Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Was bedeutet Kämpfen in der Schule?
2 Warum sollte Kämpfen in der Schule behandelt werden?
3 Wie lehrt man Kämpfen?
Fazi
Literaturverzeichnis
Einleitung
Kämpfen, Ringen und Raufen gehört zu jedem Erwachsenwerden dazu. Gerade im Kindesalter kommt diesen Bewegungsformen eine große Bedeutung zu, da es gerade in diesem Alter sehr häufig zu Kontakt mit diesem Thema kommt. Wo Kinder sind, da kommt es auch zu Auseinandersetzungen. Dass dieses nichts verwerfliches, sondern ganz im Gegenteil etwas brauchbares ist, soll diese Arbeit zeigen. Der Begriff Kämpfen wird häufig nicht nur in Verbindung mit Sport und Bewegungskunst benutzt, sondern auch für die Form des Kämpfens wie es den Kindern beispielsweise aus Action- oder Comicfilmen bekannt ist. Daher muss das geregelte Kämpfen von dem bedrohlichen, gewalttätigem Kämpfen abgegrenzt werden. Um dies zu tun, wird in einem ersten Schritt die Begrifflichkeit des Kämpfens im Schulsport geklärt. Danach soll erläutert werden, warum es sinnvoll ist, Kämpfen in der Schule zu unterrichten. Dabei soll erarbeitet werden, welche Fertigkeiten und Kompetenzen Schüler und Schülerinnen während einer Unterrichtsreihe zum Thema Kämpfen lernen und entwickeln können. In einem letzten Schritt wird behandelt, wie Kämpfen zum Thema in der Schule werden kann. Worauf zu achten ist, damit die vorher erarbeiteten Möglichkeiten und Ziele im Schulsport erreicht werden können. Dazu soll auch auf den Aufbau einer Unterrichtsreihe eingegangen werden. Elementar dafür ist, dass auf didaktisch – methodische Aspekte Rücksicht genommen wird. Aufgrund des Rahmens dieser Arbeit wird dieser Teil aber eher allgemein gehalten und nicht speziell auf Übungen und Spiele bezogen sein.
Am Ende soll sowohl ein tieferes Verständnis vom Kämpfen im Sportunterricht als auch eine Vorstellung von der Durchführung einer Unterrichtsreihe zum Thema Kämpfen vorhanden sein.
1 Was bedeutet Kämpfen in der Schule?
Eine eindeutige, allgemeingültige Definition von dem Kämpfen, wie es in der Schule angewandt wird, gibt es nicht. Dies wird schon deutlich, wenn man sieht in wie viel verschiedenen Formen der Begriff Kämpfen um- und beschrieben wird. So werden in der Literatur am Häufigsten die Begriffe „Miteinander kämpfen“, „Ringen und Raufen“, „Ringen und Kämpfen“ und „Ringeln, Rangeln und Raufen“ verwendet. Im Gegensatz zu vielen anderen Bewegungsformen, die im Schulsport behandelt werden, handelt es sich beim Kämpfen, um ein Feld, was kein klares definiertes Ziel und kein verbindliches Regelwerk hat. Dieses unterscheidet das Kämpfen beispielsweise von der Leichtathletik. Um dem Begriff Kämpfen in der Schule näher zu kommen, kann man ihn von dem abgrenzen, was nicht gemeint ist. Nach Busch (2002, S.5) ist Kämpfen in der Schule „kein Training für Jungen, die durch Medien bekannte Kompetenzen für Gewalttätigkeit erlernen wollen“. Für die Mädchen hingegen ist es keine Vorbereitung auf einen Selbstverteidigungskurs. Ferner ist es keine Austragung oder Fortsetzung von schon bestehenden Konflikten zwischen den Kindern mit legalen Mitteln (vgl. Busch, 2002, S.5).
Im Gegensatz zu den oben genannten Abgrenzungen hat das Kämpfen in der Schule nichts mit Gewalt oder Aggressionen zutun. Das Wort Kämpfen ist in der heutigen Gesellschaft negativ konnotiert, da er von den Medien oft missbraucht wird. Von daher ist es wichtig, dass man sich vorher dem Begriff nähert. Mit dieser Auffassung des Kämpfens, nämlich der aggressionsorientierten, geraten Kinder häufig in Kontakt. Sei es, wie oben genannt, durch Medien oder durch Erfahrungen am eigenen Körper (vgl. Lange, Sinning, 2007, S.14). Das Kämpfen in der Schule distanziert sich allerdings von dieser Begriffsauffassung, denn das spielerische Kämpfen in der Schule soll die Kinder zu „lustvollen Bewegungen […] animieren, ihre körperliche Leistungsfähigkeit […] verbessern und ihre sozialen Kompetenzen […] fördern“ (Busch, 2002, S.5). Beudels und Anders (2001) sprechen beim Kämpfen in der Schule von einem friedfertig gemeinten und gleichzeitig kämpferischen Miteinander, in dem die Partner regelbetont und verantwortungsvoll miteinander agieren. Der Bewegungsbereich des Kämpfens beinhaltet sanfte Kampfformen, zu denen fest definierte Kampfsportarten wie Judo und Taekwando zählen, sowie spielerische Kämpfe, in denen gerangelt gezogen, geschoben, gedrückt und gegriffen wird.
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