In sozialen Interaktionen mit anderen Menschen erzählen wir viel. Vor allem aus unserem Leben: Wie unser Tag so war, was uns gerade Spannendes passiert ist. Lustige und traurige Geschichten, Dinge, die uns wütend gemacht haben, aber auch, Dinge, die uns dazu gebracht haben, herzlich zu lachen.
Fremden Menschen, die wir erst kennen lernen, denen erzählen wir jedoch unsere Geschichte, unser Leben, von Anfang bis zum Zeitpunkt des Gesprächs, oder sogar darüberhinaus, unsere Pläne für die Zukunft.
Damit wir all dies tun können, erzählen können, müssen wir jedoch eine Reihe von Kompetenzen entwickeln. Zu diesen Kompetenzen zählen unter anderem der Spracherwerb und die Ausbildung unseres Gedächtnisses, in diesem Falle die des autobiographischen Gedächtnisses. Diese und einige andere Faktoren, wie zum Beispiel ein Zeitkonzept, stehen in enger Wechselwirkung zueinander oder sind gar abhängig voneinander.
Im Folgenden soll das autobiographische Gedächtnis ansatzweise erklärt werden.Anschließend soll dann der Zusammenhang zwischen dem autobiographischen Gedächtnis,der Entwicklung von Sprache und dem Erzählen hergestellt werden. Zum Schluss soll anhand des Beispiels Helen Keller, einer Frau, die schon in frühester Kindheit ihren Seh- sowie Hörsinn verlor, dieser Zusammenhang noch einmal verdeutlicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition und Entwicklung des autobiographischen Gedächtnisses
- Definition
- Entwicklung
- Die Bedeutung des autobiographischen Gedächtnisses für das Erzählen
- Helen Keller „Mein Weg aus dem Dunkel“
- Biographie Helen Keller
- Spracherwerb, autobiographisches Gedächtnis und Erzählungen bei Helen Keller
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung des autobiographischen Gedächtnisses für das Erzählen. Anhand des Beispiels von Helen Keller, einer Frau, die in frühester Kindheit ihren Seh- und Hörsinn verlor, wird die Beziehung zwischen dem autobiographischen Gedächtnis, der Entwicklung von Sprache und dem Erzählen verdeutlicht. Der Fokus liegt darauf, wie das autobiographische Gedächtnis die Fähigkeit des Menschen zum Erzählen beeinflusst und welche Rolle Sprache für die Konstruktion von autobiographischen Erinnerungen spielt.
- Das autobiographische Gedächtnis als Grundlage für das Erzählen
- Die Bedeutung des Spracherwerbs für die Entwicklung des autobiographischen Gedächtnisses
- Die Rolle des Erzählens in der Konstruktion von Selbstwahrnehmung und Identität
- Das Beispiel Helen Keller als Illustration des Zusammenspiels von autobiographischem Gedächtnis, Sprache und Erzählen
- Die Bedeutung von Selbstbezug und autonötischen Erinnern für das autobiographische Gedächtnis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des autobiographischen Gedächtnisses und seine Bedeutung für das Erzählen ein. Sie stellt den Zusammenhang zwischen dem autobiographischen Gedächtnis, der Entwicklung von Sprache und dem Erzählen her. Kapitel 2 definiert das autobiographische Gedächtnis und untersucht seine Entwicklung im Laufe der Kindheit. Hierbei wird insbesondere auf die „infantile Amnesie“ eingegangen, die den Zeitraum von der Geburt bis zu einem kulturabhängigen Zeitpunkt in der Kindheit umfasst, in dem man sich an nichts erinnert. Kapitel 3 betrachtet die Bedeutung des autobiographischen Gedächtnisses und des Erzählens für die Konstruktion von Selbstwahrnehmung und Identität. Es beleuchtet die enge Verbindung zwischen dem autobiographischen Gedächtnis, der Entwicklung von Sprache und dem Erzählen. Kapitel 4 analysiert die Lebensgeschichte von Helen Keller als Beispiel für die komplexe Beziehung zwischen autobiographischem Gedächtnis, Sprache und Erzählen. Es untersucht, wie Helen Keller trotz ihrer Behinderung ein komplexes autobiographisches Gedächtnis entwickelt und ihre Erfahrungen durch Erzählungen verarbeitet hat.
Schlüsselwörter
Autobiographisches Gedächtnis, Erzählen, Sprache, Spracherwerb, Helen Keller, „Mein Weg aus dem Dunkel“, infantile Amnesie, Selbstwahrnehmung, Identität, narrative Struktur, autonötisches Erinnern.
- Quote paper
- Ann-Christin Oelerich (Author), 2013, Erzählen und seine Bedeutung für das autobiographische Gedächtnis. Zu Helen Kellers "Mein Weg aus dem Dunkel", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263292