Der Essay geht der Frage nach, inwieweit Andreas Gryphius' Trauerspiel "Cardenio und Celinde" als ein frühes bürgerliches Trauerspiel gelten kann. Zunächst wird erarbeitet, welche Merkmale ein bürgerliches Trauerspiel auszeichen. Anschließend wird überprüft, inwieweit sich die entsprechenden Merkmale in "Cardenio und Celinde" wiederfinden.
Inhaltsverzeichnis
- Inwieweit kann das Trauerspiel Cardenio und Celinde von Andreas Gryphius als ein frühes bürgerliches Trauerspiel gelten?
- Das bürgerliche Trauerspiel
- Formale Aspekte
- Personenverzeichnis und Sprache
- Inhaltliche Aspekte
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert Andreas Gryphius' Trauerspiel "Cardenio und Celinde" und untersucht, inwieweit es als ein frühes bürgerliches Trauerspiel betrachtet werden kann. Dabei werden sowohl formale als auch inhaltliche Aspekte des Dramas mit den Merkmalen des bürgerlichen Trauerspiels verglichen.
- Formale Merkmale des bürgerlichen Trauerspiels im Vergleich zu "Cardenio und Celinde"
- Analyse der Personen und Sprache des Dramas
- Inhaltliche Aspekte des Dramas im Kontext des bürgerlichen Trauerspiels
- Die Rolle von christlich-barockem Gedankengut im Drama
- Die Frage nach der Einordnung von "Cardenio und Celinde" als Vorläufer des bürgerlichen Trauerspiels
Zusammenfassung der Kapitel
- Inwieweit kann das Trauerspiel Cardenio und Celinde von Andreas Gryphius als ein frühes bürgerliches Trauerspiel gelten?: Der Essay stellt die Forschungsfrage nach der Einordnung von Gryphius' "Cardenio und Celinde" als frühes bürgerliches Trauerspiel und skizziert die Argumentationslinie des Essays.
- Das bürgerliche Trauerspiel: Der Essay definiert das bürgerliche Trauerspiel anhand der Merkmale, die Andrea Heinz in ihrem Lexikonbeitrag aufzeigt. Dabei werden die zentralen Aspekte wie die Darstellung von Personen und familiären Konflikten, die Herkunft des dramatischen Personals aus dem Mittelstand, die Aufhebung der Ständeklausel, die Mischung der Charaktere, die Ursachen für den Untergang der Figuren, die Handlungsorte, die Propagierung bürgerlicher Tugenden und Moralvorstellungen sowie die Debatte um die Bedeutung des Begriffs "bürgerlich" erläutert.
- Formale Aspekte: In diesem Kapitel werden die formalen Aspekte von "Cardenio und Celinde" im Vergleich zum bürgerlichen Trauerspiel beleuchtet. Dabei wird festgestellt, dass das Drama in Versen verfasst ist und sich damit formal vom bürgerlichen Trauerspiel unterscheidet. Auch die Dramaturgie des Dramas weicht von der klassischen Fünf-Akte-Struktur ab, die im bürgerlichen Trauerspiel üblich ist. Die Einleitungssequenz des Dramas, die an Brechts Verfremdungseffekt erinnert, ist ebenfalls kein Merkmal des bürgerlichen Trauerspiels.
- Personenverzeichnis und Sprache: Der Essay analysiert die Personen des Dramas und stellt fest, dass es sich um Vertreter der Mittelschicht handelt. Die Ständeklausel ist somit durchbrochen, was ein Merkmal des bürgerlichen Trauerspiels ist. Die Sprache des Dramas ist jedoch stark von barocker Bildlichkeit geprägt, was nicht typisch für das bürgerliche Trauerspiel ist. Der Essay beleuchtet auch die Präsenz von okkulten und transzendenten Elementen im Drama, die mit dem bürgerlichen Trauerspiel nicht vereinbar sind.
- Inhaltliche Aspekte: Das Kapitel beleuchtet die inhaltlichen Aspekte des Dramas und stellt fest, dass die Handlung im privaten Raum angesiedelt ist. Im Gegensatz zum bürgerlichen Trauerspiel wird jedoch kein familiärer Konflikt dargestellt, sondern unterschiedliche Liebesauffassungen und deren Folgen. Die typischen Familienszenen des bürgerlichen Trauerspiels fehlen in "Cardenio und Celinde".
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das bürgerliche Trauerspiel, Andreas Gryphius, "Cardenio und Celinde", formale Aspekte, inhaltliche Aspekte, Ständeklausel, barocke Bildlichkeit, christlich-barockes Gedankengut, Memento mori, Liebesauffassungen, Familienszenen und die Einordnung als Vorläufer des bürgerlichen Trauerspiels. Der Essay analysiert die Merkmale des bürgerlichen Trauerspiels und untersucht, inwieweit Gryphius' "Cardenio und Celinde" diese Merkmale aufweist.
- Arbeit zitieren
- Verena Caroline Wernet (Autor:in), 2012, Andreas Gryphius' "Cardenio und Celinde" – ein frühes bürgerliches Trauerspiel?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265824