Per 21. März 2013 wurde das „Gesetzes zur Stärkung des Ehrenamtes“ im Bundesgesetzblatt offiziell bekannt gegeben. Nach einem langen Entscheidungsweg über acht Länderkammern und kontroversen Diskussionen betreffend einer notwendigen Anpassung, tritt das „Ehrenamtstärkungsgesetz“ damit rückwirkend zum 01. Januar 2013 formell in Kraft. Neben Änderungen im Bereich der Aufwandsentschädigung für rechtliche Betreuungen im Sinne des § 1835a BGB wurden auch im Einkommensteuergesetz sowohl die sogenannte „Übungsleiterpauschale“ (§ 3 Nr. 26 Satz 1 EStG) von bisher 2.100 EUR auf 2.400 EUR erhöht und ebenfalls die „Ehrenamtspauschale“ (§ 3 Nr. 26a Satz 1 EStG) von 500 EUR auf 720 EUR angepasst. Beide Pauschalen regeln, welche Einnahmen aus ehrenamtlicher oder nebenberuflicher Tätigkeit als Übungsleiter, Ausbilder, Erzieher, Betreuer und aus der Pflege behinderter, kranker oder alter Menschen, unter bestimmten gesetzlich geregelten Voraussetzungen als steuerfrei einzustufen sind. Obwohl die Bundesrepublik Deutschland ein ausgesprochen umfassendes Steuersystem vorweisen kann, hat der Gesetzgeber im Rahmen seiner Lenkungs-, Umverteilungs- und Subventionszwecke bewusst einkommensteuerliche Befreiungen und Gestaltungsmöglichkeiten geschaffen die Raum für fiskalpolitische Maßnahmen offen lassen.
Im Verlauf dieser Arbeit soll auf Steuerbefreiungen im Allgemeinen, sowie die vorrangig in § 3 EStG geregelten steuerfreien Einnahmen im Rahmen eines lohn- und sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses im Besonderen eingegangen werden. Anhand von Beispielrechnungen soll auch die Funktionsweise und Auswirkung des sogenannten Progressionsvorbehalts verdeutlicht werden. Gleichzeitig muss darauf hingewiesen werden, dass es aus Vereinfachungsgründen nicht möglich ist im Rahmen dieser Seminararbeit eine abschließende Abhandlung sämtlicher Befreiungsvorschriften vorzunehmen.
Ziel der Arbeit soll es sein, eine Übersicht über die steuerlichen Befreiungsvorschriften und deren lohnsteuerliche Gestaltungsfunktionen durch, vom Gesetzgeber geförderten Gehaltsbausteinen, zu geben. Anhand dreierlei Kriterien sollen die steuerfreien Einnahmen klassifiziert werden, um im Anschluss einzelne Befreiungsvorschriften im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses näher aufzuführen. Abschließend soll sowohl auf Kritikpunkte, als auch die aktuell geplante Gesetzesreform im Bereich des steuerlichen Reisekostenrechts, eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definitionen
2.1 Steuerfreie Einnahmen
2.2 Steuerfreier Arbeitslohn
2.3 Annehmlichkeiten und andere Sachzuwendungen
3 Steuerfreie Einnahmen
3.1 Sonstige steuerfreie Einnahmen und Sondersachverhalte
3.2 Sozialleistungen und ähnliche steuerfreie Einnahmen unter Progressionsvorbehalt
3.2.1 Steuerfreie Einnahmen unter Progressionsvorbehalt
3.2.2 Die steuerliche Wirkung des Progressionsvorbehalts
4 Steuerfreie Einnahmen aus Arbeitsverhältnissen und nebenberuflichen Tätigkeiten
4.1 Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale
4.2 Zuschläge zum Arbeitslohn nach § 3b EStG
4.3 Freiwillige Trinkgelder
4.4 Durchlaufende Gelder und Auslagenersatz
4.5 Werkzeuggeld
4.6 Typische Berufskleidung
4.7 Private Nutzung von Datenverarbeitungsgeräten
4.8 Arbeitgeberleistungen für Kinderbetreuung und Kindergarten
4.9 Gesundheitsförderung
4.10 Sammelbeförderung und Fahrtkostenzuschüsse des Arbeitgebers
4.11 Steuerfreie Erstattung von Reise- und Umzugskosten
4.11.1 Umzugskosten
4.11.2 Reisekosten
4.11.3 Exkurs: „Gesetz zur Änderung und Vereinfachung [...] des steuerlichen Reisekostenrechts
5 Fazit
Anhangverzeichnis mit Anhang
Verzeichnis der Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsanweisungen und sonstigen Rechnungslegungsnormen
Rechtsprechungsverzeichnis
Verzeichnis der Internetquellen
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Matthias Mantel (Autor:in), 2013, Lohnsteuer und Sozialversicherung. Steuerfreie Einnahmen im Ertragsteuerrecht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263936