Es bestehen derzeit rund 6000 Partnerschaften deutscher Kommunen in allen Teilen der Welt, vornehmlich jedoch in Europa. Über 2000 entfallen dabei auf
Partnerschaften mit dem Nachbarn Frankreich. Städte- und Gemeindepartnerschaften kamen (erst) nach dem zweiten Weltkrieg in Europa auf
und sollten die neuen Europäischen Gedanken der Politik unterstützen. Auf der
Ebene der kommunalen Beziehungen, so die Idee, könnten die vom Krieg
gebeutelten Menschen wieder Vertrauen zum ehemaligen Kriegsgegner schöpfenauf
deutscher wie auf französischer Seite. Doch wie gut ließen sich diese
Partnerschaften schließen, waren die Menschen bereit sich auf die „Fremden“
einzulassen und wie sollte eine erfolgreich geschlossene Partnerschaft geführt
werden? Wie lange sollte eine solche Verbindung bestehen- lohnt es sich fast 70 Jahre nach Kriegsende in einer globalen Welt wie der heutigen solche zeit- und kostenintensive Kontakte weiterhin mit viel Einsatz zu pflegen?
Die Stadt Konstanz unterhält ein solches „Relikt“ der Städtepartnerschaften seit nunmehr 50 Jahren mit einer Stadt in Frankreich und drei weitere in anderen europäischen Ländern. Hinzu kommen zwei Städtefreundschaften in China und Serbien. Frankreich und Deutschland stehen sich näher denn je und pflegen nun auf staatlicher Ebene seit vielen Jahren freundschaftliche Beziehungen zueinanderwieso machen sich also von Generation zu Generation die Menschen in Konstanz und Frankreich diese Mühe Kontakt zu halten?
Inhaltsverzeichnis
- Historisch, politisches Umfeld der Städtepartnerschaften
- Vier Phasen in der Entwicklung der europäischen Städtepartnerschaften
- Den,,Erzfeind\" kennenlernen - Fontainebleau
- Ein Dreiergespann entsteht - Richmond
- Das Reichen der Hände durch den Eisernen Vorhang - Tábor
- Das zweite Dreiergespann entsteht - Lodi
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Entwicklung der Städtepartnerschaft der Stadt Konstanz, die seit 50 Jahren Beziehungen zu Städten in Frankreich und anderen europäischen Ländern pflegt. Der Text beleuchtet die historische Entwicklung der Städtepartnerschaften im Kontext der Nachkriegszeit und der deutsch-französischen Beziehungen. Er untersucht die Motivationen für den Aufbau von Städtepartnerschaften und die Herausforderungen, die mit diesen Verbindungen verbunden sind.
- Die historische Entwicklung der Städtepartnerschaften im Kontext der Nachkriegszeit
- Die Rolle der Städtepartnerschaften in der deutsch-französischen Aussöhnung
- Die verschiedenen Phasen der Städtepartnerschaftsbewegung in Deutschland
- Die Herausforderungen der Städtepartnerschaften im 21. Jahrhundert
- Das Beispiel der Städtepartnerschaft von Konstanz mit Frankreich und anderen europäischen Ländern
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Kapitel „Historisch, politisches Umfeld der Städtepartnerschaften“ beleuchtet die Entstehung von Städtepartnerschaften in Europa im Kontext der Nachkriegszeit. Es beschreibt die Rolle des „Rats der Gemeinden Europas“ und der „Internationalen Bürgermeister-Union“ bei der Förderung kommunaler Zusammenarbeit. Das Kapitel analysiert die politische Bedeutung der deutsch-französischen Annäherung und den Einfluss des Élysée-Vertrages auf die Städtepartnerschaftsbewegung.
- Das Kapitel „Vier Phasen in der Entwicklung der europäischen Städtepartnerschaften“ untersucht die Entwicklung der Städtepartnerschaftsbewegung in Deutschland von den ersten Versöhnungsgesten nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Es beschreibt die vier verschiedenen Phasen der Bewegung und ordnet die Städtepartnerschaften der Stadt Konstanz in diesen Kontext ein.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Städtepartnerschaften als Instrument der internationalen Zusammenarbeit und der deutsch-französischen Aussöhnung im Kontext der Nachkriegsgeschichte. Wesentliche Schlüsselbegriffe sind: Städtepartnerschaften, kommunale Beziehungen, deutsch-französische Beziehungen, Élysée-Vertrag, europäische Integration, Nachkriegszeit, Versöhnung, internationale Zusammenarbeit, Konstanz, Frankreich, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Johannes Stekeler (Autor:in), 2012, Transnationale Beziehungen zwischen Konstanz und Europa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265165