Kontrastive Phonetik. Britisches Englisch – Deutsch


Hausarbeit, 2010

20 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

1. Einführung

2. Segmentales
2.1 Vokale
2.2 Konsonanten

3. Laut-Buchstaben-Beziehung

4. Fehleranalyse mit didaktischen Hinweisen
4.1 Vokale
4.2 Konsonanten

5. Fazit

6. Anhang

7. Literaturverzeichnis

1. Einführung

Das Englische ist die zweite meistgesprochene Sprache der Welt und gilt heutzutage als Verkehrssprache. Auf den britischen Inseln gibt es verschiedene Dialekte, wobei die „Received Pronunciation“ (RP: Queen’s English, Oxford English, BBC-English) als Standard bezeichnet wird (vgl. Reinke 2003; Scherer & Wollmann 1986).

Die englische Sprache gehört ebenso wie die deutsche zu der germanischen Sprachfamilie. Aufgrund der hohen Verwandtschaft beider Sprachen kann einerseits das Erlernen des Deutschen als Zielsprache mittels der Vorkenntnisse aus der Ausgangssprache erleichtert werden, anderseits entstehen auch einige Schwierigkeiten und Hindernisse durch Interferenzen [1], womit sich im DaF- Unterricht bewusst auseinandergesetzt werden sollte.

Im Rahmen dieser Hausarbeit soll versucht werden, anhand der kontrastiven phonetischen Analyse des Deutschen und des Englischen die typischen Aussprachefehler der englischen Muttersprachler beim Deutschsprechen im Bereich des Segmentalen darzustellen und auszuwerten. Dabei werden didaktische Hinweise gegeben, um mögliche Schwierigkeiten zu beseitigen.

Als Erstes werden die Segmentalen (Vokale und Konsonanten) des Englischen vergleichend mit denen des Deutschen betrachtet. Anschließend wird die Laut-Buchstaben-Beziehung des Deutschen und Englischen gegenübergestellt und zum Schluss erfolgt die phonetische Analyse der aufgenommenen Texte mit entsprechenden didaktischen Hinweisen.

2. Segmentales

2.1 Vokale

Monophthonge

Im Englischen existieren zwölf Vokale, welche nach den distinktiven Merkmalen Quantität (lang – kurz), Qualität (geschlossen – halbgeschlossen bis halboffen – offen), Grad der Zungenhebung (flach – mittel – hoch), Richtung der Zungenhebung (vorn – zentral – hinten) und Lippenstellung (gerundet – nicht gerundet) unterschieden werden (vgl. Kortmann 1999; Reinke 2003; Scherer & Wollmann 1986).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

aus: Reinke 2003, S. 5

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

aus: Scherer & Wollmann 1986, S.

- für englische Vokale

Trotz der allgemeinen Übereinstimmungen beider Sprachen lassen sich einige Unterschiede zwischen deutschen und englischen Vokalen aufweisen. Die kurzen Vorderzungenvokale [e] in „g e t“ und [æ] in „a ppel“ besitzt das Deutsche nicht, jedoch werden sie oft mit den deutschen Vokalen [ɛ] in „B e tt“ und [ɛ:] in „St ä dte“ verglichen, sodass Interferenzen bei der Aussprache des Deutschen auftreten können (das [ɛ:] wird z. B. zu offen aufgrund des Einflusses durch das englische [æ]) (vgl. Dieling 2003; Scherer & Wollamnn 1986).

Die gerundeten Vorderzungenvokale wie die Ö- und Ü-Laute [œ, ø, ʏ, y:] sind im Englischen nicht vorhanden. Demzufolge werden sie häufig durch andere Laute ersetzt, z.B. „S ü den“ [sju:dən]*, „sch ö n“ [ʃɛ:n]* oder [ʃɔ:n]* etc. und müssen im Hinblick darauf im DaF-Unterricht bewusst behandelt werden (vgl. Reinke 2003).

Drei Mittelzungenvokale lassen sich im Englischen finden. Der kurze [ʌ] in „h u t“ entspricht ungefähr dem deutschen [a] in „h a t“. Der lange [ɜ:] in „f ir st“ klingt ähnlich wie der gedehnte Schwa-Laut [ə] mit gespreizten Lippen. Genauso wie im Deutschen taucht im Englischen das [ə] auch nur in unbetonten Positionen auf. Jedoch ist das englische [ə] viel variabler, weil fast jeder Vokal in unbetonten Silben zu [ə] abgeschwächt werden kann. Im Gegensatz zum Englischen bleiben die Quantität und Qualität der deutschen Vokale auch in unbetonten Silben erhalten. Der Reduktionsvokal [ɐ] und der Murmelvokal [ə] können von den englischen Muttersprachlern nicht genau auseinandergehalten werden, demzufolge ist kein Unterschied zwischen „bitt e“ und „bitt er“ hörbar (vgl. Kortmann 1999; Reinke 2003; Scherer & Wollmann 1986).

Bei der Bildung der Hinterzungenvokale [ɒ], [ɔ:], [ʊ] und [u:] werden die Lippen nur leicht gerundet. Außerdem ist zu beachten, dass der Laut [ɒ] in „n o t“ ganz offen ist und dass der [ɔ:] in „t al k“ zwischen dem deutschen [o:] und [ɔ] liegt (vgl. Kortmann 1999; Reinke 2003; Scherer & Wollmann 1986).

Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass der Stimmeinsatz im Englischen sehr weich ist, d.h. der auslautende Vokal bzw. Konsonant wird an das vokalisch anlautende Folgewort gebunden (z.B. „Is ̮ it ̮ easy?“), während der Vokalneueinsatz mit Glottisschlag im Deutschen eine distinktive Rolle spielt (z.B. „Ist / es / einfach?“) (vgl. Dieling 2003; Reinke 2003).

Diphthonge

Die sieben englischen Diphthonge werden nach ihrem zweiten Bestandteil ([ɪ], [ʊ], [ə]) unterteilt: Zu den sogenannten „closing diphthongs“ gehören [eɪ, aɪ, ɔɪ; əʊ, aʊ] und zu den „centring diphthongs“ [ɪə, eə, ʊə], wobei der erste Bestandteil länger als der zweite ausgesprochen wird. Im Deutschen sind beide Bestandteile gleich kurz (vgl. Kortmann 1999; Reinke 2003; Scherer & Wollmann 1986).

2.2 Konsonanten

Das Englische ist ebenso wie das Deutsche eine konsonantenreiche Sprache. Im Englischen gibt es 24 Konsonanten, die nach den distinktiven Merkmalen Artikulationsort, Artikulationsart und Stimmbeteiligung unterschieden werden (vgl. Kortmann 1999; Reinke 2003; Scherer & Wollmann 1986).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die englischen Laute wie [θ] in „th ink“, [ð] in „th is“ und [dʒ] in „j oke“ existieren im Deutschen nicht. Die englischen Explosive können im An-, In- sowie Auslaut vorkommen, wobei [b, d, g] im Deutschen aufgrund der Auslautverhärtung im Auslaut nicht auftreten können. Außerdem werden die stimmlosen Explosive [p, t, k] im Englischen stärker aspiriert (vgl. Kortmann 1999; Reinke 2003; Scherer & Wollmann 1986). Die deutschen Frikative [ç, x] sind im Englischen nicht vorhanden und werden oft durch andere Laute wie z.B. [ʃ] („i ch“ - [ɪʃ]*) und [k] („a ch t“ - [akt]*) ersetzt. Bei der Bildung von [ʃ], [ʒ] und [tʃ] im Englischen werden die Lippen nur leicht gerundet, während sie im Deutschen mit starker Lippenstülpung gebildet werden müssen (vgl. Reinke 2003; Scherer & Wollmann 1986).

[...]


[1] Einfluss, den eine Sprache auf eine andere ausübt. (http://de.wiktionary.org/wiki/Interferenz)

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Kontrastive Phonetik. Britisches Englisch – Deutsch
Hochschule
Universität Leipzig  (Herder-Institut)
Veranstaltung
Kontrastive Phonetik
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
20
Katalognummer
V265453
ISBN (eBook)
9783656552390
ISBN (Buch)
9783656552802
Dateigröße
889 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
kontrastive, phonetik, britisches, englisch, deutsch
Arbeit zitieren
Wei Zhang (Autor:in), 2010, Kontrastive Phonetik. Britisches Englisch – Deutsch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265453

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