In der Einleitung möchte ich vorab auf die im Titel gewählten Begriffe eingehen um so das Thema dieser Arbeit zu verdeutlichen. Anschließend werde ich mich in Punkt 2 mit der Definition der psychischen Störung auseinandersetzen, da diese ein grundlegendes Element darstellt. Denn ohne eine allgemeingültige Definition ist es unmöglich sich dem abstrakten Begriff der psychischen Störung anzunähern. Darauffolgend werde ich mich mit der Ursachenforschung psychischer Störungen beschäftigen sowie mit den vorhandenen Risikofaktoren (also Faktoren, die den Ausbruch einer psychischen Störung begünstigen können) und den Schutzfaktoren (also Faktoren, die den Ausbruch einer psychischer Störung verhindern können). Den Abschluss dieser Arbeit wird eine Schlussbetrachtung, vor allem bezogen auf das Risiko-/Schutzfaktorenmodell, darstellen.
„Kinder die anders sind“, gemeint sind Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen, also Störungen des Erlebens und der Befindlichkeit sowie des Verhaltens. In der Pädagogik wird oft der Begriff der Verhaltensstörung verwendet, da dieser sich aber nur auf das beobachtbare Verhalten beziehen kann und damit die zahlreichen Störungen des Erlebens und der Befindlichkeit ausschließt, ist er als Oberbegriff ungeeignet. Ebenso ungeeignet als Oberbegriff ist die Bezeichnung der Psychosen, weil diese nur für wenige, seltene und schwere Geisteskrankheiten wie die Schizophrenien, bestimmte Unterformen der Depression und die Manie steht. Die einzige angemessene Bezeichnung ist daher die der psychischen Störung. (vergleiche Steinhausen 2000, S. 7-8). Des weiteren ist es sinnvoll eher vom Begriff der „Psychischen Störung“ als von dem Begriff der „Psychischen Krankheit“ auszugehen, da sich im Kinder- und Jugendalter viele seelische Auffälligkeiten nur durch ihren Schweregrad und die Beeinträchtigung vom Normalzustand unterscheiden
GLIEDERUNG
1. Einleitung
2. Definition psychische Störung
2.1. Normabweichung
2.1.1. Angemessenheit hinsichtlich Alter und Geschlecht
2.1.2. Anhaltende Dauer
2.1.3. Lebensumstände
2.1.4. Gesellschaftliche Bewertung
2.1.4.1. Der Normbegriff
2.1.5. Ausmaß der Störungen
2.1.6. Art des Symptoms
2.1.7. Schweregrad und Häufigkeit der Symptome
2.2. Beeinträchtigung
2.2.1. Leiden
2.2.2. Beeinträchtigung der Entwicklung
2.2.3. Auswirkungen auf andere
2.2.4. Soziale Einengung
3. Ursachen
3.1. Risikofaktoren
3.1.1. biologische/ konstitutionelle Risikofaktoren
3.1.2. Psychosoziale Faktoren
3.1.3. Soziokulturelle Faktoren
3.1.4. situative Risikofaktoren
3.2. Schutzfaktoren
3.2.1. biologische/ konstitutionelle Risikofaktoren
3.2.2. Psychosoziale Faktoren
3.2.3. Soziokulturelle Faktoren
3.2.4. situative Risikofaktoren
3.3. Zusammenfassung
4. Schlussbetrachtung
5. Literaturverzeichnis
1.Einleitung
In der Einleitung möchte ich vorab auf die im Titel gewählten Begriffe eingehen um so das Thema dieser Arbeit zu verdeutlichen. Anschließend werde ich mich in Punkt 2 mit der Definition der psychischen Störung auseinandersetzen, da diese ein grundlegendes Element darstellt. Denn ohne eine allgemeingültige Definition ist es unmöglich sich dem abstrakten Begriff der psychischen Störung anzunähern. Darauffolgend werde ich mich mit der Ursachenforschung psychischer Störungen beschäftigen sowie mit den vorhandenen Risikofaktoren (also Faktoren, die den Ausbruch einer psychischen Störung begünstigen können) und den Schutzfaktoren (also Faktoren, die den Ausbruch einer psychischer Störung verhindern können). Den Abschluss dieser Arbeit wird eine Schlussbetrachtung, vor allem bezogen auf das Risiko-/Schutzfaktorenmodell, darstellen.
„Kinder die anders sind“, gemeint sind Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen, also Störungen des Erlebens und der Befindlichkeit sowie des Verhaltens. In der Pädagogik wird oft der Begriff der Verhaltensstörung verwendet, da dieser sich aber nur auf das beobachtbare Verhalten beziehen kann und damit die zahlreichen Störungen des Erlebens und der Befindlichkeit ausschließt, ist er als Oberbegriff ungeeignet. Ebenso ungeeignet als Oberbegriff ist die Bezeichnung der Psychosen, weil diese nur für wenige, seltene und schwere Geisteskrankheiten wie die Schizophrenien, bestimmte Unterformen der Depression und die Manie steht. Die einzige angemessene Bezeichnung ist daher die der psychischen Störung. (vergleiche Steinhausen 2000, S. 7-8). Des weiteren ist es sinnvoll eher vom Begriff der „Psychischen Störung“ als von dem Begriff der „Psychischen Krankheit“ auszugehen, da sich im Kinder- und Jugendalter viele seelische Auffälligkeiten nur durch ihren Schweregrad und die Beeinträchtigung vom Normalzustand unterscheiden
2. Definition psychische Störung
Um diese bisweilen schwierige Abgrenzung zwischen Auffälligkeit und Normalität vornehmen zu können, ist folgende Definition hilfreich:
„Psychische Störungen liegen dann vor, wenn die normale Funktionsweise der kognitiven und emotionalen Prozesse und des Verhaltens ernsthaft beeinträchtigt ist, so dass die betroffene Person darunter leidet und bei der Erreichung wichtiger Ziele behindert wird. Psychische Störungen führen (...) zu einer subjektiven und objektiven Einschränkung der Lebensqualität.“ (Zimbardo/ Gerrig 1999, S.602).
Es lässt sich also sagen, dass eine psychische Störung bei einem Kind/ Jugendlichen vorliegt, wenn das Verhalten, das Erleben und die Befindlichkeit des Kindes/ Jugendlichen, bei Berücksichtigung seines Altersstandes nicht normal ist und zu einer Beeinträchtigung des Kindes/ Jugendlichen führt.
Diese Aussage lässt sich unter den Schlagwörtern Normabweichung und Beeinträchtigung zusammenfassen. Auf diese beiden Schlagwörter werde ich nun genauer eingehen. Ich beginne mit der Normabweichung und ende mit der Beeinträchtigung. Die folgenden Kriterien stammen aus „Seelische Störungen im Kindes- und Jugendalter“ von Hans-Cristoph Steinhausen (2000), die zur Veranschaulichung angeführten Beispiele und Erläuterungen habe ich selbst erarbeitet (die wenigen Übernahmen sind gekennzeichnet).
2.1. Merkmale der Normabweichung
2.1.1. Angemessenheit hinsichtlich Alter und Geschlecht
Hier geht es insbesondere um die normale Entwicklung eines Kindes/ Jugendlichen. So sind Phänomene, die dieser nicht entsprechen als Hinweis auf eine seelische Störung zu werten.
Hier ist als Beispiel ein schwer sexualisiertes Verhalten eines Kleinkindes zu nennen.
2.1.2. Anhaltende Dauer
Nicht jedes „ungewöhnliche“ Verhalten eines Kindes/ Jugendlichen deutet automatisch auf eine seelische Störung hin. So haben viele Kinder manchmal keine Lust mit anderen Kindern zu spielen. Als bedenklich kann ein solches Verhalten erst angesehen werden, wenn es über längere Zeit (Wochen oder gar Monate) anhält.
2.1.3. Lebensumstände
Seelische Störungen entstehen vielfach in Zusammenhang mit Belastungen aus der Umwelt. Darauf werde ich im dritten Gliederungspunkt meiner Arbeit genau eingehen, wenn es um die Ursachenforschung geht.
Hier ist also zu erwähnen, dass bestimmte Lebensumstände wie z.B. der Verlust einer wichtigen Bezugsperson (wie der Tod der Großmutter) das Risiko für die Entwicklung einer seelischen Störung erhöhen.
2.1.4. Gesellschaftliche Bewertung
Die Maßstäbe für das, was wir als normal oder auch als nicht normal empfinden stammen aus unserer Gesellschaft. Aber auch innerhalb einer Gesellschaft sind Bewertungen oft sehr unterschiedlicher Natur. Dies kommt daher, da sich Gesellschaften und somit auch ihre Normen stets verändern und so neue Maßstäbe entstehen. Ein eindrückliches Beispiel stellt hier die Homosexualität von Männern dar.
In der Geschichte des Abendlandes herrschte im Allgemeinen die Auffassung Homosexualität sei ethisch verwerflich, insbesondere aufgrund der Ethik des Christentums, die der Sexualität nur innerhalb der Ehe Platz einräumt. Lange Zeit wurde die Homosexualität als psychische Störung betrachtet und viele homosexuelle Jugendliche wurden aufgrund dieser „widernatürlichen Neigungen“, wie es damals genannt wurde, in Behandlung geschickt. Erst 1969 wurde die Homosexualität straffrei (Faktum Lexikoninstitut 1995, S.177) und inzwischen, so wäre es zu mindest wünschenswert, stellt diese nichts Anormales mehr dar.
Aber auch andere Beispiele verdeutlichen die Problematik; würde ich einen Vortrag in der Universität halten und träge dabei nur einen Bikini wäre mein Verhalten ebenso als anormal zu bewerten wie das des Auditoriums, würde es sich im Freibad befinden und in voller Montur eine bestimmte Person anstarren und annähernd sämtliche Äußerungen dieser mit Papier und Stift festhalten.
Es lässt sich also festhalten, dass gesellschaftliche Maßstäbe nicht statisch sind, einerseits in Bezug auf die (historische ) Entwicklung einer Gesellschaft, andererseits in Bezug auf den Handlungskontext und den damit verbundenen Interaktionsregeln.
2.1.4.1. Der Normbegriff
Gerade die wissenschaftliche Betrachtung des Normbegriffs ist sehr interessant; so wird hier der Normbegriff in eine statistische, eine funktionelle und eine ideale Norm aufgespalten.
Die statische Norm bezieht sich auf einen errechneten Durchschnittswert. Als Norm wird hier also die am häufigsten vorkommende Verhaltensweise bezeichnet. Da der Normbestimmung objektiv überprüfbare Fakten zugrunde liegen, spricht man hier von dem objektiven Kriterium (Hobmair 1997, S.464). Zu erwähnen ist hier aber auch die Problematik dieses Begriffs, denn wie bereits angesprochen unterliegen Durchschnittsverhalten einem ständigen Wandel und sind von Kultur zu Kultur verschieden (Michel/ Novak 1991, S.276). Außerdem kann Durchschnittsverhalten nicht immer als normal gelten. So sind einerseits in den reichen Industrienationen Medikamentenmissbrauch, Rauchen, Depressionen sowie verschiedenen Ängste stark verbreitet. Bei einer strikten Anwendung der statistischen Norm würde dies bedeuten, dass Personen, die nicht unter einem dieser Probleme leiden, als nicht normal zu bezeichnen wären. Ebenso erweist es sich andererseits als problematisch Personen mit einer überdurchschnittlichen (z.B. künstlerischen) Begabung als nicht normal zu bezeichnen (Hobmair 1997, S.464).
Die ideale Norm orientiert sich an den in der Gesellschaft vorherrschenden Idealvorstellungen. Da solche Vorstellungen stets im soziokulturellen Rahmen zu sehen sind spricht man hier von dem soziokulturellen Kriterium (Hobmair 1997, S.464). Ebenso ergibt sich daraus logischerweise, dass das Urteil über die Normalität bzw. Nicht- Normalität eng verbunden mit der Gesellschaft, in der man lebt, zu sehen ist. Es handelt sich also um kein unabhängiges Kriterium. Insofern, dass die Idealnorm ideologieanfällig ist (z.B. in der NS-Zeit) besteht hier die Gefahr Menschen aus anderen Kulturkreisen als Außenseiter bzw. nicht normal abgestempelt werden (Michel/ Novak 1991, S. 278).
Die funktionelle Norm orientiert sich an der Funktionsfähigkeit eines Menschen.
Da diese von der Selbsteinschätzung eines Individuums abhängt spricht man hier von dem subjektiven Kriterium (Hobmair 1997, S.465). Aus der subjektiven Sichtweise ist jedes Verhalten als normal zu betrachten, welches das körperliche, geistige, psychische und soziale
Funktionieren des Einzelnen nicht beeinträchtigt. Beeinträchtigt ist ein Mensch, wenn er alltägliche Aufgaben, die einem von der Gesellschaft gestellt werden, nicht mehr oder nicht ohne eine Form von Leiden bewältigen kann (Michel/ Novak 1991, S.278). Insofern ist bei der
Bezeichnung dieses Kriteriums als subjektives Kriterium der Gedanke mitzudenken, dass der Mensch innerhalb einer Gesellschaft stets als interagierendes Wesen anzusehen ist, dessen Vorstellungen und Handlungen nicht unabhängig von anderen sind.
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