Über die Lernförderlichkeit von Tablet PCs im Unterricht


Essay, 2013

13 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Analyse

3 Projektbeispiel

4 Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Im Gespräch ist die Einführung von Tablet-PCs (Tablet) für den Unterricht an Schulen. In der folgenden Stellungnahme wird dieses Thema, unter besonderer Berücksichtigung der Lernförderlichkeit von Tablets, näher beleuchtet. Begonnen wird mit einer ausführlichen Analyse in der die Vor- und Nachteile des Tableteinsatzes kritisch diskutiert werden. Darauf folgen Möglichkeiten des Einsatzes eines Tablets im Unterricht der Fächer Ökonomische Bildung und evangelische Theologie, in Anlehnung an die derzeitigen Themen der jeweiligen Kerncurricula für den Einsatz in Realschulen. Am Ende der Arbeit wird im Fazit kritisch Stellung bezogen, weshalb ein Einsatz von Tablets verfrüht und nur bedingt lernförderlich ist. Grundlage dieser Ausarbeitung sind die Mitschriften aus dem Seminar „Grundlagen des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien“ bei Dr. Jürgen Petri, sowie sämtliche Online zur Verfügung gestellten Texte und Referatspräsentationen. Des Weiteren beziehe ich mich auf die Vorlesung „Lehren und Lernen“ von Prof. Dr. Barbara Moschner, sowie auf Ergebnisse meiner Internetrecherche und Sekundärliteratur. Methodisch wurde vorab eine Pro- und Contraliste angelegt, die bei der Ausformulierung durch Zitate und Beispiele ergänzt wurde. Im Anhang befindet sich neben dem Literaturverzeichnis auch eine Plagiatserklärung zum eigenständigen verfassen dieser Stellungnahme.

2 Analyse

Im folgenden Abschnitt werde ich erörtern inwieweit Tablets lernförderlich im Unterricht einzusetzen sind. Dabei werde ich Gebrauch von Pro, aber auch diversen Contra-Argumenten machen. Zu Beginn ist zu sagen, dass digitale Medien im Allgemeinen einen festen Platz im Schulalltag haben. „Digitale Medien sind Teil unserer Kultur. Sie erhöhen unsere Produktivität, erleichtern das Leben und sind ein großer Unterhaltungsfaktor.“ (vgl. Spitzer 2012, S. 296) Tablets entsprechen einem zeitgemäßen lernen in unserer digitalen Gemeinschaft (vgl. Söling 2013), außerdem haben diese attraktiven Geräte ein trendiges Image, (vgl. Dettendorf/ Eulitz 2013) welches für Schülerinnen und Schüler (SuS) als Anreizfunktion dienen kann. Die teils veralteten Computerräume werden vor allem im Informatikunterricht viel genutzt. Wenn man nun das Tablet mit dem Computer vergleicht ist dieses sofort nach dem Start einsatzbereit. Es hat eine lange Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden, ist portabel und ist somit nicht an einen Standort gebunden. Computer hingegen benötigen meist mehrere Minuten zum hochfahren und nehmen somit viel Zeit in Anspruch. Tablets haben auch Vorteile gegenüber dem analogen arbeiten. Man hat die Möglichkeit Ergebnisse schnell in Textverarbeitungs- und Präsentationsprogramme einzugeben. Damit spart man wieder Zeit indem Ergebnisse nicht erst beispielsweise (bspw.) an die Tafel geschrieben werden müssen. Durch ein Tablet spart die Schule auch an laufenden Kosten. Kopier- und Papierausgaben werden weitgehend überflüssig. Außerdem sind Tablets auch energieeffizienter als Personal Computer (PC) oder Laptops. Der Akku der Tablets muss nur einmal täglich aufgeladen werden, wohingegen vergleichbare Geräte einen ständigen Stromzulauf benötigen. Auch können Tablets uns Lehrer bei der bevorstehenden Inklusion unterstützen. Vor allem SuS mit Sehbehinderung wurden von den App (Applikation)-Entwicklern bedacht. Buchstaben und getippte Texte liest das Gerät vor. Das intelligente Gerät kann auch Bilder erkennen und dann für die SuS beschreiben (vgl. Zemke/ Ulmer 2012). Außerdem unterstützen Tablets das schnelle Arbeiten der SuS mit Sehbehinderungen, da es durch die Geräte möglich wird zu recherchieren und gefundene Inhalte zu teilen. Das Tablet unterstützt auch beim kooperativen lernen. Soziale Kompetenzen und problemlösendes denken kann durch das praktische Arbeiten gefördert werden. Anwendungen wie die integrierte Kamera oder Clouddienste machen es den SuS möglich, schnell Ergebnisse mit anderen Mitschülern zu teilen oder mit anderen Geräten zu synchronisieren. Das nächste Stichwort ist die Schnelligkeit. Vor allem im Bezug auf den Aufwand im Unterricht. Hausaufgaben können einfach mit wenigen Handbewegungen an den Lehrer gesendet werden. Das Tablet kann auch problemlos mit einem Beamer verbunden werden. Somit können Ergebnisse z. B. in Form einer erstellten Mindmap an die Wand geworfen werden. Damit werden die Inhalte transparent für alle Mitschüler der Klasse. Durch das Tablet hat man die Möglichkeit Videos und Fotos aufzunehmen. Damit entfallen Kosten für Kameras mit diesen Funktionen und damit auch die zeitintensive Ausleihe der Geräte. Ebenfalls können Tablets unter anderem (u. a.) via Bluetooth mit Smartboards (ca. 5.000,00 €) verbunden werden (vgl. Söling 2013). Dies kann dann von einem der Geräte beliebig gesteuert werden. Tablets unterstützen auch das individualisierte lernen. Der Lernprozess kann individuell geplant, gesteuert und evaluiert werden. Dies ermöglicht ein differenziertes arbeiten. So ein Arbeiten wird u. a. möglich durch Internetrecherche oder auch Webquests, Learning Apps oder auch die Nutzung von Wörterbuch Anwendungen (vgl. Hofmann/ u. a. 2013). Durch dieses individualisierte Lernen bekommen auch schwächere SuS eine Perspektive, denn Tablets fördern das gemeinsame Arbeiten durch Projektarbeit und binden schwächere SuS ganz anders ein als bspw. Frontalunterricht (vgl. Thissen 2012). Ein weiterer Vorteil ist, dass Tablets auch den problemorientierten und explorativen Unterricht stärken. Tablets sind Werkzeuge, durch die Themen erkundet und recherchiert werden können (vgl. ebd.). Außerdem darf ausprobiert, Ergebnisse dokumentiert und präsentiert werden. Diese Eigenschaften verleiten die SuS zum explorativen und kollaborierten Lernen. Dadurch verliert auch die Lehrkraft die einstige Rolle und wird umgewandelt zum Lernbegleiter. Durch den Einsatz von Tablets an den Schulen wird die Medienkompetenz massiv erworben und gefördert (vgl. Thissen 2012). Technologien werden somit natürlicher Teil des Unterrichts, noch mehr als es mit PCs und Laptops der Fall war. Denn die Tablets haben eine eher dienende Funktion. Das Gerät steht nicht im Mittelpunkt des Unterrichts, wie es bspw. beim Computerraum der Fall war (vgl., ebd.). Es wird nur unterrichtsbegleitend eingesetzt und hat keine Störgeräusche, wie das Tippen auf der Tastatur oder das Klicken mit der Maus, da dieses Gerät ausschließlich haptisch durch den Touchscreen bedient wird. Des Weiteren verbessert sich die Unterrichtsqualität gegenüber dem Arbeiten im Computerraum durch den mobilen Einsatz und den ständigen Blickkontakt zur Lehrkraft da dieser nicht durch große Bildschirme verdeckt wird. Ebenfalls ist es problemlos möglich eine Gruppenarbeit durchzuführen da diese nicht durch eine vorgegebene Sitzordnung eingeschränkt wird. Außerdem gibt es keine Abhängigkeit zur Stromversorgung und der Verwaltungsaufwand der Geräte ist durch das Closed Source relativ gering, sicher und wartungsarm (vgl. Heusinger-Lahn 2013). Laut dem Horizon Report 2013 (vgl. Johnson 2013) entwickelt sich Tablet Computing auch zur Schlüsselkompetenz im Schulalltag, weshalb über den Einsatz der Geräte definitiv nachgedacht werden muss. Tablets fördern darüber hinaus das inzidentelle Lernen (vgl. Moschner, Lerntheorien, 2013). Nicht allen SuS ist es möglich durch reinen Frontalunterricht Informationen aufzunehmen und diese langfristig im Gedächtnis abzuspeichern. Beim inzidentellen Lernen werden Inhalte durch praktisches Arbeiten oder Spielen und auch durch das bloße Zusehen oder Zuhören erlernt. Ein Tablet unterstützt diese Lernkombination und hilft den SuS so, Inhalte im Langzeitgedächtnis zu verankern. Damit einhergehen auch die Zielvorstellungen der pädagogischen Perspektive des Lernens (vgl. Schulz-Zander/ Tulodziecki 2009, S. 37) auf den Einsatz von digitalen Medien. SuS sollen lernen sachgerecht zu handeln und somit eine realistische Vorstellung für die Wirklichkeit zu bekommen. Außerdem sollen SuS die Befähigung erhalten selbstbestimmt und kreativ zu handeln. Ein Tablet bietet eine neue Möglichkeit durch Medien nachzudenken und gegebenenfalls (ggf.) die eigene Kreativität damit auszuleben. Außerdem wird durch die Möglichkeit der Gruppenarbeit das sozial verantwortliche Handeln gefördert. Damit kann man sagen, dass das Tablet als Vorbereitung auf ein lebenslanges Lernen in unserer Wissensgesellschaft dient, die SuS befähigt eigenverantwortlich und kooperativ zu lernen und die Kompetenz zum Wissenserwerb ausbaut (vgl. Schulz-Zander/ Tulodziecki 2009, S. 38). Eine weitere Würdigung sollte die Betrachtung der didaktischen Perspektive auf das Lernen erfahren. Genauer: der Blick auf die Konzeption des Blended-Learnings. „Lernen ist ein aktiver Konstruktionsprozess.“(Kopp, B./ Mandl, H., 2009, S. 143). Durch den Einsatz von Tablets wird das selbstständige und das Lernen in eigeninitiative gefördert. Lernen kann auch ein konstruktiver Prozess sein (vgl. ebd.). Beim lernen mit Tablets wird auf bereits vorhandenes Wissen aufgebaut. Dies schließt zuallererst das Wissen über das Bedienen des Geräts und in darauffolgenden Prozessen das vorhandene Wissen über ein zu erarbeitendes Thema mit ein. Außerdem ist lernen auch ein emotional gesteuerter Prozess (vgl., ebd.). SuS der jetzigen Generationen verbringen viel Zeit mit digitalen Medien. Wenn diese im Unterricht eingebunden werden ist auch gleichzeitig ein gewisser Freizeitfaktor integriert, der den SuS Freude bereitet und somit zum selbstgesteuerten, sozialen und situiertem Lernen anregt. Wenn man das Lernen dann abschließend noch aus der kognitionspsychologischen Perspektive betrachtet ist zu sagen, dass Multimedia mehrere Sinneskanäle anspricht und somit das Behalten verbessert (vgl. Weidenheim, 2009, S. 85). Tablets sind nicht nur zum lesen oder zuhören gedacht. Die SuS haben die Möglichkeit durch haptische Bewegungen das Geschehen zu steuern und anzupassen. Sie entscheiden selber welche Schritte als nächstes folgen. Dies unterstützt die Lernaktivität, da 90% der Wirkung von Lernaktivität auf das Behalten durch das eigene tun ausgelöst wird (vgl. Weidenheim, 2009, S. 73).

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Über die Lernförderlichkeit von Tablet PCs im Unterricht
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg  (Institut für Pädagogik)
Veranstaltung
Lehren und Lernen mit digitalen Medien
Note
1,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
13
Katalognummer
V265153
ISBN (eBook)
9783656550518
ISBN (Buch)
9783656548300
Dateigröße
442 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Gegenstandsbereich dieser Arbeit ist der Einsatz von Tablet PCs im schulischen Alltag. Interpretiert habe ich die Aufgabe, den positiven Einsatz von Tablet PCs im Unterricht, in einer Art Erörterung. Laut Dozent ist die Arbeit eine 1,0 wert, da ich mich nicht an die Ursprungsfrage gehalten habe, nur eine 1,3.
Schlagworte
über, lernförderlichkeit, tablet, unterricht
Arbeit zitieren
Tessa Ostermann (Autor:in), 2013, Über die Lernförderlichkeit von Tablet PCs im Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265153

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