Die Musikindustrie befindet sich im Wandel. Um es mit den Worten von Cohen, dem ehemaligen Vize-Präsidenten des Major Labels EMI zu sagen: „Musik 1.0 ist tot“. Hervorgerufen wird dieser Wandel durch den Einfluss neuer Medien wie dem Internet oder Mobilfunk, die seit Jahren zu einer zunehmenden Digitalisierung unserer Gesellschaft beitragen. Ergebnisse dieser fortschreitenden Digitalisierung sind ein verändertes Konsumverhalten, neue Endgeräte sowie neue Vermarktungswege. Außerdem haben sich auch die rechtlichen, politischen und technologischen Gegebenheiten im Umfeld der Musikindustrie in den letzten 10 Jahren stark verändert.
Im Zuge der Digitalisierung spielen auch die Social Media eine große Rolle. Nach Hettler löst Social Media die geographischen Mauern zwischen Menschen auf. Interessante Songs oder Videos auf YouTube verteilen sich wie ein Lauffeuer durch soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co. und machen tags zuvor noch unbekannte Künstler über Nacht zu Stars.
Die Digitalisierung und damit einhergehend Social Media, führen zu einer Veränderung der Rahmenbedingungen der Musikindustrie. Es entstehen neue Geschäftsmodelle und die alten, jahrelang erfolgreich funktionierenden Geschäftsmodelle werden durch die neuen substituiert.
Im Rahmen dieser Bacheor Thesis werden alte und neue Geschäftsmodelle vorgestellt und analysiert. Außerdem wird die Forschungsfrage, inwieweit die neue Kommunikation durch Social Media die Geschäftsmodelle der Musikindustrie verändert, beantwortet.
Anfangs werden grundlegende theoretische Zusammenhänge der Musikindustrie erläutert. Die alten Rahmenbedingungen werden vorgestellt, welche auch rechtliche Aspekte mit sich bringen. Darüber hinaus wird anhand des alten Kommunikationsmodells einmal näher erläutert, wie die Unternehmen der Musikindustrie aufbauend auf der traditionellen Wertschöpfungskette ihre Produkte verkauften und mit den Konsumenten kommunizierten. In den Hauptteilen dieser Arbeit werden die neuen Rahmenbedingungen thematisiert, die letztendlich zu den Veränderungen von Geschäftsmodellen führen. Wie diese Veränderung der Kommunikation zwischen Unternehmen und Konsumenten, aussieht und was darauf aufbauend für neue Geschäftsmodelle entstehen, wird in Kapitel 4 beantwortet. Die aufgestellten Hypothesen werden sowohl durch eine vom Autor durchgeführte Umfrage als auch durch ein Experteninterview diskutiert. Abschließend erfolgt ein persönlicher Ausblick des Autors über denkbare zukünftige Geschäftsmodelle.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Alte Rahmenbedingungen
- 2.1 Geschichte der Musikindustrie
- 2.1.1 1877 - das Geburtsjahr der Musik
- 2.1.2 Rundfunk und Fernsehen - Entwicklung einer bis heute anhaltenden Interessensallianz
- 2.1.3 Die CD und der Walkman, erste Schritte der Digitalisierung
- 2.2 Die Major,- Independent-Label
- 2.3 Kommunikations- und Geschäftsmodell der „,alten Welt”
- 2.4 Musik und Recht
- 2.4.1 Urheberrecht
- 2.4.2 Die GEMA
- 3 Neue Rahmenbedingungen – Das Web 2.0 verändert die Konsumgewohnheiten von Musik
- 3.1 Veränderung des Musikkonsums - Vom Internet zum Web 2.0
- 3.2 Tauschbörsen am Beispiel von Napster
- 3.3 Social Media
- 3.3.1 Social Media - Was bedeutet es und wie verändert es die Welt?
- 3.3.1.1 Facebook
- 3.3.1.2 Twitter
- 3.3.1.3 YouTube
- 3.3.2 Einsatzmöglichkeiten von Social Media für Musikkünstler
- 3.3.2.1 Digitale Phänomene
- 3.3.2.1.1 Nine Inch Nails
- 3.3.2.1.2 Justin Bieber
- 3.3.2.1.3 Psy
- 3.4 Die Verwertungsrechte im Internet
- 3.5 Erhebung zur Musiknutzung
- 4 Auswirkungen der neuen Rahmenbedingungen
- 4.1 Aktuelles und neues Kommunikationsmodell
- 4.2 Neue Geschäftsmodelle - Spotify, Simfy und Co. als das neue Napster?
- 4.2.1 Musikstreamingdienste am Beispiel Spotify
- 4.2.2 Intelligentes Radio am Beispiel Last.fm
- 4.2.3 Soundcloud
- 4.2.4 Download-Services
- 4.2.5 360 Grad Verträge der Plattenfirmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Veränderungen der Geschäftsmodelle in der Musikindustrie durch den Einfluss von Social Media und digitalen Medien. Die Arbeit stellt die Herausforderungen dar, die durch die Digitalisierung und die neuen Kommunikationsmöglichkeiten entstanden sind, und untersucht, wie sich die Musikindustrie an diese neuen Rahmenbedingungen anpasst.
- Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Musikindustrie
- Neue Geschäftsmodelle und Plattformen im digitalen Musikmarkt
- Die Rolle von Social Media für Musiker und die Musikindustrie
- Der Wandel des Musikkonsums und die Herausforderungen des Urheberrechts
- Die Anpassung der Geschäftsmodelle an die neuen digitalen Realitäten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Digitalisierung in der Musikindustrie beleuchtet. Kapitel 2 behandelt die traditionellen Rahmenbedingungen der Musikindustrie, einschließlich ihrer Geschichte, der Geschäftsmodelle der Major- und Independent-Labels sowie der rechtlichen und politischen Aspekte. Kapitel 3 widmet sich den neuen Rahmenbedingungen, die durch das Web 2.0 und Social Media geprägt sind. Es werden die Veränderungen im Musikkonsum, die Rolle von Tauschbörsen und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Social Media für Musikkünstler untersucht. Kapitel 4 analysiert die Auswirkungen der neuen Rahmenbedingungen auf die Musikindustrie, insbesondere die Entstehung neuer Geschäftsmodelle wie Spotify, Simfy und Last.fm.
Schlüsselwörter
Musikindustrie, Digitalisierung, Social Media, Geschäftsmodelle, Musikstreaming, Urheberrecht, Web 2.0, Musikmarketing, Konsumverhalten, neue Medien, digitale Revolution, Spotify, YouTube, Facebook, Twitter, Napster, Last.fm, Soundcloud.
- Arbeit zitieren
- Stephan Wisniewski (Autor:in), 2013, Digitale Revolution in der Musikindustrie - Die Veränderung der Geschäftsmodelle in der Musikindustrie durch Social Media, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263434