1. Einleitung
Unternehmen des produzierenden Gewerbes stehen durch den globalen Wettbewerb unter einem massiven Druck. Einige Faktoren sind steigende Rohstoffpreise, steigende Löhne im Wettbewerb mit Niedriglohnländern, ein größeres Produktportfolio, kürzere Lieferzeiten und Wünsche nach reduzierten Lagerbeständen. Die Welt befindet sich in einem ständigen und immer schneller werdenden Wandel. Um die Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft garantieren zu können, sind Unternehmen gezwungen, ihre Kunden durch erstklassige Qualität, möglichst niedrige Preise und kurze Lieferzeiten an sich zu binden; das heißt, dass ein ganz entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg die Kompetenz, innovative Produkte in hoher Qualität zu marktfähigen Preisen schneller als die Konkurrenz zu produzieren, darstellt. Zudem müssen interne wie auch externe Prozesse kontinuierlich verbessert werden, um konkurrenzfähig zu bleiben. Um dies erreichen zu können, ist es wichtig, dass die betroffenen Unternehmen passende Strategien entwickeln, um Verbesserungen und Kosteneinsparungen für sich erreichen zu können. Daher ist eine Kehrtwende vom reinen funktionalen Denken hin zum prozessorientierten Denken notwendig, um Potenziale zu analysieren und zu verwirklichen.
Die Automobilindustrie zählt in Deutschland, neben dem Maschinenbau, zu dem wichtigsten Wirtschaftszweig. Millionen von Menschen sind hier beschäftigt und tragen zum Erfolg des Industriestandorts bei. Durch die fortschreitende Globalisierung hat sich ein struktureller Wandel innerhalb der Wertschöpfungsketten vollzogen. Die Original Equipment Manufacturer (OEMs) beteiligen ihre Zulieferer immer mehr an den Entwicklungsprozessen und verringern im Gegenzug ihre eigene Fertigungstiefe. Daraus resultiert, dass die Koordination und Kooperation aller Beteiligten des Wertschöpfungsprozesses ausgebaut werden muss, da sich die Arbeitsteilung und die Wege der Zusammenarbeit von OEMs, Zulieferern und Dienstleistern grundlegend ändern. Die Geschäftsprozesse müssen mit den neuen Entwicklungspartnern über die Unternehmensgrenzen neu gestaltet werden. Daraus resultiert ein kontinuierlich wachsendes Unternehmensnetzwerk, dessen Planung, Steuerung und Kontrolle einen zunehmenden Wettbewerbsvorteil einnimmt. Diese Aufgabe übernimmt das Supply Chain Management. Um im Supply Chain Management Bestleistungen erreichen zu können, werden von Unternehmen Lieferketten, die auf plötzlich unerwartete Änderungen im Marktgeschehen reagieren können [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Supply Chain Management
- Definition
- Supply Chain Management in der Automobilzulieferindustrie
- Prozessmanagement
- Definition eines Prozesses
- Zielfelder Prozessmanagement
- Vorteile Prozessmanagement
- Entwicklungsprozess - Automobilindustrie
- Prozessoptimierung - Konzepte
- Lean Production
- Six Sigma
- Simultaneous Engineering
- Produkt-Lebenszyklus-Management
- Prozessoptimierung - IT Systeme
- ERP - System
- Manufacturing Execution System
- PDM - System
- CAX - Systeme
- Praxisanwendung - Prozessoptimierung im Mittelstand
- Zwischenfazit
- Prozessoptimierung: Unternehmen Fischer Automotive Systems GmbH
- Optimierungsweg
- Das Fischer Prozesssystem
- Starke Prozesse
- Kontinuierliche Verbesserung - KVP
- Just-in-Time
- Kompetente Mitarbeiter
- Optimierungsvorschlag
- Six Sigma tür den Mittelstand
- Lean Production versus Six Sigma
- Lean Six Sigma - Praxisumsetzung
- Fazit & Ausblick
- A. Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss optimierter Entwicklungsprozesse innerhalb der Supply Chain und des Prozessmanagements auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen der Automobilzulieferindustrie. Der Fokus liegt dabei auf dem Mittelstand. Die Arbeit analysiert die Relevanz von Supply Chain Management und Prozessmanagement für Unternehmen in dieser Branche und beleuchtet verschiedene Konzepte und IT-Systeme, die zur Optimierung von Entwicklungs- und Produktionsprozessen eingesetzt werden können. Darüber hinaus werden anhand einer Online-Umfrage die Erfahrungen und Perspektiven von mittelständischen Automotive Zulieferunternehmen hinsichtlich der Optimierung ihrer Prozesse betrachtet.
- Supply Chain Management in der Automobilzulieferindustrie
- Prozessmanagement als Grundlage für effiziente Abläufe
- Optimierungspotenziale durch Lean Production, Six Sigma und IT-Systeme
- Praxisbeispiele für Prozessoptimierung im Mittelstand
- Kombination von Lean Production und Six Sigma als Optimierungsstrategie
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 befasst sich mit dem Supply Chain Management (SCM) und erläutert dessen Bedeutung für Unternehmen der Automobilzulieferindustrie. Es wird eine umfassende Definition des Begriffs SCM gegeben und die Rolle von Zulieferern in der Supply Chain dargestellt.
Kapitel 3 widmet sich dem Prozessmanagement und liefert eine Definition des Begriffs „Prozess". Es werden die Zielfelder des Prozessmanagements, die Vorteile gut strukturierter Prozesse sowie der Ablauf eines Produktentwicklungsprozesses in der Automobilindustrie erörtert.
Kapitel 4 stellt verschiedene Konzepte zur Prozessoptimierung vor, darunter Lean Production, Six Sigma und Simultaneous Engineering. Es werden die jeweiligen Vorteile und Herausforderungen dieser Konzepte erläutert.
Kapitel 5 befasst sich mit IT-Systemen, die zur Prozessoptimierung eingesetzt werden können, wie ERP-Systeme, Manufacturing Execution Systems (MES), PDM-Systeme und CAx-Systeme. Die Funktionen und Vorteile dieser Systeme werden detailliert beschrieben.
Kapitel 6 präsentiert eine Praxisanwendung der Prozessoptimierung im Mittelstand anhand des Beispiels der Fischer Automotive Systems GmbH. Es wird das Fischer Prozesssystem (FPS) vorgestellt, das auf dem Toyota Produktionssystem basiert und verschiedene Lean-Instrumente wie Standardisierung, kontinuierliche Verbesserung, Just-in-Time und die Einbindung kompetenter Mitarbeiter umfasst.
Kapitel 7 bietet einen Optimierungsvorschlag für die Fischer Automotive Systems GmbH, der die Kombination von Lean Production mit der Six Sigma-Methodik, also Lean Six Sigma, beinhaltet. Es werden die Vorteile dieser Kombination, die Unterschiede zu den einzelnen Konzepten und die praktische Umsetzung von Lean Six Sigma dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Supply Chain Management, Prozessmanagement, Lean Production, Six Sigma, IT-Systeme, Prozessoptimierung, Automobilzulieferindustrie und Mittelstand. Die Arbeit analysiert die Relevanz dieser Themen für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in der Automobilzulieferindustrie und beleuchtet verschiedene Ansätze zur Optimierung von Entwicklungs- und Produktionsprozessen.
- Arbeit zitieren
- Johannes Ekkehard Keiner (Autor:in), 2013, Wettbewerbsfaktor "Supply Chain-Prozesse". Einfluss optimierter Entwicklungsprozesse am Beispiel eines mittelständischen Automotive-Zulieferunternehmens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266329