Infolge des Zweiten Weltkrieges schwappte die wohl größte, durch Gewalt und Krieg heraufbeschworene Umsiedlungswelle über Europa hinweg, welche die Welt je gesehen hatte. Im Winter 1944/45 flohen die ersten Deutschen aus den osteuropäischen Gebieten gen Westen in das Kerngebiet des untergehenden Nazireichs. Millionen sollten ihnen folgen. Allein diese enorme Umsiedlungswelle, die die gesellschaftlichen Strukturen eines ganzen Landstriches vollkommen veränderte, ist Anlass genug sich mit dieser Thematik intensiv zu befassen.
Meine Motivation ruht auf einem weiteren Aspekt, im Zuge dieser Arbeit habe ich mich tiefgreifend mit meiner persönlichen Familiengeschichte auseinandergesetzt. Meine Großmutter, geboren in Westberlin am 21.11.1930 und aufgewachsen im schlesischen Raake, (heute Rakow/Polen) floh mit damals 14 Jahren, wie viele andere Deutsche, aus den ehemaligen Ostgebieten des Dritten Reichs. In stundenlangen Gesprächen ermöglichte mir meine Grußmutter einen Einblick in die Flüchtlings- und Vertriebenengeschichte den man nicht in Büchern finden kann. Sie berichtete mir in eindrucksvoller Weise, ohne Hass oder Verbitterung, aus einer subjektiven, persönlichen Sicht, die Geschehnisse. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse sind bewusst mit in diese Arbeit eingeflossen um einen erweiterten Blickwinkel auf die deutschen Vertriebenen infolge des 2.Weltkrieges zu ermöglichen. Dieser Erlebnisschatz stellt nur einen Randaspekt dar, der durch seinen unterschwelligen Einfluss bereichern, aber nicht den Kern der Arbeit darstellen soll. Das Hauptaugenmerk dieser Ausarbeitung richtet sich auf die Vertriebenen, welche in Folge des Zweiten Weltkrieges ihre Heimat in den Ostgebieten des Dritten
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Motivation
- Vorgeschichte: Ursachen für Flucht und Vertreibung
- Flucht und Vertreibung
- Aufnahme und Integration
- Westalliierte Besatzungszone/BRD
- Aufnahme
- Integration
- Aufnahme und Integration in der SBZ/DDR
- Westalliierte Besatzungszone/BRD
- Die Vertriebenengenerationen – Ein Aufsatz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Geschichte der deutschen Vertriebenen infolge des Zweiten Weltkrieges. Sie beleuchtet die Vorgeschichte der Flucht und Vertreibung, den Prozess der Vertreibung selbst und die anschließende Aufnahme und Integration in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR.
- Ursachen für die Flucht und Vertreibung
- Der Prozess der Flucht und Vertreibung
- Aufnahme und Integration in Westdeutschland
- Aufnahme und Integration in der DDR
- Die Vertriebenengenerationen und ihre Integration in die deutsche Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Motivation
Die Einleitung führt in die Thematik der deutschen Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Sie erläutert die Motivation der Autorin, die in dieser Arbeit auch persönliche Erinnerungen an die Geschichte ihrer Großmutter einbringt. Des Weiteren werden die Schwerpunkte und die Struktur der Arbeit vorgestellt.
2. Vorgeschichte: Ursachen für Flucht und Vertreibung
Dieses Kapitel beleuchtet die Ursachen der Vertreibung, indem es die deutsche Besatzung der osteuropäischen Gebiete und die nationalsozialistische Politik der Germanisierung und des Expansionsdrangs nach Osten erklärt. Es wird auf die gewaltsame Umsiedlung und die Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung in den annektierten Gebieten sowie auf die Ausrottung der europäischen Juden hingewiesen.
3. Flucht und Vertreibung
Dieses Kapitel beschreibt die Flucht und Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Es schildert die grausamen Bedingungen der Flucht, die Angst vor der Roten Armee und die Opfer, die auf der Flucht ihr Leben verloren. Es werden auch die politischen Entscheidungen der Alliierten auf den Konferenzen in Teheran, Jalta und Potsdam erwähnt, die zur Vertreibung der Deutschen führten.
4. Aufnahme und Integration
4.1 Westalliierte Besatzungszone/BRD
4.1.1 Aufnahme
Dieses Kapitel beschreibt die Aufnahme und Verteilung der Vertriebenen in der westalliierten Besatzungszone, die durch große Herausforderungen geprägt war, wie der Unterbringung in Haupt- und Durchgangslagern und der Einquartierung bei der einheimischen Bevölkerung. Es werden die Schwierigkeiten bei der Organisation der Aufnahme und die Konflikte zwischen Einheimischen und Vertriebenen aufgezeigt.
4.1.2 Integration
Dieses Kapitel beleuchtet die Integrationsbemühungen der westalliierten Besatzungszone, die von einer Vielzahl an Maßnahmen geprägt waren, wie dem Soforthilfegesetz, dem Lastenausgleichsgesetz und dem Wohnungsbaugesetz. Es wird auch der wirtschaftliche Aufschwung und das „Wirtschaftswunder“ der Nachkriegszeit erwähnt, der eine wichtige Rolle bei der Integration spielte.
4.2 Aufnahme und Integration in der SBZ/DDR
Dieses Kapitel schildert die Aufnahme und Integration der Vertriebenen in der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR. Es wird auf die Schwierigkeiten der Aufnahme in der SBZ und die Unterschiede zur westalliierten Besatzungszone hingewiesen. Es werden auch die Maßnahmen zur Integration und die Rolle der Bodenreform in der DDR beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Vertreibung, Flucht, Aufnahme, Integration und den Folgen des Zweiten Weltkriegs für die deutschen Vertriebenen. Wichtige Begriffe sind: Flucht, Vertreibung, Germanisierung, "Generalplan Ost", Aufnahme, Integration, Soforthilfegesetz, Lastenausgleichsgesetz, Bodenreform, Vertriebenengenerationen.
- Arbeit zitieren
- Michael Maier (Autor:in), 2012, Deutsche Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg. Von der Vertreibung bis zur Integration, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263772