„2,4 Millionen Dollar pro Stunde“ titelte 2011 ein Artikel in der Zeitschrift Fokus Money.
Diese Zahl gibt heruntergerechnet den Verdienst des bestbezahlten Portfoliomanagers
der Welt im Jahr 2010, John Paulson, wider. Interessant ist, ob diese Entlohnung,
die exemplarisch für die benchmarkingbasierte Vergütung steht, aus Sicht der Investoren
legitimiert oder gar befürwortet werden kann. In gewisser Weise tragen diese Investoren
mit an der hohen Entlohnung bei, da sie, durch freiwillige Überlassung ihres Geldes,
dazu eingewilligt haben, ihn so hoch an ihren Gewinnen partizipieren zu lassen.
Zentral an dieser Betrachtung ist die Frage, welche Intentionen mit dieser Art von Vergütung
seitens der Investoren verfolgt werden und inwieweit diese Art von Entlohnungssystem
die von den Investoren gesetzten Ziele erfüllen kann.
Die Überlegungen über eine effektive Vergütung sind von hoher Relevanz. Dies untermauern
die folgenden Zahlen: 26,8 Billionen US-Dollar wurden weltweilt Ende 2012
durch Portfoliomanager in Investmentfonds verwaltet; in Deutschland waren es 730
Milliarden Euro, das entspricht etwa 15% des Geldvermögens der privaten Haushalte.
Wird die Anzahl deutscher Haushalte betrachtet, die mittel- und/oder unmittelbar in
Fonds investieren, so ist je nach Haushaltstyp ein Anteil von 33% bis 78% zu verzeichnen.
Zusammen mit den in der Regel nur für institutionelle Anleger zugänglichen
Spezialfonds sind hierzulande 2,0 Billionen Euro in 11.448 Fonds gebunden. Wesentlich
ist dabei die Frage, wie sichergestellt werden kann, dass dieses Vermögen optimal
im Sinne der Investoren durch Portfoliomanager verwaltet wird.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Symbolverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen des Entlohungssystems beim Portfoliomanagement
- 2.1 Prinzipal-Agenten-Beziehung zwischen Investor und Portfoliomanager
- 2.1.1 Grundmodell
- 2.1.2 Probleme
- 2.1.3 Lösungsansätze
- 2.2 Benchmarking als Entlohnungssystem
- 3 Auswirkungen von Benchmarking auf die Prinzipal-Agenten-Beziehung
- 3.1 Theoretische Modelle
- 3.2 Empirische Studien
- 4 Einsatz von Benchmarking
- 4.1 Auswahl einer geeigneten Benchmark
- 4.2 Auswirkungen von Variationen des Benchmarkingvertrags auf die Prinzipal-Agenten-Beziehung
- 5 Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Entlohnungssystem des Benchmarkings im Portfoliomanagement. Sie untersucht die Prinzipal-Agenten-Beziehung zwischen Investor und Portfoliomanager und analysiert die Auswirkungen von Benchmarking auf diese Beziehung. Zudem werden die Implikationen verschiedener Benchmarking-Verträge auf die Risikobereitschaft und die Performance von Portfolios beleuchtet.
- Prinzipal-Agenten-Beziehung im Portfoliomanagement
- Benchmarking als Entlohnungssystem
- Auswirkungen von Benchmarking auf die Risikobereitschaft
- Performance von Portfolios unter Benchmarking
- Auswahl und Gestaltung von Benchmarking-Verträgen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel führt in die Thematik des Benchmarkings im Portfoliomanagement ein und stellt die Relevanz der Untersuchung dar. Es werden aktuelle Entwicklungen im Investmentfondsmarkt und die Bedeutung der effektiven Vergütung von Portfoliomanagern hervorgehoben.
- Kapitel 2: Grundlagen des Entlohungssystems beim Portfoliomanagement Hier werden die grundlegenden Prinzipien der Prinzipal-Agenten-Beziehung zwischen Investor und Portfoliomanager erläutert. Es werden Probleme und Lösungsansätze im Zusammenhang mit der Vergütung von Portfoliomanagern aufgezeigt, wobei Benchmarking als ein zentrales Entlohnungssystem im Fokus steht.
- Kapitel 3: Auswirkungen von Benchmarking auf die Prinzipal-Agenten-Beziehung Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen von Benchmarking auf die Prinzipal-Agenten-Beziehung aus theoretischer und empirischer Sicht. Es werden Modelle und Studien vorgestellt, die den Einfluss von Benchmarking auf die Risikobereitschaft und die Performance von Portfolios beleuchten.
- Kapitel 4: Einsatz von Benchmarking In diesem Kapitel wird die Praxis des Benchmarkings näher beleuchtet. Es wird auf die Auswahl einer geeigneten Benchmark sowie auf die Auswirkungen von Variationen des Benchmarkingvertrags auf die Prinzipal-Agenten-Beziehung eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Themenfeld des Benchmarkings im Portfoliomanagement und beinhaltet zentrale Schlüsselbegriffe wie Prinzipal-Agenten-Beziehung, Risikobereitschaft, Performance, Investmentfonds, Vergütung, Investment Company Amendments Act of 1970, Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act und Investment Company Institute.
- Arbeit zitieren
- Sergej Shelesnjak (Autor:in), 2013, Benchmarking als Entlohnungssystem im Portfoliomanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263728