In diesem Experiment soll näher untersucht werden, inwieweit sich die Stimmung auf die Bearbeitungsweise einer Aufgabe auswirkt. In früheren Untersuchungen wurde gezeigt, dass Menschen in positiver Stimmung Informationen eher oberflächlich bearbeiten, Menschen in negativer Stimmung dagegen systematischer in ihrer Bearbeitungsweise sind. (Bless, Bohner, Schwarz & Strack, zitiert nach Martin et al, 1993) Martin et al. (1993) gehen davon aus, dass die Bearbeitungsweise einer Aufgabe in Form von Leistung und Dauer, vor allem von einer imaginären Fragestellung der bearbeitenden Person abhängt. Diese Fragestellung variiert je nach Situation, und soll in diesem Experiment zwei unterschiedliche motivationale Bedingungen schaffen, welche bei gleicher Stimmung zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Die Hypothese, welche wir mit dem folgenden Experiment untersuchen wollen, lautet, dass eine bestimmte Stimmung nicht zwangsweise eine bestimmte Bearbeitungsweise nach sich zieht, sondern, dass die Bearbeitungsweise vor allem von der Interpretation der spezifischen Stimmung und der Motivation abhängt. Somit sollte es einen Interaktionseffekt zwischen Stimmung und Motivation geben im Hinblick auf die Bearbeitungsweise. Demnach wird als Ergebnis erwartet, dass die Bearbeitungsweise einer Aufgabe je nach Stimmungsinduktion und Stoppregel unterschiedlich ausfällt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Methode
- Stichprobe
- Design
- Material
- Versuchsdurchführung
- 3. Ergebnisse
- Datenverwendbarkeit
- Stimmungsinduktion
- 4. Diskussion
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Experiment zielt darauf ab, den Einfluss von Stimmung auf die Bearbeitungsweise einer Aufgabe zu untersuchen. Insbesondere soll untersucht werden, wie verschiedene Interpretationen der eigenen Stimmung die Motivation beeinflussen können und ob diese Interaktion einen Einfluss auf die Arbeitsleistung hat.
- Zusammenhang zwischen Stimmung und kognitiver Verarbeitung
- Einfluss von Motivation auf die Bearbeitungsweise
- Interaktionseffekt zwischen Stimmung und Motivation
- Untersuchung der Bearbeitungsdauer und Arbeitsleistung
- Bedeutung der Interpretation der Stimmung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Das Experiment untersucht den Einfluss der Stimmung auf die Bearbeitungsweise einer Aufgabe und fokussiert auf die Interaktion zwischen Stimmung und Motivation. Die Hypothese geht davon aus, dass die Interpretation der Stimmung entscheidend für die Bearbeitungsweise ist, und dass diese nicht direkt von der Stimmung selbst abhängt.
2. Methode
Das Experiment wurde mit 48 Versuchspersonen durchgeführt, die in vier experimentelle Bedingungen (positiv/Spaß, positiv/genug, negativ/Spaß, negativ/genug) eingeteilt wurden. Die unabhängigen Variablen waren die Motivation (durch Stoppregeln beeinflusst) und die Stimmungsinduktion (positiv oder negativ). Die abhängigen Variablen waren die Bearbeitungsdauer und die Arbeitsleistung.
3. Ergebnisse
Die Stimmungsinduktion erwies sich als erfolgreich, da die Versuchspersonen, die in positive Stimmung versetzt wurden, nach der Induktion signifikant positiver gestimmt waren als diejenigen, die in negative Stimmung versetzt wurden. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Haupteffekt der Stimmung auf die Arbeitsleistung, jedoch keinen Einfluss auf die Bearbeitungsdauer.
Schlüsselwörter
Stimmung, Motivation, kognitive Prozesse, Bearbeitungsweise, Arbeitsleistung, Interaktion, Stimmungsinduktion, Stoppregel, Generierungsaufgabe, PANAS.
- Arbeit zitieren
- Cornelia Witt (Autor:in), 2004, Einfluss von Stimmung und Motivation auf kognitive Prozesse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26354