Sound of Horror in Horrorfilmen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2013

24 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Psychologie des Horrors
2.1 Was ist und wovor haben wir Angst?
2.2 Was ist der Reiz des Horrorfilms?

3. Sound im Film: Sound und Emotionen
3.1 Wie wichtig ist Sound für den Film?

4. Soundscapes des Horrors
4.1 Wie erzeugen Soundscapes Horror?

5. Fazit

6. Quellen

1. Einleitung

Der Horrorfilm ist ein wichtiger Bestandteil der Unterhaltung geworden, und zwar in dem Maße, dass er erstens stark frequentiert ist und treue Fans besitzt:

Popular movies, as well, have remained so obsessed with horror since the box office triumph of The Exorcist that it is difficult to visit your local multiplex theater without meeting at least one monster. The evidence of the immense output of horror movies in the last decade and a half is also readily confirmed by a quick estimate of the proportion of the space in the neighbourhood video store that is turned over to horror rentals.[1]

Zweitens polarisiert er:

„[…]the vast majority of people either showing a strong liking for the genre or a total dislike, with little feeling in between these extremes.“[2]

Drittens stimuliert er die Medienästhetik:

„For over a decade and a half, perhaps especially in the United States, horror has flourished as a major source of mass aesthetic stimulation.“[3]

Meine Arbeit befasst sich mit den Soundscapes, welche in Horrorfilmen verwendet werden und untersucht sie auf Gemeinsamkeiten, Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten, um herauszufinden, welche Sounds wie und warum Furcht im Zuschauer hervorrufen.

Als erstes werde ich kurz auf die Fragen eingehen, was Horror, Angst und Furcht überhaupt sind und wie sie entstehen, desweiteren, was den Reiz und möglicherweise auch den Nutzen des Horrorfilms ausmacht, um schließlich darauf zu sprechen zu kommen, wie diese Reaktionen und Emotionen beim Filmrezipienten hervorgerufen werden, wobei ich dann besonderes Augenmerk auf die Rolle des Sounds im Horrorfilm lege. Ich beziehe mich hier hauptsächlich auf den amerikanischen und asiatischen Film, da aus diesen beiden Kulturbereichen die meisten und wichtigsten Horrorfilme kommen.

2. Psychologie des Horrors

Wie schaffen es Filme eigentlich, in uns Angst hervorzurufen, dass wir uns gruseln, erschrecken, fürchten und tagelang keine dunklen Keller alleine betreten? Wir wissen doch, dass die Filmszenerien nur gespielt sind, nicht real, dass wir, logisch betrachtet, gar keine Angst haben müssten. Wie können Phantasien, das nämlich sind Horrorfilme, uns real so stark beeinflussen?[4] Solche Ängste, die die Horrorfilme wachrütteln, müssen schon vorher, bevor wir die Filme rezipieren, in uns sein.

Wie die schwarzen (Skelett-)Männer aus Burtons Weihnachts-Nachtmahr verweisen die im Horrorfilm thematisierten Ängste auf Urängste und negative Erfahrungen der Kindheit, auf Dinge, die auch dem Erwachsenen noch Alpträume bescheren. Über die Identifikation mit den erleidenden Figuren werden sie gezielt angesprochen und ausgelöst.[5]

Die Filme werden also zielgerichtet, gemäß der Kenntnis dieser Ängste, so produziert, dass sie diese Ängste wecken.[6]

Doch was ist Angst? Und wovor haben wir konkret Angst? Wie rufen Horrorfilme diese hervor?

Und warum schauen wir uns eigentlich Filme an, die in uns Angst, eine an sich unangenehme Emotion, hervorrufen?

2.1 Was ist und wovor haben wir Angst?

Vorerst möchte ich kurz klären, was Angst ist: Angst ist keine Emotion an sich, sondern ein „ Konstrukt, d. h. […] eine weitgefasste Abstraktion“, „ein Komplex von Emotionen, der sich aus mehreren Zuständen wie z. B. Zorn und Schuldgefühlen, aber auch Stress und Spannung zusammensetzt“. Angst und Furcht sind zwar voneinander zu differenzierende Begriffe, aber „keine voneinander trennbare Zustände, sondern sie stehen in einem dynamischen Verhältnis zueinander“[7] :

Sie [, die Furcht,] wird durch eine konkrete Ursache ausgelöst und steht in einem angemessenen Verhältnis zur realen Bedrohung. Anders die Angst, die kein bestimmtes Objekt hat, auf das sie sich richtet und daher in der Fachliteratur oft als „freischwebend“ bezeichnet wird. Freud unterscheidet in ähnlicher Weise eine Realangst, die bedrohlichen Vorgängen gilt und „die Angst vor als gefährlich erlebten Impulsen, die in uns selbst auftreten, die neurotische Angst wäre.“[8]

Die Spannung, die wir während der Rezeption eines Horrorfilms verspüren, sind Folgen der Angst.

Sobald es zu einer Angstsituation kommt, herrschen im Körper zwei Arten von Spannung vor: eine physiologische und ein psychologische. […] Der Mensch entwickelt das Bedürfnis zu fliehen, sich dieser Angstsituation zu entziehen und so wieder ein Gleichgewicht herzustellen. „Der Spannungszustand der Angst entsteht also aus dem Bedürfnis heraus, sich so zu verhalten, dass das Angstgefühl nachlässt.“[9]

Die Ängste der Menschheit haben sich über lange Zeit entwickelt, sind bestehen geblieben und dementsprechend stark.

Die Angst vor der Leere und der Schrecken vor Grauenhaftem, Widerwärtigem und Irrationalem beschäftigen die Menschen über Jahrtausende hinweg bis heute.[10]

Diese Ängste kann der Horrorfilm sich zunutze machen, indem er grauenhafte Objekte zeigt oder eben nicht zeigt, nur andeutet und ahnen lässt.

Vor allem ist das Unheimliche ein wichtiger Faktor, welcher uns Angst einjagt.

Die Form, in der die Bedrohung im Unheimlichen erscheint, ist die Formlosigkeit des Unbekannten; das jedoch, was auf dieses Unbestimmte projiziert wird und es grauenerregend werden läßt, sind die alten Ängste des verdrängten Vertrauten.[11]

Die Macher des Films The Blair Witch Project stellen fest, „dass das wirklich Unheimliche das ist, was wir nicht sehen und was sich nur in unserer Phantasie abspielt […].“[12]

[...]


[1] Carroll, Noël (1990): The Philosophy of Horror or Paradoxes of the Heart. New York [u.a.]: Routledge. S. 1.

[2] Cherry, Brigid (2009): Horror. 1. Aufl. London; New York, NY: Routledge (Routledge film guidebooks). S. 36.

[3] Carroll: S. 1.

[4] Baumann, Hans D. (1993): Horror. Die Lust am Grauen. Ungek. Taschenbuchausg. München: Heyne (Heyne-Sachbuch, 5007). S. 120.

[5] Vossen, Ursula (Hrsg.) (2005): Filmgenres: Horrorfilm. Suttgart: Reclam (Filmgenres). S. 12.

[6] Baumann: S. 219.

[7] Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.) (2005): Medien und Emotionen. Münster: LIT (Medien, 11). S. 245.

[8] Baumann: S. 221.

[9] Schmidt: S. 246 f.

[10] Schmidt: S. 241.

[11] Baumann: S. 231.

[12] Vossen: S. 26.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Sound of Horror in Horrorfilmen
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Institut für Theaterwissenschaft)
Veranstaltung
Aktuelle Theaterdiskurse: Soundscapes und Klangräume - Der Acoustic Turn
Note
1,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
24
Katalognummer
V263730
ISBN (eBook)
9783656526797
ISBN (Buch)
9783656527572
Dateigröße
513 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sound, Sound of Horror, Horror, Angst, Psychologie der Angst, Filmsound, Horrorfilm, Film, Acoustic Turn, Soundscapes
Arbeit zitieren
B.A. Manuel Kröger (Autor:in), 2013, Sound of Horror in Horrorfilmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263730

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