Abriss über die Familie der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSEs)
Als transmissible spongiforme Enzephalopathien bezeichnen wir degenerative Erkrankungen des ZNS, die mit spezifischen Veränderungen im Gehirn einhergehen und klinisch durch progrediente neurologische und neuropsychiatrische Defizite geprägt sind, allgemein auf Prionen zurückzuführen sind. Diese Krankheiten haben einen ähnlichen Krankheitsverlauf und ein identisches Endstadium. Alle TSEs fangen mit Gleichgewichtsstörungen an, es kommt zu einem zunehmender Verlust der Motorik, steigert sich weiter zu Tremoren (Zittern in Armen und Beinen), ausladende Bewegungen des Körpers, die bei Erregung zunehmen und im Schlaf aufhören, Myoklonien (blitzartig ablaufende Zuckungen in der Muskulatur, die z.B. durch akustische Reize ausgelöst werden), bis hin zur vollständigen Dezerebation (Enthirnungsstarre) und damit zum Tod des Patienten. Das tödlich erschütternde an diesen transmissiblen spongiformen Enzephalopathien ist, dass diese Erkrankungen keine Artgrenzen kennen. Mittlerer Weile ist der direkte Übertragungsweg von evolutionär verwandten Spezies bewiesen. So kann es eine unmittelbare Übertragung von z.B. Kuh auf Mensch kommen (à vCJK).
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Inhaltsverzeichnis
- Abriss über die Familie der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSES)
- Krankheitsbild der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien
- Der Erreger
- Vermehrungsmodelle der Prionen
- Direkte Autokatalyse einer Strukturumwandlung nach Stanley Prusiner
- Eindimensionaler Kettenwachstumsmechanismus von Peter Lansbury
- Nachweismethoden von Prionen
- Nachweismethoden am toten Rind
- Prionics-Check (Westernblot)
- Enfer-Test
- CEA-Test
- Nachweismethoden am lebenden Rind
- Liquor-Test (Scanning for Intensely Flourescent Targets)
- Weitere Methoden am lebenden Rind
- Forschungsausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Dokument befasst sich mit den transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSEs), einer Gruppe neurodegenerativer Erkrankungen, die durch Prionen verursacht werden. Der Schwerpunkt liegt auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Entstehung, Ausbreitung und den Nachweis dieser Krankheiten.
- Charakterisierung der TSEs und ihrer Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem
- Untersuchung der Struktur und Funktion von Prionen
- Analyse verschiedener Vermehrungsmodelle von Prionen
- Beschreibung von Nachweismethoden für Prionen
- Diskussion des aktuellen Forschungsstandes und der zukünftigen Perspektiven
Zusammenfassung der Kapitel
Das Dokument beginnt mit einer Einführung in die Familie der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSEs) und ihrer gemeinsamen Merkmale. Es werden verschiedene TSEs vorgestellt, die bei unterschiedlichen Spezies auftreten, wie zum Beispiel Scrapie bei Schafen, Kuru beim Menschen und BSE bei Kühen.
Im zweiten Abschnitt werden die verschiedenen Stadien und Symptome der TSEs beschrieben, wobei der Fokus auf die pathologischen Veränderungen im Gehirn liegt. Es wird auch der Zusammenhang zwischen den verschiedenen TSEs und ihren Auswirkungen auf die Nervenzellen beleuchtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Erreger der TSEs, dem Prion. Es wird die Entdeckung des Prions durch Stanley Prusiner erläutert und die Struktur und Funktion des Prions werden diskutiert.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Vermehrungsmodellen von Prionen, wobei die Theorien von Stanley Prusiner und Peter Lansbury vorgestellt werden. Es werden die Mechanismen der Prionen-Vermehrung und ihre Auswirkungen auf die Nervenzellen erläutert.
Der letzte Abschnitt des Dokuments befasst sich mit verschiedenen Nachweismethoden von Prionen, sowohl an toten als auch an lebenden Tieren. Es werden gängige Methoden wie der Westernblot, der Enfer-Test und der CEA-Test vorgestellt.
Schlüsselwörter
Transmissible spongiforme Enzephalopathien, Prionen, Scrapie, BSE, Kuru, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Nervenzellen, Gehirnsubstanz, Proteinplaques, Vermehrungsmodelle, Nachweismethoden, Forschungsausblick.
- Arbeit zitieren
- Marcus Kuntze (Autor:in), 2002, Transmissible spongiforme Enzephalopathien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2664