Informationsgüter und ihre Eigenschaften

Eine kritische Darstellung


Seminararbeit, 2013

21 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Ziel der Arbeit
1.3 Gang der Arbeit

2. Theoretische Grundlagen von Informationsgütern
2.1 Definition Informationsgüter
2.2 Informationsgüter und ihre Bedeutung für die Wirtschaft

3. Besondere Eigenschaften von Informationsgütern
3.1 Informationen als öffentliche Güter
3.2 Kostenstruktur von Informationsgütern
3.3 Asymmetrische Informationsverteilung bei Informationsgütern
3.4 Netzwerkeffekte von Informationsgütern
3.4.1 Direkte Netzwerkeffekte
3.4.2 Indirekte Netzwerkeffekte

4. Fazit und Ausblick

AnhangV

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abkürzung: Bedeutung der Abkürzung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Seite im Anhang

Abb. 1: Wissenstreppe

Abb. 2: Konkurrenz- und Ausschlussprinzip bei Gütern

Abb. 3: Konkurrenz- und Ausschlussprinzip bei Informationsgütern

Abb. 4: Kostenverlauf bei Informationsgütern mit konstant variablen Kosten

1. Einleitung

1.1 Problemstellung

Informationsgüter haben für die Wirtschaft in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, egal ob als indirekte Information über ein Gut oder als unabhängiges vermarktbares Primärgut.[1]

Obwohl ein deutliches Wachstum der Informationsökonomie zu verzeichnen ist und ein Wandel der Gesellschaft hin zu einer Informationsgesellschaft besteht, liegt noch eine defizitäre wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik vor.[2] Informationsgüter besitzen, gegenüber den herkömmlich bekannten physischen Gütern, besondere ökonomische Eigenschaften. Diese führen dazu, dass Nachfrager und Anbieter von Informationsgütern auf Informationsmärkten anders reagieren müssen als bei herkömmlichen Gütern, da es ansonsten zu einem Marktversagen kommen kann. Sind diese Eigenschaften den Marktteilnehmern nicht bekannt oder werden diese nicht berücksichtigt, kann das dazu führen, dass keine Informationsmärkte zustande kommen.

1.2 Ziel der Arbeit

Im Zuge dieser Arbeit sollen Informationsgüter definiert und ihre allgemeine Bedeutung für die Wirtschaft dargestellt werden. Weiterführend werden die besonderen Eigenschaften von Informationsgütern erläutert und einige Aspekte in Bezug auf die Realität kurz kritisch betrachtet. Abschließend erfolgt ein Fazit zu den über die besonderen Eigenschaften gewonnenen Erkenntnisse und das daraus resultierende Marktverhalten.

1.3 Gang der Arbeit

Zuerst erfolgt eine Definition des Begriffs Informationsgüter sowie deren entsprechende Bedeutung für die Wirtschaft. Fortführend werden in dieser Arbeit die vier besonderen Eigenschaften von Informationsgütern dargestellt und näher erläutert. In einem sich anschließenden Fazit, werden die erarbeiteten Aspekte zusammengefasst und aus den Eigenschaften resultierendes Marktverhalten dargestellt.

2. Theoretische Grundlagen von Informationsgütern

2.1 Definition Informationsgüter

In der Literatur wird als allgemeine Definition von Informationsgütern immer wieder die Definition von Shapiro und Varian zitiert welche angibt, dass als Informationsgut alles bezeichnet werden kann, was digitalisiert werden kann.[3] Diese Definition ist durchaus kritisch zu betrachten. Denn, laut dieser Definition sind auch physische Güter, welche digitalisiert wurden Informationsgüter. Dies ist sicherlich von Shapiro und Varian so nicht gemeint. Daher ist die erweiterte Definition nach Linde deutlich präziser und gibt den wohl auch von Shapiro und Varian angestrebten Sinn ihrer Definition exakter wieder.[4] Linde definiert Informationsgüter wie folgt: „Ein Informationsgut ist alles, was in digitaler Form vorliegt oder vorliegen könnte und von Wirtschaftssubjekten als nützlich vermutet wird.“[5]

Insbesondere die Vermutung einer Nützlichkeit spielt bei Informationsgütern eine wichtige Rolle. In Anlehnung an die Wissenstreppe von North bestehen Informationen aus Zeichen bzw. Daten. Erst wenn Daten vom Empfänger verarbeitet und ihnen eine Bedeutung zugewiesen werden kann entstehen Informationen.[6] Sollten die Informationen bzw. Daten bspw. nur in einer für den Empfänger nicht verständlichen Sprache zur Verfügung stehen und somit für ihn nicht kognitiv umwandelbar sein, so enthalten diese für den Empfänger keinen Nutzen. Sollte anschließend, nach einer für den Empfänger notwendigen Übersetzung der entsprechenden Daten auch noch festgestellt werden, dass die Inhalte dieser Informationen schon bekannt sind, liegt eine noch größere Enttäuschung über den Nutzen der Informationen vor.[7] Es ist somit auch für Anbieter von Informationsgütern von hohem Interesse, dass die Daten vom Empfänger verarbeitet werden können, da nur dadurch für den Nachfrager ein Nutzen entsteht.[8]

Anbieter stellen Informationsgüter mediengebunden durch bspw. Zeitungen, Radio, TV, CD-ROM oder das Internet zur Verfügung.[9] Die angebotenen Informationsgüter setzen sich immer aus zwei Bestandteilen zusammen. Aus dem Inhalt, dem sog. Content und einem Trägermedium.[10] Aufgrund ihrer Digitalisierung lassen sich Informationsgüter einfach und ohne zusätzliche hohe Kosten vervielfältigen (reproducibility) und der Inhalt sich problemlos vom jeweiligen Trägermedium trennen und kann daher über alle Medien hinweg angeboten werden (transmutability).[11] Diese einfache Art und Weise der Vervielfältigung von Informationsgütern birgt jedoch auch ein hohes Risiko des schwarz- bzw. raubkopierens der entsprechenden Informationen.[12]

Unabhängig davon, ob ein Informationsgut in digitaler Form vorliegt oder nicht lassen sich Informationsgüter in Informationsprodukte oder –dienstleistungen differenzieren. Als Unterscheidungskriterium dient hier der sog. externe Faktor. Der externe Faktor wird für die Erstellung einer Informationsdienstleistung benötigt und durch den Nachfrager zur Verfügung gestellt.[13] Beispiele für Informationsdienstleistung sind in der Literatur die Steuerberatung oder Wirtschaftsprüfung.[14] Informationsprodukte wie Tageszeitungen oder Filme benötigen diesen externen Faktor nicht.[15] Eine klare Trennung von Waren und Dienstleistungen wie in der Wirtschaftswissenschaft normalerweise üblich ist bei Informationsgütern nicht vorhanden. Es gibt zwar reine Informationsprodukte, reine Informationsdienstleistungen hingegen gibt es nicht, da zum Ende eines Informationsdienstleistungsprozesses auch immer wieder ein fertiges Informationsprodukt als Ergebnis steht. Aus diesem Grund können Informationsprodukte und Informationsgüter als kongruent angesehen werden.[16]

2.2 Informationsgüter und ihre Bedeutung für die Wirtschaft

Die Bedeutung von Informationen in unserer Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren so sehr gesteigert, dass Informationen neben den drei klassischen Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital als vierter Faktor genannt wird.[17]

Die gesamte volkswirtschaftliche Bedeutung kann in eine direkte und indirekte Bedeutung unterteilt werden.[18] Durch ein Unternehmen eingekaufte Informationen bspw. können dafür ausschlaggebend sein, neue Produktionsprozesse zu entwickeln oder Unternehmensentscheidungen zu fundieren. Diese Maßnahmen wiederum können anschließend zu einem Gewinn des Unternehmens führen. Jedoch können auch entgegengesetzt nicht erworbene Informationen zu einem Informationsdefizit führen und somit erhebliche Wettbewerbsnachteile für ein Unternehmen bedeuten oder sogar schlimmsten Falls bis zur Insolvenz führen. Durch Informationsgüter beeinflusste indirekte volkswirtschaftliche Bedeutung lässt sich nicht quantitativ messen bzw. in Zahlen ausdrücken.[19]

[...]


[1] Vgl. Krugman, P., Wells, R. (2010), S. 686; Linde, F. (2012), S. 103.

[2] Vgl. Linde, F. (2008), S. 1; Linde, F. (2012), S. 103.

[3] Vgl. Brandtweiner, R. (2000), S. 32; Linde, F. (2008), S. 6; Linde, F., Stock, W.G. (2011), S. 22; Linde, F. (2012), S. 103; Shapiro, C., Varian, H.R. (1998), S. 3; Shapiro, C., Varian, H.R. (2003), S. 49.

[4] Vgl. Linde, F., Stock, W.G. (2011), S. 22.

[5] Linde, F., Stock, W.G. (2011), S. 22.

[6] Vgl. Brodersen, J., Pfüller, K. (2013), S. 66-67; Linde, F. (2008), S. 6-7; North, K. (2011), S. 36; Abb. 1 – Wissenstreppe im Anhang.

[7] Vgl. Linde, F. (2008), S. 7.

[8] Vgl. Linde, F. (2008), S. 8.

[9] Vgl. Linde, F. (2012), S. 104-105.

[10] Vgl. Schumann, M., Hess, T. (2006), S. 34.

[11] Vgl. Brandtweiner, R. (2000), S. 34; Linde, F. (2012), S. 105.

[12] Vgl. Linde, F. (2008), S. 8.

[13] Vgl. Brandtweiner, R. (2000), S. 33.

[14] Vgl. Bode, J. (1997), S. 462-463; Brandtweiner, R. (2000), S. 33.

[15] Vgl. Brandtweiner, R. (2000), S. 33.

[16] Vgl. Linde, F. (2012), S. 106.

[17] Vgl. Krugman, P., Wells, R. (2010), S. 686; Linde, F. (2008), S. 8; Rehäuser, J., Krcmar, H. (1996), S. 9.

[18] Vgl. Linde, F. (2012), S. 106-107.

[19] Vgl. Linde, F., Stock, W.G. (2011), S. 29.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Informationsgüter und ihre Eigenschaften
Untertitel
Eine kritische Darstellung
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Düsseldorf früher Fachhochschule
Veranstaltung
Media & Communication Industry
Note
1,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
21
Katalognummer
V264063
ISBN (eBook)
9783656533238
ISBN (Buch)
9783656536819
Dateigröße
619 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Informationsgüter, Medien, Mikroökonomie, Besonderheiten, Güter
Arbeit zitieren
Malte Christopher Seifert (Autor:in), 2013, Informationsgüter und ihre Eigenschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264063

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