Weil es für ein gutes Buch kein Geheimrezept gibt, nur "gewisse Minimalbedingungen von Ungewöhnlichkeit", muss man sich mehr oder weniger auf die Kriterien des Films beziehen. Generell gilt aber: je besser das Buch war (weniger in der Kritik als beim Leser), umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Film erfolgreich wird. Garantien gibt es jedoch nicht, ein schlechtes Buch ist schon erfolgreich verfilmt worden, ein gutes Buch war an den Kinokassen ein Flop. Ein wichtiges Kriterium ist auch die Aktualität: ein Roman aus dem 19. Jahrhundert kann von seiner Konzeption von den Zuschauern heute schlecht nachvollzogen werden, denn der Zuschauer muss sich mit dem Geschehen und den Figuren identifizieren können.
Der Roman von Lew Tolstoi "Anna Karenina" (1875-1877) kann nicht sich über die Filmkunstabneigung beschweren, weil dieser epische Roman eine jener Geschichten erzählt, die versprechen, erfolgreiche Filme zu werden. Die unglückliche Liebe zwischen einer frustrierten Ehefrau und einem Offizier inspirierte Hollywood denn auch vom ersten Augenblick an. Als die bekannteste und gelungenste Verfilmung gilt nach wie vor diejenige mit Greta Garbo aus dem Jahr 1935. Nach Great Garbo übernahm in der Verfilmung von 1948 diesmal eine englische Schauspielerin Vivien Leigh die Titelrolle von Anna Karenina. In 1967 tat der russische Regisseur Alexander Sarchi seine Pflicht und Schuldigkeit - die russische tragische Heldin (Tatjana Samoilowa) hat endlich Russisch geredet. Auch Jacqueline Bisset erschien als Anna Karenina in der 1985 fürs Fernsehen entstandenen amerikanischen Inszenierung. Und in der neuesten, produzierten Ausgabe (1997) unter der Regie von Bernhard Rose versuchte sich Sophie Marceau als Anna Karenina. Die gegebene Hausarbeit analysiert die drei bekanntesten Verfilmungen von Tolstois Roman "Anna Karenina" (nämlich, von 1935, 1967 und 1997).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unterschiede zwischen Literatur und Film
- Allgemeine Unterschiede
- Zeit
- Raum
- Gedanken
- "Anna Karenina"
- Der Roman
- Buch-Film-Vergleich - die wichtigsten Szenen
- Einführung in den Roman
- Die Bahnhof- Szene
- Die Ball-Szene
- Die Pferderenn-Szene
- Annas Krankheit
- Die Oper-Szene
- Die Ende-Szene
- Allgemeine Einschätzungen der Verfilmungen
- "Anna Karenina" (1935)
- "Anna Karenina" (1967)
- "Anna Karenina" (1997)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Vergleich des Romans "Anna Karenina" von Lew Tolstoi mit drei Verfilmungen aus den Jahren 1935, 1967 und 1997. Die Arbeit analysiert die Unterschiede zwischen Literatur und Film, insbesondere die Aspekte der Zeit und der Raumdarstellung.
- Die Unterschiede zwischen der literarischen und der filmischen Darstellung einer Geschichte.
- Der Vergleich der wichtigsten Szenen des Romans mit ihren filmischen Adaptionen.
- Die verschiedenen Interpretationen von "Anna Karenina" in den drei Verfilmungen.
- Die Analyse der filmischen Mittel, die verwendet werden, um die Geschichte von Anna Karenina zu erzählen.
- Die Rezeption der Verfilmungen im Kontext der Zeit ihrer Entstehung.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Vergleich von Literatur und Film sowie die Aktualität des Romans "Anna Karenina" dar.
- Das Kapitel "Unterschiede zwischen Literatur und Film" behandelt die grundsätzlichen Unterschiede zwischen den beiden Medien, wobei der Fokus auf die Zeitdarstellung liegt.
- Das Kapitel "Anna Karenina" gibt einen kurzen Überblick über den Roman und stellt die wichtigsten Szenen vor, die anschließend in den Vergleich mit den Verfilmungen einbezogen werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Literaturverfilmung, Vergleichsanalyse, "Anna Karenina", Lew Tolstoi, Filmgeschichte, Zeitdarstellung, Raumdarstellung, filmische Mittel.
- Arbeit zitieren
- Nataliya Gudz (Autor:in), 2004, "Anna Karenina" von Lew Tolstoi: Vergleichanalysen mit 3 Verfilmungen (1935, 1967, 1997), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26653