Diese Unterrichtsreihe ist für einen Grundkurs Sozialwissenschaften der Stufe zwölf oder dreizehn konzipiert. Sie kann in einem Kurs mit vielen Schülern, aber auch in einem mit wenigen Schülern durchgeführt werden. Die Leistungsstärke der Schüler sollte auf einem mittleren bis hohem Niveau liegen. Für einen Kurs mit leistungsschwachen Schülern ist diese Unterrichtsreihe eher nicht geeignet. Die Schüler sollten den Sinn von Modellen und deren Bezug zur Wirklichkeit verstehen, da in dieser Unterrichtsreihe auch mit Modellbeispielen gearbeitet wird. Ein besonderes Vorwissen der Schüler zum Thema Wohlfahrt ist nicht erforderlich. Die Schüler könnten jedoch unterschiedliche Vorkenntnisse im Wirtschaftsbereich besitzen, da sie aus unterschiedlichen Klassen zusammengesetzt wurden. Das soziale Klima des Kurses sollte gut ausgebildet sein, denn es wird oft in Gruppen gearbeitet, die möglichst ausgelost werden sollten.
1. Lerngruppe
Diese Unterrichtsreihe ist für einen Grundkurs Sozialwissenschaften der Stufe zwölf oder dreizehn konzipiert. Sie kann in einem Kurs mit vielen Schülern, aber auch in einem mit wenigen Schülern durchgeführt werden. Die Leistungsstärke der Schüler sollte auf einem mittleren bis hohem Niveau liegen. Für einen Kurs mit leistungsschwachen Schülern ist diese Unterrichtsreihe eher nicht geeignet. Die Schüler sollten den Sinn von Modellen und deren Bezug zur Wirklichkeit verstehen, da in dieser Unterrichtsreihe auch mit Modellbeispielen gearbeitet wird. Ein besonderes Vorwissen der Schüler zum Thema Wohlfahrt ist nicht erforderlich. Die Schüler könnten jedoch unterschiedliche Vorkenntnisse im Wirtschaftsbereich besitzen, da sie aus unterschiedlichen Klassen zusammengesetzt wurden.
Das soziale Klima des Kurses sollte gut ausgebildet sein, denn es wird oft in Gruppen gearbeitet, die möglichst ausgelost werden sollten.
2. Thema
Das Thema dieser Unterrichtsreihe lautet Wohlstand. Die Unterrichtsreihe soll einen Einblick in die Kriterien der Wohlstandsmessung geben und Möglichkeiten aufzeigen, wie die Wohlstandsschere zwischen den einzelnen Ländern vermindert werden kann. Hierbei steht die Entwicklungshilfe im Vordergrund. Anschließend soll das Theorem des komparativen Kostenvorteils erläutert werden, einhergehend mit dem wirtschaftlichen Aspekt einer „Besserstellung“ der globalen Welt durch Handel und Spezialisierung.
3. Ziele
3.1 Kenntnisse
Die Schüler sollen an Hand dieser Unterrichtsreihe weitere Kenntnisse aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften erlangen. Im Vordergrund stehen die Themen Wohlstand und das Theorem des komparativen Kostenvorteils. Die Schüler sollen Wissen über die Grundlagen und Grundgedanken der beiden Themen erlangen und die Bedeutung der Themen besonders im Hinblick auf die Globalisierung erkennen.
3.2 Beurteilungsfähigkeiten
Die Schüler sollen den Begriff des Wohlstands, im Hinblick auf die Probleme der Messung, kritisch beurteilen können. Sie sollen die Faktoren, die für eine Messung des Wohlstands herangezogen werden beurteilen und argumentativ vertreten können. Um den Austausch und den Handel von Volkswirtschaften nachvollziehen und beurteilen zu können, ist es wichtig, dass die Schüler den Grundgedanken des Theorems des komparativen Kostenvorteils verinnerlichen. Sie sollen die Bedeutung des globalen Handels verstehen.
3.3 Fachmethodische Fähigkeiten
Die fachmethodischen Fähigkeiten, die die Schüler an Hand dieser Unterrichtsreihe erlernen sollen, beziehen sich auf die bereits genannten zwei Themenschwerpunkte. Sie sollen die Bedeutung von modellartigen Konzepten für die Realität begreifen und beurteilen können. Außerdem bekommen sie einen Einblick in die Problematik von Messungen und erkennen und erfahren die ernorme Schwierigkeit, Lösungen für globale, wirtschaftliche und soziale Probleme zu finden.
3.4 Arbeitstechniken
An Hand dieser Unterrichtsreihe lernen die Schüler in zusammengesetzten Gruppen zu arbeiten. Die Teamfähigkeit soll sich entwickeln. Durch die Bearbeitung von Zeitungsartikeln passend zu den behandelten Themen, sollen die Schüler lernen, aktuelle Texte auf wirtschaftliche Situationen zu übertragen und sie dann kritisch zu reflektieren. Durch Lehrer-Schüler-Gespräche sollen die Informationen zu den verschiedenen Themen gefestigt werden. Die Themen sollen in den Gesprächen von mehreren Aspekten beleuchtet werden. Die Schüler sollen die jeweiligen Vor- und Nachteile der Themen erkennen und verstehen.
3.5 Handlungskompetenzen
Die Schüler sollen lernen, das Modelle die Wirklichkeit nur vereinfacht und abbildhaft darstellen können und die Realität viel zu komplex ist, um sie erklären zu können. Dennoch sollen die Schüler ihr Wissen aus den modellartigen Darstellungen auf die Realität übertragen.
Die Schüler sollen einen Einblick erhalten, welche Möglichkeiten es gibt, globale Probleme zu lösen und diese Erkenntnisse im Hinblick auf ihr eigenes Verhalten reflektieren.
Indem sie einen Einblick in die wirtschaftliche Struktur von Handel und Spezialisierung bekommen, können die Schüler ihr gelerntes Wissen auf alltägliche Berichte in den Medien beziehen. Dies Hilft ihnen, ein größeres Verständnis für die wirtschaftlichen Geschehnisse unserer allgegenwärtigen Globalisierung zu bekommen.
Die beispielhafte Darstellung des komparativen Kostenvorteils soll den Schülern helfen, Risiken abschätzen zu lernen, die man in Konfliktsituationen eingeht. Ebenso lernen sie die Kosten und Nutzen einer Entscheidung abzuwägen. An Hand des Beispiels sollen die Schüler begreifen, dass man ökonomische Entscheidungen aus einer rein ökonomischen, aber auch aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive betrachten kann.
Einhergehend mit dem Aspekt der Entwicklungshilfe zum Thema Wohlstand, wird den Schülern die Bedeutung des Faktors Nachhaltigkeit erläutert. Sie sollen versuchen, diese Kenntnisse auf andere soziale und ökonomische Probleme und Entscheidungen zu übertragen.1
4. Richtlinien
Ich beziehe mich bei der Einordnung des Themas auf die Richtlinien für die gymnasiale Oberstufe (erschienen in der 1. Auflage 1999; Quelle:
http://www.lehrplaene.org/nordrhein_westfalen/nw_sw_go_11_13?keyword=The ma%3AGlobalisierung).
Die Unterrichtsreihe Wohlstand möchte ich übergreifend in folgende Inhaltsfelder der Richtlinien einordnen:
Inhaltsfeld I : Marktwirtschaft: Produktion, Konsum, Verteilung
Im Zusammenhang mit dem Inhaltsfeld I lernen die Schüler den Grundgedanken des komparativen Kostenvorteils kennen. Die Produktion von Gütern ist am Sinnvollsten, wenn die Verteilung der Güterproduktion so ausgelegt ist, dass sich jeder auf das Gut spezialisiert, welches er am Günstigsten herstellen kann. Die Welt als Ganzes kann so eine erheblich höhere Menge an Gütern produzieren.
Inhaltsfeld IV: Wirtschaftspolitik
Das Bruttoinlandsprodukt und das Nettoäquivalenzeinkommen gehören zum Feld der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Die Schüler lernen hier zwei Arten kennen, mit denen man ein volkswirtschaftliches Einkommen, bezogen auf die gesamte Bevölkerung eines Landes oder Pro-Kopf, errechnen kann. An Hand des Theorems des komparativen Kostensvorteils lernen sie, dass der Wohlstand für ein Land, das auf sich selbst gestellt ist, Grenzen hat und dass es von Vorteil sein kann, international zu wirtschaften und zu handeln.
Inhaltsfeld VI: Globale politische Strukturen und Prozesse
Im Zusammenhang mit diesem Inhaltsfeld geht es im Einzelnen auch um die Ziele und Aufgaben internationaler Politik. Die Verringerung der Wohlstandsschere zwischen den Ländern und die Möglichkeiten hierfür sollten zu den Zielen und Aufgaben der internationalen Politik unbedingt dazugehören. Der soziale Aspekt des Themas Wohlstand zeigt den Schülern hier, dass sie als Gemeinschaft eines Landes, über die Grenzen des eigenen Landes hinweg, auch Verantwortung für andere Nationen übernehmen sollen.
Wirtschaftlich gesehen gehören auch internationales Wirtschaften und Handeln zu den Zielen und Aufgaben der heutigen, von der Globalisierung geprägten, internationalen Politik.
5. Aktualisierungsmöglichkeiten
Die Unterrichtsreihe kann jederzeit Aktualisiert werden. Es besteht die dringende Notwendigkeit, die Grundlagen der Themen Wohlfahrt und komparativer Kostenvorteil mit aktuellen Berichten (Zeitungsartikel, Filme, etc.) in Verbindung zu bringen. Die Schüler sollen motiviert werden, die Themen zu verinnerlichen, in dem diese mit dem aktuellen Lebensbezug (dem Alltag) der Schüler in Bezug gesetzt werden.
6. Lernkonzept
Das Lernkonzept dieser Unterrichtsreihe geht auf die behavioristische und die kognitionstheoretische Lernvorstellung zurück. Die Schüler werden bei dem Erlernen der Grundlagen eher kleinschrittig geführt . Sie haben in diesen Situationen keine Gelegenheit freier und selbständiger zu arbeiten, sondern sollen in Lehrer-Schüler-Gesprächen zu den wesentlichen Aspekten des Themas hingeführt werden. Diese Arbeitsweise wird von Vertretern der behavioristischen Lernvorstellung bevorzugt.
In anderen Situationen dieser Unterrichtsreihe sind die Schüler jedoch gefordert, in Gruppen möglichst selbständig zu arbeiten und eigene Lösungsvorschläge und Strategien zur Lösung von Problemen selbst zu suchen. Ihre Ergebnisse stellen sie einständig vor und stellen sich dem folgend auch den Anmerkungen der Mitschüler und denen des Lehrers. Diese Arbeitsweise wird von Vertretern der kognitionstheoretischen Lernvorstellung bevorzugt.
7. Zeitraum / Evaluation
Die Unterrichtsreihe umfasst einen Zeitraum von sieben Einzelstunden. Sie kann jedoch auch auf Doppelstunden umstrukturiert werden. Die sechste Stunde der Reihe sollte jedoch unbedingt als Einzelstunde gehalten werden, da sie die besondere Konzentration und Aufmerksamkeit der Schüler erfordert und diese außerdem die Gelegenheit bekommen sollten, sich zu Hause auf den Test in der siebten Stunde vorzubereiten.
Die Evaluation der Unterrichtsreihe erfolgt an Hand des Tests in der siebten Stunde. Der Test enthält Fragen zu der gesamten Unterrichtsreihe. Er soll zeigen, inwiefern die Schüler die wichtigsten Aspekte der Themen verstanden und verinnerlicht haben. Sie sollen diese Aspekte in kurzen aber vollständigen Antworten zu den Fragen wiedergeben. Die Tests werden zunächst noch in der Unterrichtsstunde von zufällig ausgewählten Schülern an Hand eines Lösungsbogens korrigiert (Rotationsprinzip). Anschließend sammelt die Lehrperson die Tests ein, um sich ein Bild von den Leistungen der Schüler und der Qualität der Unterrichtsreihe zu machen.
[...]
1 Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW 2004, S.17
- Arbeit zitieren
- Kerstin Felkel (Autor:in), 2005, Eine Unterrichtsreihe zum Thema Wohlstand, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264792