Langfristig wirkende gesellschaftliche Entwicklungen haben die Bedingungen, unter denen Kinder und Jugendliche heute aufwachsen, nachhaltig verändert. Soziale Probleme als Folge des Strukturwandels der Familie und der schwierigen Arbeitsmarktsituation, zunehmende Bedeutung von Bildung bei gleichzeitiger Entwertung von geringqualifizierenden Bildungsabschlüssen und steigende Problembelastungen durch den Strukturwandel der Jugendphase und umfassender Individualisierungsprozesse beeinflussen die Kinder und Jugendlichen nachhaltig und haben Auswirkungen auf Schulalltag und Jugendhilfe. Die Schule sieht sich schon lange nicht mehr in der Lage, diesen Entwicklungstendenzen erfolgreich entgegenzutreten und wirkt oft selbst durch ihre Selektions- und Allokationsfunktion als problemerzeugender Faktor. Die Schulsozialarbeit gewinnt dabei als Gegenpol zu Leistungsdruck, Konkurrenzverhalten und Benachteiligungstendenzen zunehmend an Bedeutung. Angetreten, um auch sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen Chancengleichheit zu garantieren, sieht Schulsozialarbeit ihre Funktion vor allem in der Stärkung und Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und Handlungskompetenz und der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von Kindern und Jugendlichen. Dabei kommt dem Erwerb sozialer Kompetenzen und beruflicher Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Toleranz, Kritikfähigkeit , Verantwortungsbewusstsein, Kompromissbereitschaft und kommunikativen Fähigkeiten eine wesentliche Bedeutung zu, um gesellschaftlichen Anforderungen zu genügen und eigenen Zielen und Ansprüchen gerecht zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schulsozialarbeit
- Begriffserklärung und Entwicklung von Schulsozialarbeit
- Kritikpunkte
- Kriterien professioneller Schulsozialarbeit
- Training sozialer Kompetenz für Jugendliche
- Der Erwerb sozialer Kompetenz als Entwicklungsaufgabe des Jugendalters
- Jugend als eigenständige Lebensphase
- Entwicklungsaufgaben des Jugendalters
- Entwicklungsaufgabe soziale Kompetenz
- Entwicklungsprobleme und Problemverhalten von Jugendlichen
- Lerntheoretische Grundlagen
- Modell sozial-kognitiver Informationsverarbeitung
- Die sozial kognitive Lerntheorie
- Das Konzept der Selbstwirksamkeit
- Ziele
- Zielgruppen
- Methoden
- Aufbau einer Trainingsstunde
- Module
- Der Erwerb sozialer Kompetenz als Entwicklungsaufgabe des Jugendalters
- Möglichkeiten und Grenzen des Kompetenztrainings
- Effekte
- Anforderungen an das Trainerverhalten
- Kooperation zwischen Schulsozialarbeit und Schule
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem sozialen Kompetenztraining für Jugendliche im Kontext der Schulsozialarbeit. Ihr Ziel ist es, das Training in Bezug zu professioneller Schulsozialarbeit zu setzen und seine theoretischen Grundlagen, seinen Aufbau, Methoden, Ziele und Inhalte aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet die eigenständige Lebensphase Jugend mit ihren spezifischen Besonderheiten und Entwicklungsaufgaben sowie die Problematik des Problemverhaltens, die aus dem Scheitern an diesen Anforderungen entstehen kann. Damit soll die Notwendigkeit und Wichtigkeit des Trainings für Jugendliche verdeutlicht werden. Der Text analysiert zudem wesentliche Einflussfaktoren, die die Möglichkeiten und Grenzen des Kompetenztrainings bedingen.
- Entwicklung sozialer Kompetenz als zentrale Aufgabe der Jugendphase
- Professionelle Schulsozialarbeit und ihre Bedeutung für die Integration von Kindern und Jugendlichen
- Lerntheoretische Grundlagen des sozialen Kompetenztrainings
- Aufbau und Methoden des sozialen Kompetenztrainings
- Möglichkeiten und Grenzen des Kompetenztrainings
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Begriffserklärung und Entwicklung von Schulsozialarbeit. Dabei werden Kritikpunkte an vorherrschender Schulsozialarbeit aufgezeigt und wesentliche Kriterien einer professionellen Schulsozialarbeit beschrieben. Das zweite Kapitel stellt das soziale Kompetenztraining für Jugendliche als ein Konzept professioneller Schulsozialarbeit vor. Es beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Trainings, beschreibt seinen Aufbau, Methoden, Ziele und Inhalte sowie die eigenständige Lebensphase Jugend mit ihren Entwicklungsaufgaben und Problemverhalten, die durch das Scheitern an den Anforderungen entstehen können. Das dritte Kapitel widmet sich den Möglichkeiten und Grenzen des Kompetenztrainings, indem es wesentliche Einflussfaktoren beleuchtet, die den Erfolg des Trainings beeinflussen.
Schlüsselwörter
Schulsozialarbeit, soziale Kompetenz, Jugend, Entwicklungsaufgaben, Entwicklungsprobleme, Problemverhalten, Lerntheorie, Modell sozial-kognitiver Informationsverarbeitung, sozial kognitive Lerntheorie, Selbstwirksamkeit, Kompetenztraining, Kooperation zwischen Schulsozialarbeit und Schule.
- Arbeit zitieren
- Susan Schellknecht (Autor:in), 2003, Training sozialer Kompetenz als eine Möglichkeit professioneller Schulsozialarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26458