Das Ziel dieser Arbeit ist, die Beziehungen Marokkos zu Europa darzustellen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Beziehungen zur Europäischen Union und deren neuester Initiative, der Euro-Mediterranen Partnerschaft. Die Ursprünge der Beziehungen liegen natürlich vor der Periode der Kolonialzeit, doch während letzterer hat sich der enge Kontakt des Königreiches zum angrenzenden Europa begründet. Diese Zeit ist auch für die heutigen Beziehungen noch prägend. Aus diesem historischen Kontext heraus beschreibe ich die erste der drei Säulen der Beziehungen Marokkos zu Europa, und zwar der bilateralen Beziehungen zu europäischen Staaten, primär Frankreich und sekundär Spanien. Die zweite der Säulen sind die nach dem Entstehen der Europäischen Gemeinschaft und später Union getroffenen bilateralen Abkommen zwischen Marokko und der Union. Die dritte und jüngste Säule sind die multilateralen Konferenzen des in Barcelona begonnenen Prozess einer euro-mediterranen Partnerschaft. Sie sind als Ergänzung der bilateralen Beziehungen gedacht, bzw. schaffen sie einen neuen Rahmen für diese (z.B. die Grundstruktur der Assoziationsabkommen). Diese Partnerschaft ist multilateral strukturiert, sie schließt die Mittelmeeranrainerstaaten ein, und soll die bisherige beinahe rein ökonomische Beziehungen um kulturelle und soziale Aspekte erweitern. Methodisch werde ich Primärquellen der Analyse unterziehen, wie zum Beispiel das Assoziationsabkommen Marokkos mit der EU, sowie die Erkenntnisse durch Konsultation von Sekundärliteratur erweitern. Ich peile eine historisch-politikwissenschaftliche Darstellung an, die jedoch trotz des limitierten Platzes juristische und ökonomische Aspekte nicht ausklammern soll. Dann werde ich das Assoziationsabkommen näher betrachten; den bilateralen Teil der Beziehung zu Europa. Den Schlusspunkt bilden die finanziellen Instrumente der Kooperation, gefolgt von der Konklusion, die sich ökonomischen Perspektiven widmet. Der Prozess der Integration im Mittelmeer steht in Konkurrenz zu jenem im Osten. Jeder Integrationsprozess in der Union von der gesetzten Priorität und den somit zugeteilten Mitteln abhängig. In diesem Kontext könnte der Erweiterungsprozess der Union in Richtung Osten den Integrationsprozess im Mittelmeerraum beeinflussen, zwei Prozesse mit unterschiedlichen Zielsetzungen: Im ersteren die Erweiterung der Union, durch Beitritt der beteiligten Länder; im letzteren die Schaffung einer Freihandelszone bis 2010.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die bilateralen Beziehungen zu Frankreich und Spanien
- Kurzer historischer Abriss der Beziehungen zur Kolonialmacht Frankreich
- Der heutige Stand der Beziehungen zu Frankreich
- Die Beziehungen zu Spanien
- Die EU und der Mittelmeerraum
- Historischer Abriss: Die vier Phasen der Mittelmeerpolitik der EU
- Phase 1: Die ersten Assoziationsabkommen, die 60er
- Phase 2: Die globalere Ausrichtung der Mittelmeerpolitik; ab 1972
- Phase 3: Eine erneuerte Mittelmeerpolitik; ab 1989
- Phase 4: Von der euro-maghrebinischen zur euro-mediterranen Partnerschaft 1992 - 1995
- Der Barcelona Prozess, Beginn einer multilateralen Initiative der EU im Mittelmeerraum
- Die Ziele und Struktur der euro-mediterranen Kooperation nach Barcelona
- Historischer Abriss: Die vier Phasen der Mittelmeerpolitik der EU
- Marokkos Beziehungen zur EU
- Der Status Quo der interregionalen Aktivitäten Marokkos sowie der Abkommen mit der EU
- Das Assoziationsabkommen EU – Marokko
- Die Natur und Struktur der der Assoziationsabkommen neuen Generation
- Das Assoziationsabkommen mit Marokko
- Finanzielle Kooperation: Finanzprotokolle und das MEDA Programm
- Konklusion: Wem nützt die Euro-Mediterrane Integration? Perspektiven für Marokko
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Beziehungen Marokkos zu Europa, mit einem Schwerpunkt auf den Beziehungen zur Europäischen Union und der Euro-Mediterranen Partnerschaft. Die Arbeit analysiert die historischen Wurzeln dieser Beziehungen, beginnend mit der Kolonialzeit, und verfolgt ihre Entwicklung bis zur Gegenwart. Methodisch stützt sich die Arbeit auf Primärquellen wie das Assoziationsabkommen und Sekundärliteratur.
- Die bilateralen Beziehungen Marokkos zu Frankreich und Spanien
- Die Entwicklung der europäischen Mittelmeerpolitik
- Der Barcelona-Prozess und die euro-mediterrane Partnerschaft
- Das Assoziationsabkommen zwischen der EU und Marokko
- Finanzielle Kooperation zwischen der EU und Marokko
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit untersucht die Beziehungen Marokkos zu Europa, insbesondere zur EU, unter Berücksichtigung historischer Entwicklungen, beginnend mit der Kolonialzeit. Sie analysiert bilaterale Beziehungen zu Frankreich und Spanien, die Entwicklung der europäischen Mittelmeerpolitik, den Barcelona-Prozess und das Assoziationsabkommen zwischen der EU und Marokko. Die methodische Herangehensweise basiert auf der Analyse von Primär- und Sekundärquellen.
Die bilateralen Beziehungen zu Frankreich und Spanien: Dieses Kapitel beleuchtet die engen Beziehungen Marokkos zu Frankreich und Spanien, die historisch durch die Kolonialherrschaft Frankreichs geprägt wurden. Es beschreibt die anhaltende wirtschaftliche und politische Bedeutung Frankreichs für Marokko und die wachsende Bedeutung Spaniens als Handelspartner und kultureller Einflussfaktor. Die Analyse umfasst den historischen Kontext, den aktuellen Stand der Beziehungen und die Rolle beider Länder im Mittelmeerraum.
Die EU und der Mittelmeerraum: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Mittelmeerpolitik der EU in vier Phasen, beginnend mit den ersten Assoziationsabkommen bis hin zur euro-mediterranen Partnerschaft. Es analysiert den Barcelona-Prozess als multilaterale Initiative und die Ziele sowie die Struktur der euro-mediterranen Kooperation. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von der hauptsächlich ökonomischen hin zu einer umfassenderen Partnerschaft mit kulturellen und sozialen Aspekten.
Marokkos Beziehungen zur EU: Dieses Kapitel behandelt den Status Quo der interregionalen Aktivitäten Marokkos und der Abkommen mit der EU. Es wird ein Überblick über die bestehenden Kooperationsformen und die Rolle Marokkos innerhalb der europäischen Mittelmeerpolitik gegeben. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse des bestehenden Kooperationsrahmens und seiner Auswirkungen auf Marokko.
Das Assoziationsabkommen EU – Marokko: Das Kapitel befasst sich detailliert mit dem Assoziationsabkommen zwischen der EU und Marokko. Es analysiert die Struktur und die Natur des Abkommens der neuen Generation und beschreibt seine Bedeutung für die bilateralen Beziehungen. Es beleuchtet die spezifischen Vereinbarungen und deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit.
Finanzielle Kooperation: Finanzprotokolle und das MEDA Programm: Dieses Kapitel beschreibt die finanziellen Instrumente der Kooperation zwischen der EU und Marokko, insbesondere die Finanzprotokolle und das MEDA-Programm. Es analysiert die Bedeutung dieser Programme für die wirtschaftliche Entwicklung Marokkos und ihren Einfluss auf die bilateralen Beziehungen. Die Rolle der finanziellen Unterstützung für die Umsetzung der euro-mediterranen Partnerschaft wird beleuchtet.
Schlüsselwörter
Marokko, Europäische Union, Mittelmeerpolitik, Barcelona-Prozess, Euro-Mediterrane Partnerschaft, Assoziationsabkommen, bilaterale Beziehungen, Frankreich, Spanien, Kolonialismus, wirtschaftliche Kooperation, finanzielle Kooperation, MEDA-Programm.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Marokkos Beziehungen zur Europäischen Union
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht die Beziehungen Marokkos zu Europa, insbesondere die Beziehungen zur Europäischen Union (EU) und zur Euro-Mediterranen Partnerschaft. Die Arbeit analysiert die historischen Wurzeln dieser Beziehungen, beginnend mit der Kolonialzeit, und verfolgt ihre Entwicklung bis zur Gegenwart. Methodisch stützt sich die Arbeit auf Primärquellen (wie das Assoziationsabkommen) und Sekundärliteratur.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die bilateralen Beziehungen Marokkos zu Frankreich und Spanien, die Entwicklung der europäischen Mittelmeerpolitik, den Barcelona-Prozess und die euro-mediterrane Partnerschaft, das Assoziationsabkommen zwischen der EU und Marokko sowie die finanzielle Kooperation zwischen beiden Partnern.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Einleitung, bilaterale Beziehungen zu Frankreich und Spanien, die EU und der Mittelmeerraum (inklusive einer detaillierten Beschreibung der vier Phasen der Mittelmeerpolitik der EU und des Barcelona-Prozesses), Marokkos Beziehungen zur EU, das Assoziationsabkommen EU-Marokko, finanzielle Kooperation (Finanzprotokolle und MEDA-Programm) und abschließend eine Konklusion mit Perspektiven für Marokko.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer Analyse von Primärquellen (z.B. das Assoziationsabkommen EU-Marokko) und Sekundärliteratur.
Welche Bedeutung haben die Beziehungen zu Frankreich und Spanien?
Die Beziehungen zu Frankreich und Spanien sind von großer Bedeutung, da sie historisch durch die Kolonialherrschaft Frankreichs geprägt wurden und Frankreich weiterhin eine wichtige wirtschaftliche und politische Rolle für Marokko spielt. Spanien gewinnt als Handelspartner und kultureller Einflussfaktor zunehmend an Bedeutung.
Wie wird die Entwicklung der europäischen Mittelmeerpolitik dargestellt?
Die Entwicklung der europäischen Mittelmeerpolitik wird in vier Phasen dargestellt, beginnend mit den ersten Assoziationsabkommen der 60er Jahre bis hin zur euro-mediterranen Partnerschaft. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von einer hauptsächlich ökonomischen hin zu einer umfassenderen Partnerschaft mit kulturellen und sozialen Aspekten.
Welche Rolle spielt der Barcelona-Prozess?
Der Barcelona-Prozess wird als multilaterale Initiative der EU im Mittelmeerraum analysiert, die die Grundlage für die euro-mediterrane Partnerschaft bildet. Die Arbeit untersucht die Ziele und die Struktur dieser Kooperation.
Was ist der Inhalt des Kapitels zum Assoziationsabkommen EU-Marokko?
Dieses Kapitel analysiert detailliert das Assoziationsabkommen zwischen der EU und Marokko, dessen Struktur und Bedeutung für die bilateralen Beziehungen. Es beleuchtet die spezifischen Vereinbarungen und deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit.
Welche Rolle spielt die finanzielle Kooperation?
Die finanzielle Kooperation wird im Detail beleuchtet, insbesondere die Finanzprotokolle und das MEDA-Programm. Die Arbeit analysiert deren Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Marokkos und ihren Einfluss auf die bilateralen Beziehungen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Konklusion befasst sich mit der Frage, wem die Euro-Mediterrane Integration nützt und welche Perspektiven sich daraus für Marokko ergeben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Marokko, Europäische Union, Mittelmeerpolitik, Barcelona-Prozess, Euro-Mediterrane Partnerschaft, Assoziationsabkommen, bilaterale Beziehungen, Frankreich, Spanien, Kolonialismus, wirtschaftliche Kooperation, finanzielle Kooperation, MEDA-Programm.
- Arbeit zitieren
- Mag. Stefan Svec (Autor:in), 2003, Die Beziehungen Marokkos zu Europa, im Besonderen der Europäischen Union, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26592