Das heutige Budapest hat eine bedeutende römische Vergangenheit. Das Stadtgebiet am rechten Donauufer gehörte Jahrhunderte lang zum Römischen Reich, am linken Donauufer lagen verschiedene befestigte Brückenköpfe und kleinere Militärlager zur Grenzsicherung. Aquincum war Sitz des Statthalters der Provinz Unterpannonien (Pannonia inferior) und Standort einer Legion, dessen Bedeutung ein halbes Jahrtausend hindurch unmittelbar von seiner Lage am römischen Limes (Grenze des Imperium Romanum) abhing. Da Aquincum südlich vom Donauknie an der Grenze der erste geeignete Punkt unterhalb von felsigen Uferabschnitten war, an dem man die Donau überqueren konnte, diente es in erster Linie dem Grenzschutz und war militärisches Zentrum sowie ständiger Standort einer Legion ab dem Ende des ersten Jahrhunderts, was das Leben der Siedlung entscheidend geprägt hat. Aufgrund der verkehrstechnisch günstigen Lage (Flussübergänge und zusammenlaufende Straßen) galt es an diesem mehrere hundert Kilometer langen Abschnitt der Donau als der wichtigste Warenumschlagplatz. Aquincum bestand nicht nur aus der Zivilstadt, sondern umfasste ein wesentlich größeres Gebiet, wobei der Rechtsstatus der einzelnen römerzeitlichen Siedlungen unterschiedlich war. So unterstanden das Militärlager und die Militärstadt (canabae legionis) sowie die Dörfer bei den Auxiliarlagern (vicus militares) der militärischen, die Zivilstadt dagegen der zivilen Verwaltung. Die Einwohnerzahl von Aquincum, einschließlich der Bevölkerung der umliegenden Güter und Dörfer, die für den täglichen Bedarf der Stadtbewohner zu sorgen hatten, wird etwa auf 50 bis 60 Tausend geschätzt, und die römische Rechtspraxis sowie die effektive Verwaltung sicherten der Bevölkerung für lange Zeit ein friedliches Zusammenleben und einen relativ hohen Lebensstandard.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Legionslager
- Die Militärstadt
- Aktuelle topographische und siedlungshistorische Forschungen
- Abschließend noch einige Gedanken zur Denkmalpflege:
- Verwendete Literatur
- Auswahlbibliographie
- Abkürzungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit stellt eine Einführung in die Provinzialrömische Archäologie dar, mit einem besonderen Fokus auf die römische Militärstadt Aquincum, dem heutigen Budapest. Ziel ist es, die Geschichte und Bedeutung von Aquincum als Grenzstadt des Römischen Reiches aufzuzeigen, die Entwicklung des Legionslagers und der Militärstadt zu beleuchten und die aktuellen Forschungsergebnisse der Archäologie in diesem Gebiet zu präsentieren.
- Die strategische Bedeutung von Aquincum als Grenzstadt und Warenumschlagplatz
- Die Entwicklung des Legionslagers und seiner Einrichtungen
- Die Entstehung und Entwicklung der Militärstadt
- Aktuelle Forschungsergebnisse und ihre Bedeutung für die Rekonstruktion der römischen Stadt
- Die Denkmalpflege in Aquincum und die Bedeutung der archäologischen Funde für die heutige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die geografische Lage und die historische Bedeutung von Aquincum als Grenzstadt des Römischen Reiches am Donaulimes dar. Sie beleuchtet die strategische Bedeutung der Stadt als Militärzentrum und Warenumschlagplatz sowie die Rolle der römischen Legion legio 11. adiutrix bei der Romanisierung der einheimischen Bevölkerung.
- Das Legionslager: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur und die Entwicklung des Legionslagers in Aquincum. Es werden die wichtigsten Gebäude und Einrichtungen des Lagers vorgestellt, wie zum Beispiel das Stabsgebäude (principia), die Kasernen der Kohorten, das Militärbad (balineum) und die Wehranlagen. Die Bedeutung des Lagers als Zentrum der militärischen Macht und für die Verteidigung der Provinz Pannonia wird hervorgehoben.
- Die Militärstadt: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der Militärstadt (canabae legionis) in Aquincum. Es werden die wichtigsten Gebäude und Einrichtungen der Stadt vorgestellt, wie zum Beispiel der Statthalterpalast, das Amphitheater und die Wohnhäuser der Soldaten und zivilen Bewohner. Die Bedeutung der Militärstadt als Zentrum des Handels und der Verwaltung wird hervorgehoben.
- Aktuelle topographische und siedlungshistorische Forschungen: Dieses Kapitel präsentiert die aktuellen Forschungsergebnisse der Archäologie in Aquincum. Es werden die wichtigsten Ergebnisse der Grabungsarbeiten vorgestellt, die neue Erkenntnisse über die Topografie und die Siedlungsstruktur der römischen Stadt liefern. Die Bedeutung der modernen archäologischen Methoden für die Rekonstruktion der römischen Stadt wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Provinzialrömische Archäologie, Aquincum, das römische Militärlager, die Militärstadt, die Legio 11. adiutrix, der Donaulimes, die Romanisierung, die Topographie, die Siedlungsgeschichte, die Denkmalpflege und die aktuellen Forschungsergebnisse.
- Arbeit zitieren
- DI MMag Fabian Prilasnig (Autor:in), 2013, Aquincum. Das römische Militärlager, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266711