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Die Loreley. Der romantische Mythos in den Gedichten Brentanos, Eichendorffs und Heines

Title: Die Loreley. Der romantische Mythos in den Gedichten Brentanos, Eichendorffs und Heines

Term Paper , 2012 , 26 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: Stefanie Bucher (Author)

German Studies - Modern German Literature
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Noch heute blickt jeder Rheinreisende an der entsprechenden Stelle des Rheins am Loreley-Felsen hinauf und versucht einen Blick auf die blonde Jungfrau zu erhaschen, die dort oben sitzen soll, oder versucht wenigstens die weit entfernte Melodie zu vernehmen, die diese angeblich so verführerisch singen soll. Jeder weiß natürlich, dass dies nicht möglich ist, da ja diese Frau, wenn sie denn wirklich gelebt hat, schon lange nicht mehr in der Welt der Lebenden wandeln kann. Der Traum von dieser schönen Gestalt ist aber seit jeher ungebrochen. Wie alt ist das Märchen von der Loreley aber tatsächlich? Man könnte meinen es gehe zurück auf eine sehr alte deutsche Sage, wenn man das bekannte Gedicht von Heinrich Heine hört, wo die Geschichte der Loreley als „Mährchen aus alten Zeiten“ bezeichnet wird. In der heute als Volkslied bekannten Vertonung von Friedrich Silcher ist es sogar „ein Märchen aus uralten Zeiten“ . Das klingt doch stark nach uraltem deutschem Kulturgut.
Aber so alt ist die Gestalt der Loreley gar nicht. Heute wird sie zwar als eine Art Volkssage verkauft, was aber viele nicht wissen ist, dass ihr erster Auftritt in einer Ballade von Clemens Brentano stattfand. Diese Ballade und damit ihre Hauptfigur Loreley entstanden also nicht in mittelalterlichen Zeiten, sondern im 19. Jahrhundert. Zudem war die Lore Lay, wie sie anfänglich genannt wird, noch nicht das sirenenähnliche Wesen, das wir heute kennen, sondern eine Bürgerliche, die zwar mit einer außergewöhnlichen Schönheit ausgestattet war, aber noch keine Männer zur zauberischen Gesang in den Tod lockte. Nach dem ersten Auftreten der Figur wurde aus der schönen Frau ein vielschichtiger Charakter, deren Persönlichkeit durch Wesen wie antike Nymphen, Sirenen und Nixen beeinflusst wurde. Dieses Bild war zwar bei Brentano schon angelegt, aber durch eine Fülle anderer Werke verschiedenster Dichter ausgestaltet. Unter anderen schuf auch Joseph von Eichendorff eine sehr interessante Version der Loreley. Das heutige Bild der Loreley wurde vor allem durch das bekannte Gedicht von Heinrich Heine geprägt.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Der Felsen im Rhein
  • Die Erfindung der mystischen Frauengestalt von Brentano
  • Eichendorffs Gedicht
  • Die Lorelei im Zwiespalt bei Heine
  • Fazit

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Loreley-Mythos in der deutschen Literatur, insbesondere in den Gedichten von Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff und Heinrich Heine. Die Analyse fokussiert auf die Entstehung der Figur, ihre verschiedenen Ausprägungen und die jeweiligen literarischen und gesellschaftlichen Kontexte.

  • Die Entwicklung der Loreley-Figur von Brentano bis Heine
  • Die Rolle des Loreley-Felsens und des Echos in der Mythosbildung
  • Der Einfluss antiker Mythen auf die Gestaltung der Loreley
  • Die Verbindung von Natur, Romantik und Moderne im Loreley-Mythos
  • Die literarische und gesellschaftskritische Funktion des Mythos bei Heine

Zusammenfassung der Kapitel

Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die anhaltende Faszination der Loreley-Sage. Sie stellt die These auf, dass die Loreley-Figur, obwohl oft als uralte Volkssage wahrgenommen, erst im 19. Jahrhundert durch Clemens Brentano literarisch geschaffen wurde und sich im Laufe der Zeit durch verschiedene Dichter weiterentwickelte, wobei Brentano, Eichendorff und Heine als besonders einflussreich hervorgehoben werden. Die Arbeit fokussiert auf die Analyse der Gedichte dieser drei Autoren, beginnend mit einer Betrachtung des Loreley-Felsens selbst als Grundlage des Mythos.

Der Felsen im Rhein: Dieses Kapitel befasst sich mit der Geschichte des Loreley-Felsens als geografisches Merkmal und seiner Bedeutung in verschiedenen historischen Texten. Es wird die Entwicklung seiner Wahrnehmung von einem Ort mit geheimnisvollem Echo und mythischen Bewohnern hin zu einem markanten Landschaftselement im Kontext der Aufklärung nachgezeichnet. Die verschiedenen Namensvarianten des Felsens werden untersucht und etymologisch gedeutet, um seine Bedeutung im Laufe der Zeit zu verstehen. Der Kapitel schliesst mit der Feststellung, dass der Felsen erst mit der Romantik wieder an Bedeutung und zauberischem Glanz gewann.

Die Erfindung der mystischen Frauengestalt von Brentano: Dieses Kapitel analysiert Brentanos Ballade "Lore Lay" aus seinem Roman "Godwi". Es wird untersucht, wie Brentano die Figur Lore Lay erschafft und wie sie sich von späteren Darstellungen unterscheidet. Die Analyse konzentriert sich auf Lore Lays Charakter, ihre außergewöhnliche Schönheit als Quelle ihres Zaubers und ihr tragischen Schicksal, sowie den Einfluss des antiken Echo-Mythos und die Verbindung zur romantischen Mythologie-Debatte.

Eichendorffs Gedicht: Hier wird Eichendorffs Gedicht "Waldgespräch" im Kontext seines Romans "Ahnung und Gegenwart" analysiert. Das Gedicht präsentiert eine neue Facette der Loreley-Figur, die weniger an die menschliche Schuld gebunden ist als Brentanos Version. Die Loreley wird hier als Verkörperung der Natur und der vom modernen Menschen nicht mehr verstandenen Freiheit dargestellt, die dadurch dämonisiert wird. Der Wald als Schauplatz des Geschehens wird als wichtiges Symbol für Freiheit und Naturverbundenheit in Eichendorffs Werk gedeutet.

Die Lorelei im Zwiespalt bei Heine: Dieses Kapitel befasst sich mit Heines berühmtem Gedicht "Die Lorelei". Die Analyse konzentriert sich auf die stilistischen Mittel, die Verwendung von Volksliedstrophen und den Perspektivwechsel zwischen lyrischem Ich und Schiffer. Heines ironischer Umgang mit dem romantischen Mythos wird herausgestellt und in Bezug zu seinen literaturkritischen Positionen gesetzt. Das Gedicht wird als Aufbrechen und gleichzeitige Bewahrung des romantischen Bildes interpretiert.

Schlüsselwörter

Loreley, Mythos, Romantik, Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine, Echo, Rhein, Natur, Volkslied, romantische Ironie, Mythologie, Moderne, Freiheit.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Loreley-Mythos

Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?

Diese Arbeit analysiert die Entwicklung des Loreley-Mythos in der deutschen Literatur, insbesondere in den Gedichten von Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff und Heinrich Heine. Der Fokus liegt auf der Entstehung der Loreley-Figur, ihren verschiedenen Ausprägungen und den jeweiligen literarischen und gesellschaftlichen Kontexten.

Welche Autoren und Werke werden untersucht?

Die Arbeit konzentriert sich auf die Gedichte von Clemens Brentano ("Lore Lay" aus "Godwi"), Joseph von Eichendorff ("Waldgespräch" aus "Ahnung und Gegenwart") und Heinrich Heine ("Die Lorelei"). Dabei wird jeweils der jeweilige Kontext des Gedichtes berücksichtigt.

Wie wird die Loreley-Figur in den verschiedenen Werken dargestellt?

Die Arbeit zeigt die Entwicklung der Loreley-Figur von einer mystischen, tragischen Gestalt bei Brentano über eine Naturverkörperung bei Eichendorff hin zu einer ironisch gebrochenen Figur bei Heine. Die verschiedenen Interpretationen spiegeln die jeweiligen literarischen und gesellschaftlichen Strömungen wider.

Welche Rolle spielt der Loreley-Felsen?

Der Loreley-Felsen wird als geografisches und mythologisches Element betrachtet. Die Arbeit untersucht seine historische Bedeutung und seine Rolle in der Entwicklung des Mythos. Es wird gezeigt, wie der Felsen selbst zur Entstehung und Veränderung der Loreley-Sage beiträgt.

Welche weiteren Themen werden behandelt?

Neben der Analyse der Gedichte werden auch der Einfluss antiker Mythen, die Verbindung von Natur, Romantik und Moderne im Loreley-Mythos, sowie die literarische und gesellschaftskritische Funktion des Mythos bei Heine behandelt. Die Arbeit beleuchtet auch die Rolle des Echos und die Verwendung von Volksliedstrophen.

Welche Kapitel umfasst die Arbeit?

Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über den Loreley-Felsen, ein Kapitel zur Erfindung der Loreley-Figur durch Brentano, ein Kapitel zu Eichendorffs Gedicht, ein Kapitel zu Heines Gedicht und ein Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des jeweiligen Aspekts des Loreley-Mythos.

Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?

Schlüsselwörter sind: Loreley, Mythos, Romantik, Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine, Echo, Rhein, Natur, Volkslied, romantische Ironie, Mythologie, Moderne, Freiheit.

Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?

Die Arbeit enthält eine ausführliche Zusammenfassung jedes Kapitels, die die wichtigsten Punkte und Argumente jedes Abschnitts zusammenfasst. Diese Zusammenfassungen bieten einen guten Überblick über den Inhalt der gesamten Arbeit.

Für wen ist diese Arbeit gedacht?

Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich für den Loreley-Mythos, die deutsche Romantik und Literaturwissenschaft interessieren. Sie ist besonders für Studenten und Wissenschaftler relevant, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.

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Details

Title
Die Loreley. Der romantische Mythos in den Gedichten Brentanos, Eichendorffs und Heines
College
University of Heidelberg  (Germanistisches Seminar)
Course
Gedichte von Gryphius bis Celan
Grade
1,0
Author
Stefanie Bucher (Author)
Publication Year
2012
Pages
26
Catalog Number
V265035
ISBN (eBook)
9783656543886
ISBN (Book)
9783656544890
Language
German
Tags
loreley mythos gedichten brentanos eichendorffs heines
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Stefanie Bucher (Author), 2012, Die Loreley. Der romantische Mythos in den Gedichten Brentanos, Eichendorffs und Heines, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265035
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