Diese Arbeit befasst sich mit den monströsen Räumen in dem 2005 erschienen Roman "Metro 2033" des russischen Autoren Dmitrij Glukhovskij.
Anhand der Konzeption der Moskauer Metro und ihrer Geschichte wird in der Arbeit deren zeichenhafte Widernatürlichkeit aufgezeigt, die zur Zeit der Sowjetunion noch in Richtung einer sozialistischen Utopie verwies. Diese verblasste im Laufe der Jahre, im Roman Metro 2033 wird die utopische Verweisstruktur durch die des Monsters ersetzt. Der Raum der Metro wird mithilfe der Opposition von gekerbten Stationen und geglätteten Tunneln vermessen und charakterisiert, für ihre Markierungen und Grenzübergänge wird die Rolle des Lichts herausgestellt. Daraufhin werden die drei Figurationen des Monsters idealtypisch in der Metro verortet: Körpermonster an der Peripherie, Sittenmonster im gekerbten Raum, Subjektmonster im geglätteten Raum.
Diesem Gedankengang schließt sich eine ausführliche, fünfseitige Synopsis des Romans an.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Metro: Ein utopisch konzipierter Raum
- Geschichte der Metro
- U-Bahn als U-Topie
- Die Metro: Vom utopischen zum monströsen Raum
- Das Glatte und das Gekerbte der Metro
- Der Raum der Sesshaften: gekerbte Räume
- Der Raum der Nomaden: glatte Räume
- Am Ende des Lichts: Grenzübergänge der Räume
- Begegnung mit den Monstern
- Am Rand der Welt: Körpermonster
- Das Recht des Stärkeren: Sittenmonster
- Der eigene Weg: Subjektmonster
- Anstelle eines Schlussteils: Das Monster in der Metro-2
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Roman Metro 2033 des russischen Autors Dmitrij Glukhovskij im Kontext des monströsen Raums. Dabei wird der Begriff des monströsen Raums genutzt, um klassische Merkmale des Monsters anhand des Raums der Metro im Roman zu diskutieren. Die Arbeit analysiert sowohl das Auftreten des Raums als Figur des Monsters als auch die Empfänglichkeit eines bestimmten Raums für bestimmte Arten von Monstern und deren relationale Verortung.
- Der monströse Raum als Konzept zur Analyse des Monsters
- Die Metro als utopischer und zugleich monströser Raum
- Bedeutung von Raum und Ort im Roman
- Die Begegnung mit Monstern in der Metro
- Die Rolle des Monsters in der postapokalyptischen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die zentrale These der Arbeit: Die Metro in Glukhovskijs Roman Metro 2033 ist ein monströser Raum, der die klassischen Merkmale des Monsters verkörpert. Der Raum der Metro wird mit Hilfe des Begriffs des monströsen Raums analysiert und in Bezug zu den raumtheoretischen Konzepten von Michel de Certeau, Gilles Deleuze und Félix Guattari sowie Rasmus Overthun gesetzt.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Metro als utopisch konzipierten Raum. Die Geschichte der Moskauer Metro wird skizziert, wobei insbesondere die propagandistische Funktion der Metro als Machtdemonstration des Sozialismus hervorgehoben wird. Es wird gezeigt, wie die Metro als ein artifizieller Raum der Utopie dargestellt wird, der die natürliche Ordnung der Welt aufhebt und eine neue, künstliche Welt unter der Erde schafft.
Das dritte Kapitel betrachtet die Metro als monströsen Raum. Es werden die verschiedenen Facetten des monströsen Raums in der Metro, wie z. B. die Enge, die Dunkelheit, die Isolation, die Gefahr und die Gewalt, analysiert. Die Arbeit argumentiert, dass die Metro, obwohl sie als Utopie konzipiert wurde, letztlich ein Ort der Angst, der Verzweiflung und des Grauens ist.
Das vierte Kapitel untersucht die Begegnung mit Monstern in der Metro. Es werden die verschiedenen Arten von Monstern im Roman präsentiert, wie z. B. körperliche Monster, soziale Monster und subjektive Monster. Die Arbeit analysiert, wie die Begegnung mit den Monstern die menschliche Psyche beeinflusst und wie die Menschen im Roman mit den Gefahren der postapokalyptischen Welt umgehen.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen des monströsen Raums, der postapokalyptischen Literatur, der Utopie und der Dystopie, der Raumtheorie, der russischen Kultur, der Monsterforschung und den literarischen Figurationen des Horrors. Sie analysiert die Rolle der Metro in Glukhovskijs Roman Metro 2033 als monströsen Raum, der sowohl die klassischen Merkmale des Monsters verkörpert als auch als Ort der Begegnung mit verschiedenen Monstern fungiert. Zu den wichtigsten Begriffen gehören: monströser Raum, Utopie, Dystopie, Raumtheorie, postapokalyptische Literatur, Monster, Horror.
- Arbeit zitieren
- Jan Lindenau (Autor:in), 2013, Monströse Räume in Glukhovskijs "Metro 2033", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265047