. Dabei kann es dazu führen, dass bestimmte Gesprächsregeln verletzt werden. Wie kann sich der Sprecher aber sicher sein, dass der Hörer das Gesagte so interpretiert, wie er es gemeint hat?
Der Philosoph Paul Grice hat sich intensiv mit der Spaltung zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten beschäftigt. Er wies nach, dass die Verletzung der Konversationsmaximen ausschlaggebend für die Entstehung der Implikaturen ist. Allerdings ist dies nicht die einzige Bedingung dafür. Die Implikaturen können auch durch die Befolgung der Maximen entstehen. Bezogen auf Kommunikationsmedien kann die sprachliche Interaktion, aufgrund der Störungen auf den Linien, anderem Hintergrundwissen des Empfängers oder durch nicht wahrhafte Übermittlung der Mitteilung, misslingen. Somit stellt sich die Frage, wie eine erfolgreiche Kommunikation auf Implikatur bezogen funktioniert und welche Rolle dabei die Kommunikationsmedien spielen.
In Hinblick darauf wird im Folgenden das Thema Implikaturen, sowie ihre Arten und Eigenschaften in Bezug auf das Kommunikationssystem näher erläutert. Das Ziel dieser Hausarbeit ist, die Typen der Implikaturen darzustellen, diese anhand von Beispielen zu analysieren und kritisch zu reflektieren. Die Untersuchung erfolgt mittels des Kommunikationsmodells von Shannon und Weaver. Des Weiteren werden die Theorien von Paul Grice herangezogen. Diese differenzieren den Zweck und die Funktionen einer erfolgreichen Kommunikation. Außerdem definieren sie Konversationsmaximen, Kooperationsprinzip und Implikatur, mit deren Hilfe die Kommunikationsmedien, darunter Bücher, Filme, Radio und Zeitungen, analysiert werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Kommunikationsmodell von Shannon/Weaver
- Die Theorie der Implikaturen
- Das Kooperationsprinzip
- Die Konversationsmaximen
- Arten von Implikaturen
- Anwendung der Implikaturen auf die Kommunikationsmedien
- Beispiele aus den Kommunikationsmedien
- Kritik an den Kommunikationsmedien
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie Implikaturen in Kommunikationsmedien verwendet werden. Ziel ist es, die Arten von Implikaturen anhand von Beispielen zu analysieren und kritisch zu reflektieren. Die Untersuchung erfolgt mittels des Kommunikationsmodells von Shannon und Weaver sowie den Theorien von Paul Grice.
- Das Kommunikationsmodell von Shannon/Weaver
- Die Theorie der Implikaturen nach Paul Grice
- Die Verwendung von Implikaturen in Kommunikationsmedien
- Beispiele für Implikaturen in verschiedenen Medien
- Kritik an der Verwendung von Implikaturen in Medien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der Implikaturen in der Kommunikation dar und erläutert die Fragestellung der Hausarbeit. Sie führt die Konzepte von Gesagtem und Gemeintem ein und skizziert die Bedeutung der Kommunikationsmaximen für die Entstehung von Implikaturen.
- Das Kommunikationsmodell von Shannon/Weaver: Dieses Kapitel erläutert das Modell von Shannon/Weaver, das die Kommunikation als ein Prozess auf drei Ebenen beschreibt: das technische Problem, das semantische Problem und das pragmatische Problem.
- Die Theorie der Implikaturen: Dieses Kapitel stellt die Theorie der Implikaturen von Paul Grice vor. Es erläutert das Kooperationsprinzip und die Konversationsmaximen sowie die verschiedenen Arten von Implikaturen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Implikaturen, Kommunikationsmedien, Konversationsmaximen, Kooperationsprinzip, Shannon/Weaver-Modell, Paul Grice, sprachliche Interaktion.
- Arbeit zitieren
- Maria Milkova (Autor:in), Öznur Bakar (Autor:in), 2013, Kommunikationsmedien: Unter welcher Absicht werden Implikaturen verwendet?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263191