Wenn der gegenwärtige Präsident des Europäischen Parlament, Martin Schulz, sich in einer Pressekonferenz zu den gegenwärtigen Bemühungen des Europäischen Rates, um einen Kompromiss zum EU-Haushalt zu finden, äußert und darin die Kohäsionspolitik als eine von drei entscheidenden Positionen nennt, könnte man daraus auf den besonderen Wert schließen den diese für die Europäische Union (EU) bereits errungen hat. Gleichermaßen könnte jedoch angeführt werden, da es sich hierbei um ein Drittel des Gesamtbudgets für den mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2014-2020 der EU handelt, dass dieser viel zu aufgebläht sei und daher Kürzungen durchaus verkraften könne. Was ist nun richtig und wo ist es sinnvoll zu sparen? Muss das europäische Gesamtbudget überhaupt gekürzt werden, oder müssen nicht doch, durch eine Intensivierung der Anstrengungen, mehr Impulse für Wachstum gesetzt werden? Obgleich kein Widerspruch zwischen diesen beiden Fragen bestehen muss ist es kein leichtes unterfangen, hier Licht ins Dunkel zu bringen. Noch schwieriger ist es, in absoluten Kategorien gedacht, ein Richtig oder Falsch als Antwort zu finden. Daher soll die vorliegende Arbeit von diesen eher Allgemeineren Fragen (im Weiten Sinne) auf einen konkreteren Gegenstand heruntergebrochen werden. Und die Kohäsions- und Regionalpolitik (die Regionalpolitik ist integrierter Bestandteil der Kohäsionspolitik) der Union, hier in den Vordergrund der Betrachtung gestellt werden. Insofern kann bezugnehmend auf die einleitende Anmerkung prinzipiell festgehalten werden, die Kohäsionspolitik gehört zu den Prioritäten Europäischer Politik insgesamt.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen zur Regionalpolitik der EU
- Einleitung
- Historischer Rückblick
- Die Architektur der Kohäsionspolitik
- Funktionsweise der Regionalpolitik
- Quartiersmanagement Berlin als Projektbeispiel
- Zusammenfassung
- Anhang
- Historische Zeittafel
- Architekturveränderung der Kohäsionspolitik von 2000-2006 zu 2007-2013
- Architekturveränderung der Kohäsionspolitik von 2007-2013 zu 2014-2020
- Förderungswürdige Regionen in der EU
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Kohäsions- und Regionalpolitik der Europäischen Union. Sie analysiert die historische Entwicklung, die Architektur und Funktionsweise dieser Politikbereiche, die in den letzten Jahrzehnten eine bedeutende Rolle im europäischen Integrationsprozess gespielt haben. Dabei wird insbesondere auf die aktuelle Programmperiode 2007-2013 und die bevorstehende Periode 2014-2020 eingegangen.
- Historische Entwicklung der Kohäsions- und Regionalpolitik
- Architektur der Kohäsionspolitik und deren Veränderungen
- Funktionsweise der Regionalpolitik im Kontext der Europa 2020 Strategie
- Beispielhafte Darstellung der Regionalpolitik am Beispiel des Berliner Quartiersmanagements
- Zusammenfassung und Ausblick auf die zukünftige Ausrichtung der Kohäsions- und Regionalpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Kohäsionspolitik als einen wichtigen Bestandteil der europäischen Gesamtpolitik vor und skizziert die Themen und Schwerpunkte der Arbeit. Das zweite Kapitel gibt einen historischen Überblick über die Entwicklung der Kohäsions- und Regionalpolitik von den Anfängen in den 1950er Jahren bis zum heutigen Tag. Kapitel 3 widmet sich der Architektur der Kohäsionspolitik, analysiert die Veränderungen in den verschiedenen Programmzyklen und beleuchtet die zentralen Ziele und Finanzinstrumente. Kapitel 4 beschreibt die Funktionsweise der Regionalpolitik, insbesondere im Zusammenspiel mit der Europa 2020 Strategie, und erläutert die einzelnen Phasen des Programmplanungsprozesses. Das fünfte Kapitel stellt das Berliner Quartiersmanagement als Beispiel für die konkrete Umsetzung der Regionalpolitik vor und zeigt die Herausforderungen und Erfolge dieses Projekts auf.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kohäsionspolitik, die Regionalpolitik, die Europäische Union, die Lissabon-Strategie, die Europa 2020 Strategie, die Strukturfonds, der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Europäische Sozialfonds (ESF), der Kohäsionsfonds, die Nationalen Strategischen Rahmenpläne (NSRP), das Quartiersmanagement, die soziale Stadt und die nachhaltige Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- BA André Höllmann (Autor:in), 2013, Die Kohäsions- und Regionalpolitik der Europäischen Union, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265688