Das Irdische Jerusalem wird aufgrund seines geschichtlichen Hintergrundes, in
der der Leidensweg Jesu stattfand, vom Christentum als heiliger Ort verstanden. Bereits zum ersten von Salomo errichteten Tempel in Jerusalem gab es regelmäßige Wallfahrten. Dieser Tempel wurde im Laufe der Jahre zu einem Kultobjekt. Um Jesus näher zu sein und sein Leid spüren zu können, begannen christliche Gläubige im vierten Jahrhundert n. Chr. nach Jerusalem zu pilgern. Durch die Wallfahrt zu solch heiligen Orten wie Jerusalem erhofft sich der Pilger spirituelle Erfahrungen, die ihn näher zu seinem Glauben und ebenso näher zu sich selbst bringen soll. Die Anstrengungen und Gefahren einer Pilgerfahrt sind ebenso eine Möglichkeit, sich selbst kennenzulernen, seine Grenzen zu erforschen und die Beziehung zum eigenen Glauben zu definieren. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Pilgerkultur stets erweitert, immer mehr Orte werden Ziel solcher Wallfahrten, dabei steht das religiöse Motiv zunehmend im Hintergrund; vor allem in den westlichen Kulturen sind es eher die psychologischen Motive wie die eigene Identitätsfindung und spirituelle Erfahrung, die die Menschen dazu bewegen, ihre Heimat zu verlassen und zu einem Ort der Selbstfindung zu pilgern. Die Hippiekultur zeigt hierbei ein
ähnliches Muster; auch diese Bewegung suchte nach neuen spirituellen Erfahrungen und Horizonterweiterungen, die sie in der industrialisierten und kapitalistischen Heimat nicht finden konnte. Der Weg nach Asien, insbesondere nach Indien, wird heute mit dem Begriff „Hippie Trail“ bezeichnet und gilt als eine Art Wallfahrt der Hippiekultur. In dieser Auseinandersetzung soll die Pilgerkultur nach Jerusalem beleuchtet und mit dem „Hippie Trail“ der sechziger Jahre verglichen werden. Dabei werden die Jugendbewegung und die christlichen Pilgerfahrer aufgrund ihrer Motive und Ziele untersucht und dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Pilgerreise nach Jerusalem
- Die Hippiebewegung
- Der Hippie Trail
- Kann der Hippie Trail mit der christlichen Wallfahrt verglichen werden? Eine Bilanz
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Vergleich der christlichen Wallfahrt nach Jerusalem und dem Hippie Trail nach Indien. Ziel ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden Formen der Pilgerreise aufzuzeigen und zu analysieren, inwiefern sie als vergleichbare Phänomene betrachtet werden können. Dabei werden die Motive, Ziele und Erfahrungen der jeweiligen Reisenden beleuchtet.
- Spirituelle Suche und Selbsterkenntnis
- Flucht aus der modernen Gesellschaft
- Bedeutung von Gemeinschaft und Austausch
- Einfluss von Religion und Kultur
- Rolle von Drogen und Bewusstseinserweiterung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die beiden zu vergleichenden Pilgerformen, die Wallfahrt nach Jerusalem und den Hippie Trail, vor. Die Pilgerreise nach Jerusalem wird im zweiten Kapitel näher beleuchtet. Hierbei wird die historische Entwicklung der Wallfahrt, ihre Motive und ihre Bedeutung für die christliche Religion dargestellt. Im dritten Kapitel wird die Hippiebewegung und der Hippie Trail als eine Art "Wallfahrt" der sechziger Jahre vorgestellt. Die Entstehung der Bewegung, ihre Ziele und ihre spirituellen Einflüsse werden erläutert. Das vierte Kapitel zieht eine Bilanz des Vergleichs zwischen der christlichen Wallfahrt und dem Hippie Trail. Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden herausgearbeitet und die Frage nach der Vergleichbarkeit der beiden Phänomene wird diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die christliche Wallfahrt, den Hippie Trail, die Pilgerreise, Jerusalem, Indien, spirituelle Suche, Selbsterkenntnis, Flucht aus der Gesellschaft, Gemeinschaft, Religion, Kultur, Drogen und Bewusstseinserweiterung.
- Quote paper
- Dilek Özyildirim (Author), 2013, Der Hippie Trail als neue Form der Pilgerreise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264836