0. Einführung:
Erste Definition und Ziel der Arbeit
„Маленький человек" в литературе - обозначение довольно разнородных героев, объединенных тем, что они занимают одно из низших мест социальной иерархии и что это обстоятельство определяет их психологию и общественное поведение.
Verbreitet ist eine Demütigung, verbunden mit Ungerechtigkeitsempfinden und gekränktem Stolz. Deshalb tritt der kleine Mann häufig in Opposition zu einer anderen, einer hochgestellten, einer „bedeutenden Person“ auf und die Sujetentwicklung wird hauptsächlich als Geschichte einer Beleidigung, einer Kränkung, eines Unglücks konstruiert.
Das Thema „der kleine Mann“ entwickelte sich in der russischen Literatur des XIX. Jahrhunderts besonders nach der Veröffentlichung von A.S. Puškins „Stancionnyj smotritel’“. In den 1830-50ern wurde das Thema vornehmlich im Geleise der Erzählung über den armen Beamten ausgearbeitet, hierbei geschah eine Entfaltung der Hauptperson, ein Umdenken seiner Verhaltensmotive. Während der Gegenstand der Bestrebungen von Akakij Akakievič ein Sachgegenstand, ein Mantel ist, so tritt in den Werken der natürlichen Schule (etwa J.P. Butkov, A.N. Majkov) demonstrativ an erster Stelle „die Zuneigung der Hauptperson zu der Tochter, zur Braut, zur Geliebten“. Die Nichtübereinstimmung ihres offiziellen, dienstlichen Lebens mit dem häuslichen Leben wurde betont. Beachtung erfuhren vorwiegend „Motive der Ehre, des Stolzes, der Ambition“.
Das Ziel dieser Arbeit ist es die Charakterisierung des „kleinen Mannes“ diachron in ausgewählten Werken von N. Gogol’ über A. Čechov bis hin M. Bulgakov zu untersuchen. Es soll erforscht werden, ob jeder Autor ein eigenes Bild dieses Menschen entwirft oder ob es Parallelen gibt. Kurz und plakativ: Wie hängen der Mitleid erregende „kleine Beamte“ Gogol’s, der unangenehme, verschlossene „kleine Lehrer“ oder der ungebildete, banale „kleine Mann“ aus den Erzählungen Čechovs sowie der gaunerische, gefährliche „kleine Proletarier“ Bulgakovs zusammen? Natürlich lassen sich die verschiedenen Typen nicht so kurz zusammenfassen und unterscheiden sich allein schon in den Werken Gogol’s. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einführung: Erste Definition und Ziel der Arbeit
- 1. Überlegungen zum „kleinen Mann“ in der russischen Literatur - ein Forschungsüberblick
- 1.1. Der Charakter des kleinen Mannes
- 1.2. Ursachen dafür, dass der kleine Mann das Licht der Welt erblickt
- 1.2.1. Semiotisch
- 1.2.2. Politisch und psychologisch
- 2. N. Gogol'
- 2.1. Gogol's Hintergrund
- 2.2. Forschung zu Gogol's Personendarstellung
- 2.2.1. Groteske Personendarstellung in Gogols „Mertvye duši“
- 2.2.1.1. Belinskij: Die Pošlost
- 2.2.1.2. Die Personen und ihre Beziehungen zueinander
- 2.2.1.3. Verhältnis der Personen zu Dingen
- 2.2.1.4. Die Kleidung, das Essen
- 2.2.1.5. Befangenheit der Menschen in der pošlost'
- 2.2.2. Gogol's Humor
- 2.3. Textbetrachtung: Šinelľ
- 2.4. Textbetrachtung „Nos“
- 3. Teil. A. Čechov
- 3.1. Literaturbetrieb zu Čechovs Zeit
- 3.2. Čechovs Erzählungen
- 3.3. Čechovforschung. A. Čechovs Menschenbild
- 3.4. Charakterisierung in Čechovs Kurzgeschichten
- 3.4.1. Textbetrachtung „Čelovek v futljare“
- 3.4.2. Parallelen zwischen Belikov und Bašmačkin
- 3.6. Analyse weiterer Erzählungen
- 3.6.1. Dvoe v odnom
- 3.6.2. Svadba s generalom
- 3.6.3. List
- 3.6.4. Unter Prišibeev
- 3.6.5. Chameleon
- 3.6.6. Smert' činovnika
- 4. M.A. Bulgakov
- 4.1. Verhältnis zwischen M. Bulgakov und Stalin
- 4.2. Literarischer Hintergrund
- 4.3. Textbetrachtung
- 4.3.1. Pochoždenia Čičikova
- 4.3.2. Sobach'e serdce
- 4.3.3. D'javoliada
- 5. Synoptisches Kapitel zur Analyse des „kleinen Mannes“
- 5.1. Parallelen
- 5.2. Erleben des Raums, Erleben der Zeit
- 5.3. Entwicklungslinie
- 6. Ausblick ins 20. Jahrhundert
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des „kleinen Mannes“ in ausgewählten Werken von Gogol, Tschechow und Bulgakov. Ziel ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Charakterisierung dieser Figur bei den drei Autoren herauszuarbeiten und deren Entwicklung über den Zeitraum des 19. Jahrhunderts zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die sozio-ökonomischen und politischen Bedingungen, die zur Entstehung dieser Figur beitragen, sowie die literarischen und semiotischen Aspekte ihrer Darstellung.
- Der „kleine Mann“ als soziales und literarisches Phänomen
- Vergleichende Analyse der Darstellung des „kleinen Mannes“ bei Gogol, Tschechow und Bulgakov
- Die Rolle von Humor und Groteske in der Darstellung des „kleinen Mannes“
- Die sozio-politischen Bedingungen der Entstehung der „kleinen Mann“-Figur
- Entwicklung der Figur des „kleinen Mannes“ im Laufe des 19. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einführung: Erste Definition und Ziel der Arbeit: Die Einführung definiert den „kleinen Mann“ der russischen Literatur als eine Figur aus den unteren sozialen Schichten, deren Psychologie und Verhalten von dieser Position geprägt sind. Die Arbeit untersucht die Darstellung dieser Figur bei Gogol, Tschechow und Bulgakov und zielt auf einen Vergleich der Charakterisierungen und deren Entwicklung ab.
1. Überlegungen zum „kleinen Mann“ in der russischen Literatur - ein Forschungsüberblick: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Forschungsliteratur zum Thema „kleiner Mann“ in der russischen Literatur. Es untersucht den Charakter des „kleinen Mannes“, seine Motivationen und das gesellschaftliche Umfeld, in dem er lebt. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Thematik im 19. Jahrhundert, beginnend mit Puschkin und der „natürlichen Schule“ mit Autoren wie Butkov und Majkov, die die Zuneigung des „kleinen Mannes“ zum häuslichen Leben betonen.
2. N. Gogol': Dieses Kapitel analysiert Gogols Darstellung des „kleinen Mannes“, indem es seinen literarischen Hintergrund und die bestehende Forschung zu seiner Personendarstellung beleuchtet. Es untersucht die grotesken Elemente in „Mertvye duši“ und „Šinel’“, unter Einbezug von Belinskijs Konzept der „Pošlost“. Die Analyse fokussiert sich auf die Beziehungen der Figuren untereinander, ihr Verhältnis zu materiellen Dingen sowie den Einfluss der gesellschaftlichen Verhältnisse auf ihr Leben und Verhalten.
3. Teil. A. Čechov: Der Abschnitt über Tschechow betrachtet den literarischen Kontext seiner Zeit und seine charakteristische Darstellung des „kleinen Mannes“ in seinen Erzählungen. Die Analyse konzentriert sich auf die Čechovforschung zum Menschenbild und auf ausgewählte Kurzgeschichten, wie „Čelovek v futljare“, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Gogols „kleinen Mann“ hervorzuheben. Weitere Erzählungen werden analysiert um die Vielfalt der Tschechow'schen Darstellung des Themas zu beleuchten.
4. M.A. Bulgakov: Das Kapitel zu Bulgakov beleuchtet dessen literarischen Hintergrund und das Verhältnis zu Stalin, bevor es dessen Darstellung des „kleinen Mannes“ in ausgewählten Werken analysiert. Hierbei werden „Pochoždenia Čičikova“, „Sobach'e serdce“ und „D'javoliada“ untersucht und deren Besonderheiten im Kontext der Bulgakov'schen Gesamtwerk betrachtet.
5. Synoptisches Kapitel zur Analyse des „kleinen Mannes“: Dieses Kapitel fasst die Ergebnisse der vorherigen Kapitel zusammen und stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung des „kleinen Mannes“ bei den drei Autoren gegenüber. Der Fokus liegt auf Parallelen im Erleben von Raum und Zeit sowie auf der Entwicklungslinie der Figur im Laufe des 19. Jahrhunderts.
6. Ausblick ins 20. Jahrhundert: Dieses Kapitel bietet einen Ausblick auf die Weiterentwicklung der Thematik des „kleinen Mannes“ im 20. Jahrhundert, ohne jedoch detailliert auf spezifische Werke oder Autoren einzugehen.
Schlüsselwörter
Kleiner Mann, russische Literatur, Gogol, Tschechow, Bulgakov, Sozialkritik, Groteske, Humor, Pošlost, soziale Hierarchie, psychologische Darstellung, literarische Entwicklung, 19. Jahrhundert.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse des "kleinen Mannes" in der russischen Literatur
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die Darstellung des „kleinen Mannes“ in der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts, insbesondere in den Werken von Nikolai Gogol, Anton Tschechow und Michail Bulgakov. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der Charakterisierungen, der Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden sowie der Untersuchung der sozio-ökonomischen und politischen Bedingungen, die zur Entstehung dieser Figur beitrugen.
Welche Autoren werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Werke von Nikolai Gogol, Anton Tschechow und Michail Bulgakov. Die Analyse umfasst ausgewählte Erzählungen und Romane dieser Autoren, um die jeweilige Darstellung des „kleinen Mannes“ zu untersuchen.
Wie wird der "kleine Mann" definiert?
Der „kleine Mann“ wird als eine Figur aus den unteren sozialen Schichten definiert, deren Psychologie und Verhalten von ihrer gesellschaftlichen Position geprägt sind. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung dieser Figur im Laufe des 19. Jahrhunderts.
Welche Aspekte der Darstellung des "kleinen Mannes" werden analysiert?
Die Analyse umfasst verschiedene Aspekte: die sozio-ökonomischen und politischen Bedingungen der Entstehung der Figur, die literarischen und semiotischen Aspekte ihrer Darstellung, die Rolle von Humor und Groteske, die Beziehungen der Figuren untereinander und ihr Verhältnis zu materiellen Dingen. Die Arbeit untersucht auch die psychologische Darstellung und die Entwicklung der Figur im Laufe des 19. Jahrhunderts.
Welche Werke werden im Einzelnen analysiert?
Bei Gogol werden „Mertvye duši“ und „Šinel’“ analysiert. Bei Tschechow steht unter anderem „Čelovek v futljare“ im Mittelpunkt, zusätzlich werden weitere Erzählungen wie „Dvoe v odnom“, „Svadba s generalom“, „List“, „Unter Prišibeev“, „Chameleon“ und „Smert' činovnika“ betrachtet. Bei Bulgakov werden „Pochoždenia Čičikova“, „Sobach'e serdce“ und „D'javoliada“ untersucht.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet vergleichende Analysen, um die Darstellung des „kleinen Mannes“ bei den drei Autoren zu vergleichen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Es werden literaturwissenschaftliche Methoden angewendet, die sozio-ökonomische und politische Hintergründe berücksichtigen und die semiotischen Aspekte der Darstellung einbeziehen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über die Entwicklung der Darstellung des „kleinen Mannes“ im Laufe des 19. Jahrhunderts und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Charakterisierung dieser Figur bei den drei untersuchten Autoren. Sie beleuchtet die Bedeutung des „kleinen Mannes“ als soziales und literarisches Phänomen.
Gibt es einen Ausblick auf das 20. Jahrhundert?
Ja, die Arbeit enthält einen kurzen Ausblick auf die Weiterentwicklung der Thematik des „kleinen Mannes“ im 20. Jahrhundert, ohne jedoch detailliert auf spezifische Werke oder Autoren einzugehen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kleiner Mann, russische Literatur, Gogol, Tschechow, Bulgakov, Sozialkritik, Groteske, Humor, Pošlost, soziale Hierarchie, psychologische Darstellung, literarische Entwicklung, 19. Jahrhundert.
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- Nikita Iagniatinski (Author), 2012, Der „kleine Mann“ in ausgewählten Werken N.V. Gogol’s, A.P. Čechovs und M.A. Bulgakovs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264721