Der vorliegende Stundenentwurf im Rahmen der SPÜ hat zum Ziel, den Schülern die Person Jesu Christi als Figur des typologischen Erzählens zu vermitteln. Im Rahmen des Kerncurriculums evangelische Religion für die gymnasiale Oberstufe in MV ist die Lerneinheit unter Punkt 4.1.4, biblische und außerbiblische Jesus-Deutungen und Bilder zu verorten, noch genauer unter dem Punkt „Jesus-Deutungen anderer Religionen sowie Philosophie und Literatur“, da Entdeckung und Beschreibung des Prinzips des typologischen Erzählens als Errungenschaft der Literatur- und Textwissenschaften zu sehen ist. Die Vermittlung des Stoffes sollte nicht durch Lehrervortrag geschehen, sondern handlungsorientiert ,was bei der Komplexität der zugrundeliegenden Theorie erst problematisch erschien. Durch Elementarisierung nach dem Tübinger Ansatz Nipkows konnte dieser Anspruch aber doch gehalten werden. Die Schüler sollten sich selber zuerst in eine fiktive Situation begeben, die aber aus dem Alltag bekannt sein dürfte. Danach sollten sie ihr eigenes Handeln nach ihren Entscheidungsgrundlagen und Wünschen reflektieren, um sich darüber klar zu werden, wie sie Handeln in vergleichbaren Situationen generell bewerten. Die vergleichbare Situation wurde ihnen dann anhand einer Bibelstelle geliefert, in der Jesus in eine ähnliche Situation gerät. Die Schüler sollen herausarbeiten, warum Jesus ähnlich oder anders gehandelt hat als sie selber, wichtig ist dabei, dass sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede erkannt werden. In der abschliessenden Phase, in der dann auch aus Gründen der Ergebnissicherung nichts mehr am lehrergeführten Unterrichtsgespräch vorbeiführt, sollen die Schüler eine Metaebene einnehmen und reflektieren, was sie im Verlauf der Stunde gemacht haben. Kommen sie dann darauf, dass sie ihr eigenes Verhalten und ihre Motivationen mit denen von Jesus in ähnlicher Lage abgeglichen haben, dann haben sie das Prinzip des typologischen Erzählens selber entdeckt und nachvollzogen. Eine auf diese Weise errungene Erkenntnis dürfte länger Bestand haben als die Mitschrift eines Vortrags zum Thema typologisches Erzählen.
Weiterhin soll es im Religionsunterricht auch darum gehen, Sehgewohnheiten in Frage zu stellen, weshalb den Schülern in der gegebenen Bibelstelle auch ein Jesus gegenübertritt, der sich nicht gemäß der Erwartungshaltung der Schüler verhält.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Didaktische Überlegungen
- Die Schule
- Die Lerngruppe
- Das Thema
- Methodische Überlegungen
- Reflektion der Unterrichtsstunde
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Stundenentwurf zielt darauf ab, den Schülern die Person Jesu Christi als Figur des typologischen Erzählens näherzubringen. Die Stunde soll den Schülern neue Perspektiven auf Jesus eröffnen und sie dazu anregen, ihn als exemplarischen Menschen zu verstehen.
- Jesus als Figur des typologischen Erzählens
- Das Durchbrechen von Klischees und Vorurteilen gegenüber Jesus
- Die Relevanz von Jesus als exemplarisches Vorbild
- Die Rolle von methodischen Überlegungen im Religionsunterricht
- Reflexion des eigenen Handelns und der Motivationen Jesu
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Ziel des Stundenentwurfs dar: die Vermittlung der Person Jesu Christi als Figur des typologischen Erzählens. Der Kontext des Kerncurriculums evangelische Religion für die gymnasiale Oberstufe in MV wird erläutert, und es wird die Entscheidung für einen handlungsorientierten Unterricht begründet. Die gewählte Methode basiert auf der Elementarisierung nach dem Tübinger Ansatz Nipkows und soll den Schülern ermöglichen, das Prinzip des typologischen Erzählens selbstständig zu entdecken.
Didaktische Überlegungen
Die Schule
Die didaktische Analyse beleuchtet die Besonderheiten der Schule, des Recknitzcampus Laage, einer großen Gesamtschule mit verschiedenen Schultypen und Schwerpunkt auf Sportförderung. Die Zusammensetzung der Lerngruppe wird beschrieben, und die besondere Situation des Faches Religion im Stundenplan wird analysiert.
Die Lerngruppe
Die Lerngruppe für die Unterrichtseinheit setzt sich aus Schülern mehrerer elfter Klassen zusammen, die sowohl aus Sportförderklassen als auch aus regulären Klassen stammen. Es werden Herausforderungen bei der Unterrichtung dieser heterogenen Gruppe aufgezeigt, aber auch Erfolge durch vertrauensbildende Maßnahmen und unterstützende Unterrichtsmethoden.
Das Thema
Das Thema der Stunde ist „Jesus von Nazareth“. Es geht darum, den Schülern neue Blickweisen und Aspekte zur Person Jesu zu vermitteln und das klischeehafte Bild von Jesus zu durchbrechen. Der Text erläutert, wie Jesus nicht als unerreichbares Vorbild, sondern als exemplarischer Mensch verstanden werden kann.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter des Textes sind typologisches Erzählen, Jesus Christus, Kerncurriculum, Elementarisierung, handlungsorientierter Unterricht, didaktische Analyse, Lerngruppe, Thema, Klischee, exemplarisches Vorbild.
- Quote paper
- M. A. Simon Reimann (Author), 2012, Jesus als Figur typologischen Erzählens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266507