Der Missbrauchskandal. Ein großer, schwerer Einschnitt in der röm.-kath. Kirche. Es gab viele Diskussionen um dieses Thema, wie es behandelt werden sollte und was mit den Opfern und Tätern passiert.
In dieser Arbeit wird sich mit diesem Thema auseinander gesetzt, ob das Vertrauen in die Kirche durch diesen Skandal verloren gegangen ist. Eine erste Einführung bringt eine Beschreibung von Vertrauen und Vertrautheit nach Niklas Luhmann. In Folge dessen wird sich intensiv mit dem menschlichen Drang nach Befriedigung, Homosexualität, sexueller Unreife und dem Zölibat auseinander gesetzt.
Die Reaktion der röm.-kath. Kirche wird anschließend in einem eigenen Kapitel, kurz gehalten, behandelt. Worauf folgend die Frage bearbeitet wird, ob nun das Vertrauen wirklich gebrochen wurde, und wie es in naher Zukunft um die Kirche aussehen wird.
Häufig gestellte Fragen zu: [Titel der Arbeit einfügen]
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des Missbrauchsskandals auf das Vertrauen in die römisch-katholische Kirche. Sie analysiert, ob das Vertrauen durch den Skandal verloren gegangen ist und beleuchtet verschiedene Aspekte, die zu dieser Frage beitragen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, eine Auseinandersetzung mit Vertrauen und Vertrautheit nach Niklas Luhmann, eine Analyse des menschlichen Triebes nach Befriedigung mit Fokus auf Sexualität, Zölibat und Homosexualität als mögliche Ursachen für Missbrauch. Weiterhin wird die Reaktion der römisch-katholischen Kirche behandelt und abschließend die Frage nach dem Verlust des Vertrauens diskutiert.
Wie wird das Konzept von Vertrauen und Vertrautheit nach Luhmann dargestellt?
Die Arbeit beschreibt Luhmanns Theorie von Vertrauen und Vertrautheit, die die Unterscheidung zwischen individueller und systemischer Ebene, sowie die Bedeutung von Vergangenheit und Zukunft für das Vertrauen hervorhebt. Sie betont die Komplexität der sozialen Systeme und den daraus resultierenden Bedarf an Vertrauen, das durch Vertrautheit gestützt werden kann.
Welche Rolle spielen Homosexualität und Zölibat im Kontext des Missbrauchs?
Die Arbeit untersucht Homosexualität und Zölibat als mögliche Faktoren im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch. Sie diskutiert kritisch die These, dass sexuelle Unreife oder ein Mangel an Befriedigung im Zölibat zu Missbrauch führen können. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass dies nur ein möglicher Aspekt ist und die Arbeit nicht nur diese Sichtweise vertritt.
Wie wird die Reaktion der römisch-katholischen Kirche auf den Skandal dargestellt?
Die Arbeit beinhaltet ein eigenes Kapitel zur Reaktion der römisch-katholischen Kirche auf den Missbrauchsskandal, wobei diese jedoch nur kurz behandelt wird. Der Fokus liegt auf der Analyse des Vertrauensverlusts und den damit verbundenen Aspekten.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit bezüglich des Vertrauensverlusts?
Die Arbeit untersucht, ob das Vertrauen in die Kirche durch den Missbrauchsskandal verloren gegangen ist. Die genaue Schlussfolgerung wird in der Arbeit selbst dargelegt und ist aus dem vorliegenden Preview nicht vollständig ersichtlich.
Welche Literatur wird zitiert?
Die Arbeit bezieht sich auf die Schriften von Niklas Luhmann und weitere Publikationen zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche (z.B. Reißmeier, Müller). Die vollständigen Literaturangaben sind im Text aufgeführt.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal in der römisch-katholischen Kirche. Sie soll eine strukturierte und professionelle Auseinandersetzung mit der Thematik ermöglichen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Vertrauen und Vertrautheit nach Niklas Luhmann
3. Der menschliche Trieb / Auf der Suche nach Befriedigung
3.1. Das Verlangen nach Sexualität
3.2. Zölibat und Homosexualität - Die Gründe für Missbrauch?
3.2.1. Sexuell unreife homosexuelle bzw. bisexuelle Männer
3.2.2. Das Zölibat
3.2.3. Defizite der Grund für Missbrauch?
4. Reaktion der röm.-kath. Kirche
5. Ist das Vertrauen somit verloren?
6. Literaturangaben
1. Einleitung
Der Missbrauchskandal. Ein großer, schwerer Einschnitt in der röm.-kath. Kirche. Es gab viele Diskussionen um dieses Thema, wie es behandelt werden sollte und was mit den Opfern und Tätern passiert.
In dieser Arbeit wird sich mit diesem Thema auseinander gesetzt, ob das Vertrauen in die Kirche durch diesen Skandal verloren gegangen ist. Eine erste Einführung bringt eine Beschreibung von Vertrauen und Vertrautheit nach Niklas Luhmann. In Folge dessen wird sich intensiv mit dem menschlichen Drang nach Befriedigung, Homosexualität, sexueller Unreife und dem Zölibat auseinander gesetzt.
Die Reaktion der röm.-kath. Kirche wird anschließend in einem eigenen Kapitel, kurz gehalten, behandelt. Worauf folgend die Frage bearbeitet wird, ob nun das Vertrauen wirklich gebrochen wurde, und wie es in naher Zukunft um die Kirche aussehen wird.
2. Vertrauen und Vertrautheit nach Niklas Luhmann
Menschliche Absichten, oder auch Intention, begrenzt die menschliche Erlebnisfähigkeit[1]. Allerdings kann es passieren, dass so eine Grenze nicht immer zwingend eingehalten werden kann und muss, da es sich hier um eine sehr flexible Grenze mit Selbstbeweglichkeit handelt[2]. Durch die Auseinandersetzung mit dem, was die Grenze abgrenzt, lässt sich dies flexibel gestalten, „in solcher Bewegung des Erlebens konstituieren sich gegenständliche Identitäten, die das Erleben vom einen zum anderen überleiten, künftiges Erleben in Aussicht stellend und vergangenes bewahrend“[3].
Das folgende Erleben wird dabei von „Sinn und Welt“ bestimmt, die „eine intersubjektive Leistung“[4] darstellen. „Sinn und Welt werden [...] anonym konstituiert. Jedermann wird als dasselbe miterlebend vorausgesetzt in der Leerform eines anderen Ichs, als ‚Man‘“[5]. Von daher ist auch kein Vertrauen in die weiteren Mitmenschen nötig[6]. Von der Vorstellung aus gesehen in das Vertrauten stellt sich dann aber letztenendes nicht die Frage, wer wem vertraut oder wer in diesem Vertrauten den Sinn sieht. Hingegen gibt es sehr wohl „Differenzen und Meinungsverschiedenheiten“[7] zwischen den ganzen Menschen in Beziehung auf das Vertraute, allerdings stelle dies für die jeweiligen einzelnen Personen keine Probleme dar[8].
Die Funktion des Vertrauten besteht darin, dass „mit der anonym und latent bleibenden Konstitution von Sinn und Welt [...] das volle Potential der an sich gegebenen Erlebnismöglichkeiten, die extreme Komplexität der Welt, dem Bewusstsein entzogen wird“[9]. Das Thema der Komplexität würde zu weit führen, um dies in dieser Arbeit genauer zu erklären, da es sonst von dem Fokus der Arbeit entfernen würde.
Ein Risiko entsteht, wenn ein Ego in das Bewusstsein der Person tritt, welches somit eine Freiheit auslöst, Dinge anders zu sehen und sich am Ende anders zu Verhalten. Gegenüber dem Vertrauen, in der es sichere Erwartungen geben kann, ist es wie oben schon erwähnt, eine Art Risiko die Freiheit zu nutzen, Dinge anders zu sehen. Die Vertrautheit jedoch wird von der Vergangenheit dominiert[10]. Alle Menschen sind auf die Kontinuität von Vertrautheit angewiesen, von daher wird diese Kontinuität zu einer Norm dessen[11]. „Auf diese Weise löst die Zeitdimension in ihrem Vergangenheitsaspekt ein Problem, das eigentlich in die Sozialdimension gehört: unerwartetes Handeln auszuschließen“[12].
Vertrauen ist allerdings auf die Zukunft ausgerichtet. Während die Geschichte der Menschheit, bzw. auch die persönliche Geschichte, den Hintergrund sichert, überzieht Vertrauen diese bekannten Informationen und formt daraus den Weg für die Zukunft der Person. Diese Person versucht daraus die beste Zukunft für sich zu entwickeln. „Er legt seine gegenwärtige Zukunft auf eine zukünftige Gegenwart fest. Er macht damit den anderen Menschen das Angebot einer bestimmten Zukunft, einer gemeinsamen Zukunft, die sich nicht ohne weiteres aus einer gemeinsamen Vergangenheit ergibt, sondern ihr gegenüber etwas Neues enthält“[13].
An dieser Stelle wird von Luhmann die Unterscheidung der individuellen von der systemischen Ebene eingeführt. „In dem Maße, als eine Sozialordnung komplexer und variabler wird, verliert sie als Ganzes den Charakter der Selbstverständlichkeit, der bekannten Vertrautheit, weil die tägliche Erfahrung sie nur ausschnitthaft zu Gesicht bringen oder erinnern kann. Andererseits ergibt sich aus der Komplexität der Sozialordnung selbst ein gesteigerter Koordinationsbedarf und damit ein Bedarf für Festlegung der Zukunft, also ein Bedarf für Vertrauen, das nun immer weniger durch Vertrautheit gestützt werden kann.“[14] Aus dem Genannten folgt, dass bezogen auf Geschichte dies keine individuell erinnerte Erfahrung sei, sondern dies eine Herkunft der „schon entschiedenen Struktur sozialer Systeme“ darstellt[15].
3. Der menschliche Trieb / Auf der Suche nach Befriedigung
3.1. Das Verlangen nach Sexualität
Vieles spricht dafür, dass in den Genen der Menschen der Trieb nach dem Überleben und der Arterhaltung verankert ist. Viel bekannt ist dies natürlich durch die Evolutionstheorie nach Darwin, dass die stärkste Art überlebt und jedes Lebewesen den Drang hat, seine Art zu erhalten und fortzupflanzen.
Bei den Menschen hat sich eine Modifizierung dessen eingesetzt. Sexualität ist inzwischen nicht nur für die Arterhaltung im Mittelpunkt, sondern eher auch für die persönliche Entwicklung und um es direkt zu sagen, Menschen leben ihre Sexualität für ihre eigene Befriedigung aus.
In der heutigen, modernen Zeit, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten seiner Sexualität freien Lauf zu lassen. Ob es hier eine große Veränderung durch das Internet und freien Zugang von pornographischen Inhalten für Minderjährige (gerne als Generation Porno betitelt) handelt, sei erst einmal dahingestellt.
3.2. Zölibat und Homosexualität - Die Gründe für Missbrauch?
Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil gab es eine ganz klare Richtung und Sichtweise in der röm.-kath. Kirche. Den Priestern wurde eine zölibatäre Lebensweise vorgeschrieben, „da diese in vielfacher Hinsicht dem Priestertum angemessen ist“[16]. Außerdem wurde die ehelose Lebensform der Priester ganz klar bekräftigt und ist letztlich zum Gesetz in der röm.-kath. Kirche eingeführt worden[17]. Somit kann man praktisch davon sprechen, dass die Tatsache ein Mann zu sein, ein erster Risikofaktor in Bezug auf Missbrauch sein kann[18]. Auch wenn es passieren kann, dass in der heutigen Zeit zunehmend auch Frauen Täter des Missbrauchs werden können, wird hier in dieser Arbeit der Schwerpunkt auf die Männer gelegt. Der Grund dafür liegt natürlich nahe, da die Täter in der röm.-kath. Kirche aufgrund ihres Priesteramtes, alle männlich sind.
[...]
[1] Vgl. Niklas Luhmann, Vertrauen: ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität,3 Stuttgart 1989, 17.
[2] Vgl. Niklas Luhmann, 17f.
[3] Vgl. Niklas Luhmann, 18.
[4] Niklas Luhmann, 18.
[5] Ebd.
[6] Vgl. ebd.
[7] Niklas Luhmann, 19.
[8] Vgl. ebd.
[9] Niklas Luhmann, 19.
[10] Vgl. Niklas Luhmann, 20.
[11] Vgl. ebd.
[12] Ebd.
[13] Ebd.
[14] Niklas Luhmann, 21.
[15] Vgl. Niklas Luhmann, 21.
[16] Johann J. Reißmeier, Sexueller Missbrauch im kirchlichen Strafrecht. Verfahren – Zuständigkeiten – Strafen. Eine Handreichung, Innsbruck 2012, 21.
[17] Vgl. Johann J. Reißmeier, 22.
[18] Vgl. Wunibald Müller, Verschwiegene Wunden. Sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche erkennen und verhindern, München 2010, 23.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Böttger (Autor:in), 2013, Vertrauen in die Kirche. Ein Bruch durch den Missbrauchskandal?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266121