0 Einleitung
Im Rahmen des Classroom Managements hat die Lehrperson viele Unterschiedliche Funktionen im schulischen Kontext zu erfüllen. Zum einen dient es der möglichst ungehinderten Vermittlung von Unterrichtsinhalten und zum anderen der Sozialisierung der SchülerInnen. Das erste Kapitel soll den Begriff des Classroom Managements erläutern. Offenbar konnte sich bisher kein einheitliches Verständnis von dem etablieren, welche Dimensionen des Unterrichtens dem Sammelbegriff des Classroom Managements zugehörig sind.
Als nächstes wird der Wandel, welchem das Konstrukt des Classroom Managements unterlag, kurz beschrieben.
Es ist nicht verwunderlich, dass SchülerInnen und LehrerInnen unterschiedliche Perspektiven einnehmen; es herrschen unterschiedliche Rollen, Ziele, Sorgen und Machtverhältnisse unter ihnen. Zunächst wird der LehrerInnenperspektive Aufmerksamkeit gewidmet und dargestellt warum das Classroom Management eine solchermaßen kritische Stellung einnimmt. Dabei soll das LehrerInnenverständnis verdeutlicht und aufgezeigt werden an welchen Stellen Problematiken verborgen liegen.
Danach werden drei Ansätze zum Classroom Management vorgestellt. Diese gehen von verschiedenen Anhaltspunkten aus, adressieren verschiedene Bereiche und sind weisen unterschiedliche Qualitäten für das Unterrichtsgeschehen sowie für den Aufbau einer positiven LehrerInnen-SchülerInnen Beziehung auf.
Im Hinblick auf das emotionale und psychische Wohlergehen der zu Unterrichtenden sowie deren kognitiven Förderung, sollen mögliche Führungsstile näher betrachtet werden.
1 Erläuterung zum Begriff des Classroom Managements
Classroom Management ist ein in seiner Tradition ein ausgesprochen amerikanischer Begriff. In der pädagogischen Fachliteratur werden verschiedene Ausdrücke für die Übersetzung des Begriffs verwendet. In der deutschsprachigen Literatur werden Bezeichnungen wie „Klassenführung“ (Mayr, 2006, S. 227; Seidel, 2009, S. 137), „Klassenleitung“ (Bastian, 2012, S. 6), „Klassenmanagement“ (Wellenreuther, 2005, S. 244), „Führung in der Schule“ bzw. „Führung von Klassen“ (Glöckel, 2000, S. 7) verwendet. Schönbächler (2008) ergänzt die Termini „Unterrichtsführung“, „Unterrichtsmanagement“ und „Klassenorganisation“ (S. 17).
Des Weiteren wird der Begriff des Classroom Mangements, begrifflich wie auch inhaltlich, häufig auf den effektiven Umgang mit Unterrichtstörungen, bzw. Disziplinproblemen reduziert.
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Inhaltsverzeichnis
- 0 Einleitung
- 1 Erläuterung zum Begriff des Classroom Managements
- 1.1 Die Lehrerperspektive: Schwierigkeiten im Umgang mit Schülern
- 1.2 Historischer Wandel
- 2 Ansätze des Classroom Managements
- 2.1 Der traditionelle Ansatz
- 2.2 Der Ansatz nach Kounin
- 2.3 Comprehensive Classroom Management
- 3 Klassenführungsstile und ihre Wirkung
- 3.1 Egalitärer Führungsstil
- 3.2 Autoritärer Führungsstil
- 3.3 Autoritativer Führungsstil
- 4 Die Lehrer-Schüler Beziehung
- 4.1 Schülerwünsche an die Lehrperson
- 4.1.1 Sozial engagierte Lehrkräfte
- 4.2 Verantwortung für die Lehrer-Schüler Beziehung
- 4.3 Gestaltung einer angemessenen Lehrer-Schüler Beziehung im Rahmen eines effektiven Classroom Managements
- 4.3.1 Positive Lehrer-Schüler Beziehung als Störungsprävention (Larrivee)
- 4.3.2 Regeln (Schülersicherheit)
- 4.3.3 Abwechslungsreiche Arbeitsformen/Kooperative Arbeitsformen (Schülerautonomie)
- 4.3.4 Authentizität der Lehrperson
- 4.3.5 Klassenklima (Zugehörigkeit, peer-relationships)
- 4.3.6 Humor
- 4.3.7 Fairness
- 4.3.8 Aktives Zuhören
- 4.3.9 Respektvolles Verhalten
- 4.1 Schülerwünsche an die Lehrperson
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung im Kontext des Classroom Managements. Sie untersucht den Wandel des Classroom Managements, stellt verschiedene Ansätze vor und beleuchtet die Wirkung unterschiedlicher Klassenführungsstile auf das emotionale und psychische Wohlbefinden der Schüler. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung für die Gestaltung eines effektiven Classroom Managements, die Prävention von Unterrichtsstörungen sowie die Förderung der Schülerautonomie und des Klassenklimas.
- Der Wandel des Classroom Managements vom behavioristischen zu einem konstruktivistischen Ansatz
- Die Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung für das Classroom Management
- Die Einflussnahme von Klassenführungsstilen auf das Schülerverhalten und die Lernmotivation
- Die Gestaltung eines positiven Klassenklimas durch die Förderung der Schülerautonomie und die Entwicklung von Sozialkompetenz
- Die Rolle von Regeln und Konsequenzen für die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit im Klassenraum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt den Grundstein für die Betrachtung des Classroom Managements und beleuchtet die vielschichtigen Funktionen der Lehrperson in diesem Kontext. Das erste Kapitel erläutert den Begriff des Classroom Managements und beschreibt den historischen Wandel, dem das Konstrukt unterlag. Die Lehrerperspektive wird vorgestellt, die Herausforderungen des Umgangs mit Schülern und die Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung für das Lehrerwohlbefinden. Im zweiten Kapitel werden verschiedene Ansätze des Classroom Managements, angefangen vom traditionellen Ansatz bis hin zum „Comprehensive Classroom Management“, vorgestellt und miteinander verglichen.
Das dritte Kapitel widmet sich verschiedenen Klassenführungsstilen, wie dem autoritären, dem autoritativen und dem humanistischen Führungsstil. Die Auswirkungen dieser Stile auf die Schülerentwicklung und die Gestaltung der Lehrer-Schüler-Beziehung werden beleuchtet. Kapitel vier untersucht die Schüler- und Lehrerperspektive hinsichtlich der Lehrer-Schüler-Beziehung, fokussiert die Bedürfnisse der Schüler nach einem fürsorglichen und engagierten Lehrpersonal und beleuchtet die Bedeutung von Wertschätzung, Respekt und Akzeptanz. Die Gestaltung eines positiven Klassenklimas und die Entwicklung von Sozialkompetenz bei Schülern werden als wichtige Aspekte des Classroom Managements vorgestellt.
Schlüsselwörter
Classroom Management, Lehrer-Schüler-Beziehung, Klassenführungsstile, Unterrichtsstörungen, Schülermotivation, Klassenklima, Sozialkompetenz, Schülerautonomie, Regeln, Konsequenzen, Fürsorge, Respekt, Authentizität, Aktives Zuhören.
- Arbeit zitieren
- Patrick Ellrott (Autor:in), 2013, Die Bedeutung der LehrerInnen-SchülerInnen Beziehung im Rahmen des Classroom Managements, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263277