Viele mittelständische IT-Unternehmensberatungen stehen vor der Frage, wie sie am besten ein Wissensmanagement einführen. Leider scheitern diese Einführungsprojekte häufig. Wie geht man aber nach einem gescheiterten Einführungsprojekt vor? Die Projekte scheitern häufig daran, dass sie sich auf die Prozesse oder die informationstechnische Lösung fokussieren und dabei die Unternehmenskultur vergessen geht. Aus diesem Grund befasst sich diese Arbeit ausschließlich mit dem Aspekt der Unternehmenskultur. Bei der Einführung eines Wissensmanagement gibt es in der Regel zwei Vorgehensweisen, die evolutionäre und revolutionäre Vorgehensweise. Die Entscheidung ob man sich für eine evolutionäre oder revolutionäre Einführung entscheidet, sollte nach der Erkenntnis dieser Arbeit, vom Stand der wissensorientierten Unternehmenskultur abhängig gemacht werden. Denn die wissensorientierte Unternehmenskultur bildet die Grundlage für die Einführung eines Wissensmanagement Systems. Den evolutionären Ansatz für die Einführung sollte man verwenden, wenn die wissensorientierte Unternehmenskultur im Unternehmen nicht etabliert ist. Aus diesem Grund sollte bei der Einführung die Ist-Kultur aufgenommen werden. Zur Bestimmung der Ist Kultur müssen die Werte Vertrauen, Fürsorge, Zusammenarbeit, Offenheit, Lernbereitschaft, Lernfähigkeit, Fehlertoleranz und Autonomie bestimmt werden. Nach der Bestimmung der Ist-Kultur wird die Soll-Kultur festgelegt. Um ein Hilfsmittel für die Kulturveränderung zu schaffen, wurden Massnahmen aufgrund ihrer Umsetzbarkeit, Wirksamkeit, Aufwand und Akzeptanz bewertet. Die Bewertung fand unter dem Gesichtspunkt einer mittelständischen IT-Beratungsunternehmen statt. Die Maßnahme der Community of Practice hat sich, für ein mittelständisches IT-Beratungsunternehmen, als sehr gut geeignet gezeigt. Ebenfalls wurde die Kommunikation während der Einführung betrachtet, da es bei der zweiten Einführung wichtig ist, eine positive Stimmung gegenüber dem Wissensmanagement unter den Mitarbeitenden zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Fragestellung
- 1.1.1 Abgrenzung
- 1.1.2 Mittelständische IT Beratungsunternehmen
- 1.2 Ziele
- 1.3 Vorgehen
- 1.4 Aufbau der Arbeit
- 2 Theorieteil
- 2.1 Wissen
- 2.2 Wissen und Lernen
- 2.3 Unternehmenskultur
- 2.4 Wissensmanagement
- 2.4.1 Innovationsorientiertes Wissensmanagement
- 2.4.2 Systemischer Prozess - Wissensmanagement
- 2.5 Beratungsunternehmen
- 2.5.1 Wissen in Beratungsunternehmen
- 2.5.2 Wissensmanagement in IT-Beratungsunternehmen
- 2.6 Einführung eines Wissensmanagementsystems nach Finke
- 2.6.1 Initialisierung
- 2.6.2 Analyse
- 2.6.3 Ziele und Lösungen
- 2.6.4 Umsetzung
- 2.6.5 Bewertung und Transfer
- 2.7 Wissensorientierte Organisationkultur nach Staiger
- 2.7.1 Begriff und Bedeutung
- 2.7.2 Analyse der Unternehmenskultur
- 3 Auswertungsteil
- 3.1 Voraussetzungen
- 3.1.1 Unterstützung der Geschäftsleitung
- 3.1.2 Motivation und Bereitschaft für Veränderung
- 3.1.3 Strategie und Wissensmanagement
- 3.1.4 Voraussetzungen in einem IT-Beratungsunternehmen
- 3.2 Bewertungskriterien der Massnahmen
- 3.2.1 Umsetzbarkeit
- 3.2.2 Wirkung
- 3.2.3 Aufwand für Mitarbeitende
- 3.2.4 Aufwand für Unternehmung
- 3.2.5 Akzeptanz
- 3.3 Vorgehen bei der Einführung
- 3.3.1 Initialisierung
- 3.3.2 Analyse
- 3.3.3 Ziele und Lösungen
- 3.3.4 Umsetzung
- 3.3.5 Bewertung und Transfer
- 3.4 Massnahmen für die Wissenskultur
- 3.4.1 Vertrauensförderung
- 3.4.2 Zusammenarbeit fördern
- 3.4.3 Fürsorge verstärken
- 3.4.4 Lernverhalten verbessern und Offenheit fördern
- 3.4.5 Autonomie schaffen
- 3.5 Zusammenfassung der Massnahmen
- 3.6 Mit kleinen Schritten zum Erfolg
- 4 Fazit
- 4.1 Zusammenfassung und Reflektion
- 4.1.1 Annahmen und Voraussetzungen
- 4.1.2 Zweite Einführung eines Wissensmanagements
- 4.1.3 Kulturelle Faktoren
- 4.1.4 Massnahmen
- 4.2 Ausblick
- 4.2.1 Ständiger Wechsel der Unternehmenskultur
- 4.2.2 Prozesse im IT-Beratungsunternehmen
- 4.2.3 Kennzahlen im Wissensmanagement
- 4.2.4 Intelligentes Anreizsystem in IT-Beratungsunternehmen
- 4.2.5 Sind Experten genug
- 4.2.6 Formalisieren
- 4.2.7 Führungsstil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Einführung eines Wissensmanagementsystems in einem mittelständischen IT-Beratungsunternehmen, wobei der Fokus auf die Organisation und Unternehmenskultur gelegt wird. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Möglichkeiten einer erfolgreichen Einführung zu gewinnen, insbesondere nach einem vorherigen gescheiterten Versuch.
- Wissensmanagement in IT-Beratungsunternehmen
- Einfluss der Unternehmenskultur auf die Einführung eines Wissensmanagementsystems
- Bewertung von Maßnahmen zur Förderung einer wissensorientierten Unternehmenskultur
- Die Rolle der Kommunikation bei der Einführung eines Wissensmanagementsystems
- Strategien für eine erfolgreiche zweite Einführung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Fragestellung und die Ziele. Im Theorieteil werden die Konzepte von Wissen, Lernen, Unternehmenskultur und Wissensmanagement erläutert. Besonderes Augenmerk wird auf die Anwendung dieser Konzepte in IT-Beratungsunternehmen gelegt. Die Arbeit analysiert dann die Voraussetzungen und Bewertungskriterien für die Einführung eines Wissensmanagementsystems, bevor sie die einzelnen Schritte der Einführung, von der Initialisierung bis zur Bewertung, detailliert beschreibt.
Es werden verschiedene Maßnahmen zur Förderung einer wissensorientierten Unternehmenskultur vorgestellt und bewertet. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, das die Ergebnisse zusammenfasst und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gibt.
Schlüsselwörter
Wissensmanagement, Unternehmenskultur, IT-Beratungsunternehmen, Wissensorientierte Organisationkultur, Einführungsprojekt, gescheiterte Einführung, Second-Chance-Einführung, Community of Practice, Motivation, Kommunikation, Veränderung, Maßnahmen, Bewertung.
- Arbeit zitieren
- Allen Hintermann (Autor:in), 2013, Methoden für Wissensmanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263891