Die Einzigartigkeit von Michael Endes Erzählung Momo ist nicht zuletzt seiner Vielschichtigkeit zu verdanken. Wiederholte Lektüre des Romans öffnet dem engagierten Leser Türen zu einer besonderen Sicht auf die Welt und gibt dem Literaturwissenschaftler viele Möglichkeiten der literarischen Untersuchung aus unterschiedlichsten Perspektiven.
Der Umstand, dass das zentrale Thema der Erzählung die Zeit ist, macht die Fragestellung dieser Arbeit in zweierlei Hinsicht interessant. Zum einen soll herausgearbeitet werden, inwieweit die inhaltliche Thematik der Zeit mit Hilfe von Stilmitteln untermauert wird. Es soll in diesem Zusammenhang untersucht werden, inwieweit erzählerische Mittel wie zeitdehnendes und zeitraffendes Erzählen, Ellipsen und Raffungen eingesetzt werden, um den Inhalt des Romans erzählstilistisch zu untermauern. So wird beispielsweise das andauernde Sparen von Zeit, denen die Menschen in Verlauf der Geschichte verfallen, stilistisch durch Raffungen und somit durch zeitsparendes Erzählen hervorgehoben.
Schwerpunkt dieser Arbeit soll sein, Zusammenhänge zwischen dem Inhalt und der Form von Michael Endes Erzählung Momo herauszufiltern.
Da eine umfassende, erzähltheoretische Untersuchung in Bezug auf das Element der Zeit im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich ist, wird die beschriebene Verknüpfung exemplarisch an verschiedenen, kurzen Textpassagen untersucht und erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Hinführung
- Die Beschreibung von Zeit auf der inhaltlichen Ebene im vorliegenden Roman.
- Erzählzeit und erzählte Zeit
- Zeitdeckendes, zeitraffendes und zeitdehnendes Erzählen
- Ellipse und Raffung
- Der Untertitel in seiner Funktion als einführende Vorausdeutung
- Paratexte.
- Charakteristika des Untertitels der Erzählung Momo
- Untersuchungen zur Verknüpfung von Form und Inhalt in Bezug auf das Element der Zeit
- Zeitdeckendes Erzählen als stilistische Verarbeitung von Inhalt
- Zeitdehnendes Erzählen als stilistische Verarbeitung von Inhalt
- Raffungen und ein Zeitsprung
- Zeitsparendes Erzählen mit Hilfe von Raffungen
- Die Funktion der Ellipse zu Anfang des dritten Teils
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse der Beziehung zwischen Form und Inhalt in Michael Endes Erzählung „Momo“ unter besonderer Berücksichtigung des Elements der Zeit. Es soll untersucht werden, inwieweit stilistische Mittel wie zeitdehnendes und zeitraffendes Erzählen, Ellipsen und Raffungen den Inhalt des Romans auf erzähltheoretischer Ebene verstärken und verdeutlichen. Die Arbeit will darüber hinaus die Funktion des Untertitels als einführende Vorausdeutung analysieren und so die These unterstützen, dass die Erzählung eine enge Verbindung zwischen Form und Inhalt in Bezug auf das Element der Zeit aufweist.
- Das zentrale Thema der Erzählung: die Zeit.
- Die Verknüpfung von Form und Inhalt: wie stilistische Mittel das Thema Zeit unterstreichen.
- Die Analyse von erzähltheoretischen Konzepten: Zeitdeckendes, zeitraffendes Erzählen, Ellipsen und Raffungen.
- Die Rolle des Untertitels als einführende Vorausdeutung.
- Der Einfluss des Elements der Zeit auf die Interpretation der Erzählung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Einzigartigkeit von Michael Endes Erzählung Momo und die Bedeutung des Themas Zeit für die Arbeit heraus. Es wird die Absicht dieser Arbeit erläutert, die Verknüpfung zwischen Form und Inhalt in Bezug auf das Element der Zeit zu untersuchen.
Das Kapitel „Theoretische Hinführung“ führt in die erzähltheoretischen Konzepte ein, die für die Analyse der Beziehung zwischen Form und Inhalt in der Erzählung relevant sind. Es wird erläutert, wie Zeit in der Erzählung thematisiert wird und wie die Beziehung zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit zu verstehen ist.
Im Kapitel „Der Untertitel in seiner Funktion als einführende Vorausdeutung“ wird der Untertitel der Erzählung analysiert. Es wird gezeigt, wie der Untertitel die Thematik der Zeit einführt und das zentrale Thema der Erzählung, den Kampf zwischen Gut und Böse um die Herzenszeit, ankündigt.
Das Kapitel „Untersuchungen zur Verknüpfung von Form und Inhalt in Bezug auf das Element der Zeit“ widmet sich der Analyse der Verwendung von stilistischen Mitteln zur Verdeutlichung des Themas Zeit. Es wird gezeigt, wie zeitdeckendes und zeitraffendes Erzählen, Ellipsen und Raffungen zur Unterstreichung des Inhalts eingesetzt werden.
Das Kapitel „Raffungen und ein Zeitsprung“ befasst sich mit der Verwendung von Raffungen und Ellipsen in der Erzählung. Es wird gezeigt, wie diese Mittel zur Verkürzung der Erzählzeit eingesetzt werden und welchen Einfluss sie auf die Wahrnehmung des Themas Zeit durch den Leser haben.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Michael Ende, Momo, Zeit, Form, Inhalt, Erzähltheorie, Zeitdeckendes Erzählen, Zeitdehnendes Erzählen, Ellipse, Raffung, Untertitel, Vorausdeutung, Herzenszeit.
- Arbeit zitieren
- Silke Hoss (Autor:in), 2011, Momo: Eine Untersuchung zur Verknüpfung von Form und Inhalt in Bezug auf das Element der Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263646