In ihrem Buch „Saints, Scholars, and Schizophrenics“ beschreibt Nancy Scheper-Hughes (1979) wie das kulturelle Umfeld auf die Diagnose von Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen wie z.B. der Schizophrenie einwirkt. Zielgruppe ihrer Untersuchung stellen die Einwohner eines kleinen Dorfes namens Killarney im ländlichen Teil Irlands dar, bei denen die Diagnose schizophrener Erkrankungen besonders häufig auftritt. Ihre Monographie, in populärwissenschaftlicher Ausdrucksweise geschrieben, ist leicht verständlich. Doch in einigen Bereichen mangelt es der, auch wenn für eine breite Öffentlichkeit verfaßten, Arbeit an wissenschaftlicher und methodischer Transparenz. Gemäß dem Zitat „Noch so gelungene Untersuchungen sind wenig tauglich, wenn es uns nicht gelingt, diese unserem Leserkreis anschaulich, nachvollziehbar und vollständig zu vermitteln“ (Bortz & Döring 2002) ist das Ziel der vorliegenden Ausarbeitung, die methodischen Inhalte des Werkes von Scheper-Hughes (1979) zu strukturieren und soweit möglich zu ergänzen. Dieses Ziel gilt als erreicht, wenn sich am Ende der Lektüre der Leser vorstellen kann, dass auch bei stärkerer Betonung methodischer Versuchsgrundlagen, die Monographie der breiten Öffentlichkeit noch verständlich und ebenso angenehm lesbar bleibt wie zuvor, sich gleichzeitig jedoch für einen interdisziplinären Austausch auf wissenschaftlicher Ebene öffnet. Die vorliegende Ausarbeitung ist in den Kontext des Hauptseminars „Klassiker der Medizinethnologie“ an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg einzuordnen. Sie unterteilt sich in zwei Teile. In Anlehnung an die allgemeingültigen Kriterien empirischer Forschung im Bereich der Humanwissenschaften strukturiert der erste Teil die Ausführungen, die Scheper-Hughes (1979) bezüglich der Anwendung des TAT trifft. Er setzt sich aus einem Kapitel zum Theorie- und einem zum Methodenteil im Rahmen derartiger Veröffentlichungen zusammen. Im Zweiten Teil erfolgt ein Vergleich der analysierten Monographie mit äquivalenten Forschungsberichten. Abschließend sei in einem Nachwort das Vorgehen der vorliegenden Ausarbeitung in aller Kürze diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - wozu diese Ausarbeitung?
- Teil A - Das methodische Vorgehen in der Arbeit von Scheper-Hughes (1979)
- 1. Theorieteil Zum theoretischen und empirischen Hintergrund des TAT
- 2. Methodenteil – Der TAT in seiner Anwendung
- 2.1 Untersuchungsplan (Design)
- 2.2 Hypothesen in operationalisierter Form
- 2.3 Stichprobe
- 2.4 Material
- 2.5 Umgang mit Störfaktoren
- 2.6 Versuchsdurchführung
- 2.6.1 Setting
- 2.6.2 Zeitplan
- 2.6.3 Untersuchungsdurchführung
- 2.6.4 Erfassung des Datenmaterials
- 2.7 Auswertungsmethoden - Aufbereitung des Datenmaterials
- 2.8 Ergebnisteil
- Teil B-Scheper-Hughes (1979) im Vergleich mit anderen Monographien
- Nachwort was bleibt?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung zielt darauf ab, die methodischen Aspekte der Monographie „Saints, Scholars, and Schizophrenics“ von Nancy Scheper-Hughes (1979) zu strukturieren und zu ergänzen. Sie soll die methodischen Inhalte transparenter machen und die Monographie für einen interdisziplinären Austausch auf wissenschaftlicher Ebene öffnen, ohne dabei ihren populärwissenschaftlichen Charakter zu verlieren.
- Die Anwendung des Thematischen Apperzeptions Tests (TAT) als methodisches Instrument
- Die Einbettung des TAT in den theoretischen und empirischen Kontext der Forschungsarbeit
- Die kritische Analyse der methodischen Vorgehensweise von Scheper-Hughes
- Der Vergleich der Monographie mit anderen vergleichbaren Forschungsberichten
- Die Diskussion der Bedeutung methodischer Transparenz in der Wissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Monographie von Scheper-Hughes (1979) und ihre Zielsetzung vor. Sie erläutert den Hintergrund der Untersuchung und die Fragestellung, die die Autorin beleuchtet. Darüber hinaus wird die Bedeutung des Thematischen Apperzeptions Tests (TAT) für die Forschungsarbeit hervorgehoben.
Der erste Teil der Ausarbeitung widmet sich dem methodischen Vorgehen in der Arbeit von Scheper-Hughes (1979). Er beleuchtet die theoretischen Grundlagen des TAT und erläutert seine Anwendung in der Studie. Dabei werden die verschiedenen Aspekte des Untersuchungsplans, wie Hypothesen, Stichprobe, Material, Versuchsdurchführung und Datenauswertung, detailliert dargestellt.
Der zweite Teil der Ausarbeitung setzt die Monographie von Scheper-Hughes (1979) in Beziehung zu anderen vergleichbaren Forschungsberichten. Er analysiert die Stärken und Schwächen der Methode und diskutiert die Relevanz der Ergebnisse im Kontext der Medizinethnologie.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Thematischer Apperzeptions Test (TAT), Medizinethnologie, Schizophrenie, kulturelle Einflüsse, diagnostische Methoden, qualitative Forschung, methodische Transparenz, Vergleichende Analyse, Interdisziplinarität.
- Arbeit zitieren
- Christina Hunger (Autor:in), 2003, Who should be shot? - "Saints, Scholars, and Schizophrenics" (Scheper-Hughes 1979) - Methodenkritik an einer bisher unvergleichbaren (?) Monographie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26563