Der Ewige Landfriede von 1495 unter dem damaligen deutschen König und späteren römischen Kaiser Maximilian I. von Habsburg bildete den Abschluss einer langen Tradition mittelalterlicher Friedensbewegungen.
Diese reicht von den frühen Gottesfrieden , über verschiedenste Landfriedenseinungen bis hin, eben zu diesem „Ewigen Landfrieden“.
Das dieser in etwa in die Zeit fällt, von der aus heutiger, mitteleuropäischer Sicht die Epoche des Spätmittelalters und somit des Mittelalters generell ihren Abschluss findet, ist allenfalls eine interessante Randnotiz. Schlüsse für die in dieser Hausarbeit gestellte Frage lassen sich hieraus sicher nicht ableiten.
Doch was genau möchte ich überhaupt mit meiner Fragestellung klären?
Die Frage inwieweit Landfrieden als Herrschaftssicherung, oder „staatstragendes Element“ zu verstehen sind möchte ich anhand mehrerer Überlegungen veranschaulichen und mich hierbei, mit Hinblick auf das Proseminar zur Goldenen Bulle , auf das deutsche Spätmittelalter hauptsächlich zur Zeit Karls IV. beschränken.
Doch was könnte man für Indikatoren nennen um diese Frage zu beantworten?
Zum einen ist wohl von Bedeutung welche Landfrieden direkt von Karl initiiert wurden, und vor allem wann er dies tat? Kann man anhand einer zeitlichen Betrachtung einen Hintergrund der Frieden erkennen? Welchen Stellenwert nehmen Landfrieden in der „Goldenen Bulle“ ein? Versucht Karl seine Landfrieden auf das gesamte Reichsgebiet auszudehnen oder sind diese lokal begrenzt? Doch zunächst einmal möchte ich dem Leser verdeutlichen was überhaupt unter dem Begriff „Landfrieden“ zu verstehen ist. Auch in der heutigen Rechtsprechung kennen wir noch den Tatbestand des Landfriedensbruches. Dieser wird immer noch hart sanktioniert, doch ist er natürlich mit den mittelalterlichen Landfrieden nur noch marginal vergleichbar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Landfrieden?
- Wer erlässt Landfrieden?
- Landfrieden oder Städtebund
- Landfrieden unter Ludwig IV.
- Landfrieden unter Karl IV.
- Landfrieden in der Goldenen Bulle
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Landfrieden im deutschen Spätmittelalter als Mittel zur Herrschaftssicherung dienten. Die Arbeit analysiert die Rolle von Landfrieden im Kontext der politischen Machtverhältnisse im Heiligen Römischen Reich, insbesondere während der Herrschaft von Kaiser Karl IV. Dabei wird die Entwicklung von Landfrieden von den frühen Gottesfrieden bis zum Ewigen Landfrieden von 1495 beleuchtet.
- Die Entwicklung von Landfrieden im deutschen Spätmittelalter
- Die Rolle von Landfrieden in der Herrschaftspolitik von Kaiser Karl IV.
- Der Stellenwert von Landfrieden in der Goldenen Bulle
- Die Beziehung zwischen Landfrieden und Städtebünden
- Die Bedeutung von Landfrieden für die Sicherung des Friedens im Reich
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Fragestellung und den zeitlichen Rahmen der Untersuchung dar. Sie erläutert die Bedeutung von Landfrieden im Kontext der mittelalterlichen Friedensbewegungen und die Herausforderungen des Spätmittelalters.
- Was ist Landfrieden?: Dieses Kapitel definiert den Begriff Landfrieden und beleuchtet seine historischen Wurzeln. Es werden die Unterschiede zu Gottesfrieden sowie die Ziele und Auswirkungen von Landfrieden erläutert.
- Wer erlässt Landfrieden?: Dieses Kapitel analysiert die Rolle des Königs bzw. Kaisers bei der Erlassung von Landfrieden. Es wird die Entwicklung von der königlichen Landfriedensgesetzgebung im Hochmittelalter hin zur Einung von Landfrieden im Spätmittelalter betrachtet.
- Landfrieden oder Städtebund?: Dieses Kapitel untersucht die Beziehung zwischen Landfrieden und Städtebünden im Spätmittelalter. Es wird die Frage geklärt, wie sich diese beiden Formen von Friedensordnungen unterscheiden und wie sie miteinander interagierten.
- Landfrieden unter Ludwig IV.: Dieses Kapitel analysiert die Landfriedenspolitik von Ludwig IV. im Kontext des Thronstreits mit den Habsburgern. Es werden die Ziele und die Auswirkungen der Landfrieden Ludwigs IV. auf die politische Landschaft des Reiches betrachtet.
- Landfrieden unter Karl IV.: Dieses Kapitel untersucht die Landfriedenspolitik von Karl IV. im Kontext seiner Herrschaft im Heiligen Römischen Reich. Es werden die Ziele und die Auswirkungen der Landfrieden Karls IV. auf die politische Landschaft des Reiches betrachtet.
- Landfrieden in der Goldenen Bulle: Dieses Kapitel analysiert den Stellenwert von Landfrieden in der Goldenen Bulle von 1356. Es werden die Passagen im Originaltext der Goldenen Bulle betrachtet, die auf die Thematik von Frieden und Sicherheit Bezug nehmen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Landfrieden, die Herrschaftssicherung, das deutsche Spätmittelalter, die Goldene Bulle, Kaiser Karl IV., Städtebünde, Fehde, Gottesfrieden, Reichsgesetzgebung, Rechtsfrieden, Friedensordnung, politische Machtverhältnisse und die Entwicklung der mittelalterlichen Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Andreas Seibel (Autor:in), 2011, Landfrieden im Spätmittelalter. Mittel zur Herrschaftssicherung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266356