Sucht man bei Google nach „Wem gehört die Stadt“ stößt man auf über drei Millionen Suchergebnisse. So unterschiedlich all diese Aktionen, Bewegungen und Initiativen auch sind, sie haben eines gemein:
sie fordern ein Mitspracherecht an der Gestaltung der Stadt. Der Ursprung der Teilhabe an Stadt ist im öffentlichen Raum zu suchen. Die Ideologie öffentlicher Räume impliziert, dass diese allen zugänglich sind. Inwiefern ist das jedoch Realität? Wer wird von welchen Plätzen ausgeschlossen und welche Mechanismen und Strukturen stehen dahinter?
Das Übersichtswerk stellt verschiedene soziologische, stadtgeographische und kulturwissenschaftliche Ansätze zu Dominanzverhältnissen und Ausgrenzungsstrategien im öffentlichen Raum vor. Ausgehend von den vielfältigen Definitionen öffentlicher Räume, widmet sich die Arbeit den Mechanismen und Instrumenten, die zur Ausgrenzung von Individuen und Gruppen im öffentlichen Raum führen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Frage, wer über Ausschluss entscheiden darf und wer im Gegenzug ausgeschlossen wird. Dabei wird insbesondere auf die Rolle von Staat (institutionell), Wirtschaft (ökonomisch) sowie der Gesellschaft (sozial) eingegangen. Diese interdisziplinäre Herangehensweise soll einen Überblick über die zahlreichen
Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte geben und zusammenfassende Ergebnisse zu Ausgrenzungsstrategien im öffentlichen Raum liefern.
Inhaltsverzeichnis
- Wem gehört die Stadt? Eine oft gestellte Frage
- Was ist öffentlicher Raum?
- Ausgrenzungsstrategien im öffentlichen Raum
- Institutionelle Ausgrenzung
- Institutionalisierte Sozialkontrolle
- Öffentliche Sicherheit und Ordnung
- Videoüberwachung
- Stadtplanerische Instrumente
- Ökonomische Ausgrenzung
- Privatisierung
- Werbung
- Konsum und Ökonomisierung
- Soziale Ausgrenzung
- Informelle Sozialkontrolle
- Kategorisierung und Auftreten
- Devianz und Performanz
- Institutionelle Ausgrenzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit verschiedenen Ansätzen zu Dominanzverhältnissen und Ausgrenzungsstrategien im öffentlichen Raum aus soziologischer, stadtgeographischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive. Sie analysiert die Mechanismen und Instrumente, die zur Ausgrenzung von Individuen und Gruppen führen, mit einem Fokus auf die Frage, wer über Ausschluss entscheidet und wer im Gegenzug ausgeschlossen wird. Die Arbeit betrachtet dabei die Rolle von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft und soll einen Überblick über Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte zu Ausgrenzungsstrategien im öffentlichen Raum liefern.
- Definitionen und Funktionen von öffentlichem Raum
- Institutionelle Ausgrenzung: Staatliche Eingriffe in den öffentlichen Raum
- Ökonomische Ausgrenzung: Auswirkungen der Kapitalisierung des öffentlichen Raumes
- Soziale Ausgrenzung: Interaktion und Verhaltensnormen im öffentlichen Raum
- Pluralität von Öffentlichkeiten und der Einfluss von Subkulturen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Das Kapitel beleuchtet die aktuelle Debatte um die Frage "Wem gehört die Stadt?" und zeigt verschiedene Aktionen, Bewegungen und Initiativen, die ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Stadt fordern. Es wird auf die Bedeutung von öffentlicher Räume für die städtische Entwicklung und die Rolle von Machtverhältnissen und Ausgrenzungsstrategien eingegangen.
- Kapitel 2: Hier werden verschiedene Konzepte und Definitionen von öffentlicher Raum vorgestellt und diskutiert. Es geht um die Funktionen des öffentlichen Raums als Markt, Agora, Bühne zur Selbstdarstellung sowie als kollektives Gedächtnis der Stadtbewohner.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Ausgrenzungsstrategien im öffentlichen Raum. Es werden die institutionellen, ökonomischen und sozialen Mechanismen, die zur Verdrängung von Menschen aus öffentlichen Räumen führen, detailliert untersucht.
Schlüsselwörter
Öffentlicher Raum, Ausgrenzung, Dominanzverhältnisse, Sozialkontrolle, Kriminalisierung, Privatisierung, Kommerzialisierung, Werbung, Konsum, Habitus, Performanz, Teilöffentlichkeiten, Stadtplanung, Urbanisierung, gesellschaftliche Verortung, Othering.
- Quote paper
- Lea Thin (Author), 2013, Wem gehört die Stadt? Ausgrenzungsstrategien im öffentlichen Raum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264245