In der vorliegenden Arbeit soll das Thema „Homo und Grigia. Die Expedition des Mannes in die mythische Natur in Musils Grigia“ anhand der Erzählung „Grigia“ von Robert Musil erläutert werden. Die Erzählung „Grigia“ ist die erste der drei Novellen „Drei Frauen“ und erzählt die Geschichte eines Mannes namens Homo. Einen Ausweg aus Homos Identitätskrise bietet die Bergbauexpedition. Trotz des Titels „Grigia“ steht im Zentrum der Novelle ein männlicher Protagonist, der aus einem irrationalen Antrieb heraus die bisherigen Lebensgewohnheiten durchbricht und dabei in die Südliche Welt gerät. Die weiblichen Wünsche werden in der Erzählung nicht dargestellt, sondern auf eine männliche Figur übertragen. In der Novelle repräsentiert die Frau eine Form ungebrochener Natürlichkeit, zu der der Mann in Kontakt tritt. Sie erfüllt nur eine vermittelnde Funktion im Rahmen des Versuchs einer Selbstfindung des Mannes. Die Frau ist nicht nur Liebespartnerin, sondern auch Symbol einer dem Mann verschlossenen mythisch-natürlichen Welt. Sie erscheint als wortlos und stumm, sie erfährt die männliche Sprache als Machtinstrument und lebt nur durch den Blick und die Erinnerung ihrer Partner. Sie bleibt in ihrer Identität unbestimmt.
Musil notierte mystische Erlebnisse im Tagebuch, die mit Vorliebe in extremen, archaischen Landschaften auftreten und dann in „Grigia“ wieder eingefügt wurden. Diese Notizen befinden sich im Tagebuchheft I, in das Musil von 1915-1920 zuerst Kriegserlebnisse, später verschiedene literarische Pläne notierte. Dazu gehören zahlreiche Landschafts-, Menschen- und Tierbeschreibungen aus dem Gebiet Südtirol, wo Musil stationiert war, außerdem Todesahnungen, mystische Erlebnisse, Gedanken über Untreue und die Trennung von seiner Frau.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Vorgeschichte: Homos Familie
- Expedition
- Frühjahr
- Sommer
- Heuernte
- Tod
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Erzählung „Grigia“ von Robert Musil, um das Thema „Homo und Grigia. Die Expedition des Mannes in die mythische Natur in Musils Grigia“ zu beleuchten.
- Homos Identitätskrise und Suche nach Selbstfindung
- Die Expedition als Flucht aus der gewohnten Lebenswelt
- Die Rolle der Frau als Symbol für die mythisch-natürliche Welt
- Die Bedeutung der Südtiroler Landschaft für die Entwicklung der Geschichte
- Die Einflüsse von Musils Kriegserlebnissen und mystischen Erfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Erzählung „Grigia“ als Ausgangspunkt für die Analyse des Themas „Homo und Grigia. Die Expedition des Mannes in die mythische Natur in Musils Grigia“ vor. Sie beschreibt den männlichen Protagonisten Homo, der sich in einer Identitätskrise befindet und durch die Bergbauexpedition versucht, aus dieser auszubrechen. Die Rolle der Frau in der Erzählung wird als Vermittlerin zwischen Homo und der mythisch-natürlichen Welt beschrieben.
Hauptteil
Vorgeschichte: Homos Familie
Die Vorgeschichte zeichnet ein Bild von Homos Lebenssituation, die von einer Krise seiner Identität geprägt ist. Seine Unfähigkeit, eine Entscheidung zu treffen, spiegelt seine innere Verunsicherung wider. Die Beziehung zu seiner Frau und der Umgang mit seinem kranken Sohn stellen weitere Herausforderungen dar.
Expedition
Die Expedition in das italienische Gebirge stellt den Wendepunkt in Homos Leben dar. Er bricht aus seinen gewohnten Lebensabläufen aus und begegnet einer Welt voller Paradoxien. Die Beschreibung der Landschaft spielt eine wichtige Rolle und trägt zur symbolischen Bedeutung der Expedition bei.
Tod
Der Tod in der Erzählung symbolisiert das Ende von Homos Suche nach Selbstfindung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Robert Musil, Grigia, Homo, Expedition, mythische Natur, Identitätskrise, Südtirol, Kriegserlebnisse, mystische Erfahrungen, Paradoxien.
- Quote paper
- Eva Galova (Author), 2002, "Homo und Grigia" - Die Expedition des Mannes in die mythische Natur in Musils "Grigia", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26443