Warum werden heutzutage immer mehr Ehen geschieden? Rosemarie Nave -Herz (1997) sagt dazu: „Die Zunahme der Ehescheidungen ist nicht die Folge eines gestiegenen Bedeutungsverlustes der Ehe; nicht die Zuschreibung der ‚Sinn’losigkeit von Ehen hat das Ehesche idungsrisiko erhöht und lässt Ehepartner heute ihren Eheentschluss eher revidieren, vielmehr ist der Anstieg der Ehescheidungen Folge gerade ihrer hohen psychischen Bedeutung und Wichtigkeit für den einzelnen, so dass die Partner unharmonische Beziehungen heute weniger als früher ertragen können und sie deshalb ihre Ehe schneller auslösen können. Zuweilen in der Hoffnung auf eine spätere bessere Partnerschaft.” Die Ehe als Institution tritt mehr in den Hintergrund. Grund dafür ist ein allgemeiner Wertewandel und ein anderes Rollenverständnis. Traditionen und Konventionen verlieren allmählich an Wertigkeit. Das neue Rollenverständnis bezieht sich auf die Emanzipation der Frau, d.h., die Rolle der Frau innerhalb der Familie hat sich erweitert, indem sie in die Berufswelt einsteigt wie auch der Mann in das familiäre Leben als sogenannter Hausmann mit eingebunden wird. Früher war es das Ziel, seine Familienmitglieder und die Reproduktion der Generationen zu sichern. 1 Außerdem wurde eine Ehe auch zur Überlebenssicherung und Weitergabe des Erbes geschlossen. Heute hingegen ergeben sich aufgrund des Wertewandels in der Gesellschaft ganz andere Funktionen einer Ehe: Scheller spricht von „emotionaler Zuwendung und Realisierung privathedonistischer Ziele“.2 Auch die Auflösungsursache einer Ehe hat sich in den Jahren geändert. Vor 50 Jahren verlor man seinen Partner eher durch den Tod, als dass es zu einer Partnerschaftstrennung kam (Abb.1). 1 Limbach 1988:43. 2 Scheller 1992:50ff.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Weg zur Scheidung - Ein Prozess
- 2.1. Ehekrisen: Ursachen einer Scheidung
- 2.2. Scheidungsbereitschaft: Anlass einer Scheidung
- 3. Ein-Eltern-Familien
- 3.1. Mutter-Kind-Familie
- 3.2. Vater-Kind-Familie
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Familiendynamik im Kontext von Scheidungsprozessen. Das Ziel ist es, die Ursachen und den Verlauf von Scheidungen zu beleuchten und die Situation von Ein-Eltern-Familien darzustellen. Die Arbeit analysiert den Scheidungsprozess als dynamischen Verlauf, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.
- Ursachen von Ehekrisen und Scheidungen
- Der Scheidungsprozess als dynamischer Verlauf
- Die Rolle von Erwartungen und Bedürfniserfüllung in der Ehe
- Die Situation von Ein-Eltern-Familien
- Der Wandel des Rollenverständnisses in der Ehe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet den steigenden Trend von Ehescheidungen in Deutschland und stellt die Frage nach den Ursachen. Sie diskutiert den Wandel des Rollenverständnisses von Mann und Frau und den damit einhergehenden veränderten Funktionen der Ehe. Der Text verweist auf einen Wertewandel in der Gesellschaft, der traditionelle Vorstellungen von Ehe und Familie in Frage stellt und die Ehe zunehmend als eine Institution sieht, die emotionaler Zuwendung und der Realisierung privater Ziele dient. Der historische Vergleich der Scheidungsursachen unterstreicht den Wandel von Todesfällen als Hauptursache zu partnerschaftlichen Konflikten als dominierende Ursache. Die Einleitung führt den Leser in die Thematik ein und skizziert den weiteren Aufbau der Arbeit.
2. Der Weg zur Scheidung – Ein Prozess: Dieses Kapitel beschreibt den Scheidungsprozess als einen dynamischen Verlauf, in welchem sich Wünsche nach Trennung und Zusammenbleiben abwechseln. Es wird zwischen Ursachen und Anlässen einer Scheidung unterschieden. Der Abschnitt 2.1 ("Ehekrisen: Ursachen einer Scheidung") fokussiert auf die oft vereinfachte Zuweisung von Schuld, während die Arbeit betont, dass Ursachen als Veränderungen betrachtet werden sollten, die weitere Veränderungen bewirken. Die Erfüllung von Erwartungen wie Liebe, Geborgenheit und Kommunikation wird als zentral für die Qualität einer Ehe hervorgehoben, deren Nicht-Erfüllung zu Frustration und Konflikten führt. Ein wichtiger Aspekt ist die Unterscheidung zwischen Menschen mit starker Pflichtwertorientierung und solchen mit einem ausgeprägten Wunsch nach Selbstentfaltung, wobei letztere eher bereit sind, eine unbefriedigende Ehe zu beenden. Zusammenfassend erörtert dieses Kapitel die komplexen Faktoren, die zum Scheitern einer Ehe beitragen.
3. Ein-Eltern-Familien: Dieses Kapitel behandelt die Situation von Ein-Eltern-Familien, die aus einer Scheidung resultieren. Es unterteilt sich in die Betrachtung von Mutter-Kind-Familien (3.1) und Vater-Kind-Familien (3.2), analysiert die jeweiligen Herausforderungen und zeigt die unterschiedlichen Konstellationen auf. Es wird in diesem Kapitel nicht explizit auf die detaillierten Aspekte dieser Familienkonstellationen eingegangen, sondern lediglich die jeweilige Thematik angerissen.
Schlüsselwörter
Familiendynamik, Scheidung, Ehekrisen, Ein-Eltern-Familien, Rollenverständnis, Wertewandel, Eheauflösung, Partnerschaft, Kommunikation, Bedürfniserfüllung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Der Weg zur Scheidung
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht die Familiendynamik im Kontext von Scheidungsprozessen. Sie beleuchtet die Ursachen und den Verlauf von Scheidungen und beschreibt die Situation von Ein-Eltern-Familien. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse des Scheidungsprozesses als dynamischen Verlauf, beeinflusst von verschiedenen Faktoren.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Ursachen von Ehekrisen und Scheidungen, den Scheidungsprozess als dynamischen Verlauf, die Rolle von Erwartungen und Bedürfniserfüllung in der Ehe, die Situation von Ein-Eltern-Familien (Mutter-Kind und Vater-Kind Familien), und den Wandel des Rollenverständnisses in der Ehe.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein und beschreibt den steigenden Trend von Scheidungen und den Wandel des Rollenverständnisses. Kapitel 2 ("Der Weg zur Scheidung - Ein Prozess") analysiert den Scheidungsprozess, unterscheidet zwischen Ursachen und Anlässen und betrachtet die Rolle von Erwartungen und Bedürfniserfüllung. Kapitel 3 ("Ein-Eltern-Familien") behandelt die Situation von Mutter-Kind- und Vater-Kind-Familien. Kapitel 4 (Schlussbetrachtung) fasst die Ergebnisse zusammen (obwohl der Inhalt der Schlussbetrachtung nicht explizit im Preview enthalten ist).
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Zusammenfassung der Kapitel beschreibt den Inhalt jedes Kapitels detailliert. Die Einleitung beleuchtet den steigenden Scheidungstrend und den Wertewandel. Kapitel 2 beschreibt den Scheidungsprozess als dynamischen Verlauf, inklusive der Unterscheidung zwischen Ursachen und Anlässen sowie der Bedeutung von Erwartungs- und Bedürfniserfüllung. Kapitel 3 gibt einen Überblick über die Situation von Ein-Eltern-Familien, ohne jedoch detailliert auf spezifische Aspekte einzugehen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Die Schlüsselwörter umfassen: Familiendynamik, Scheidung, Ehekrisen, Ein-Eltern-Familien, Rollenverständnis, Wertewandel, Eheauflösung, Partnerschaft, Kommunikation, Bedürfniserfüllung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Zielsetzung der Hausarbeit ist es, die Ursachen und den Verlauf von Scheidungen zu beleuchten und die Situation von Ein-Eltern-Familien darzustellen. Sie analysiert den Scheidungsprozess als dynamischen Verlauf, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.
Wie wird der Scheidungsprozess dargestellt?
Der Scheidungsprozess wird als dynamischer Verlauf beschrieben, in dem sich Wünsche nach Trennung und Zusammenbleiben abwechseln. Es wird zwischen Ursachen (langfristige Veränderungen) und Anlässen (auslösende Ereignisse) unterschieden. Die Erfüllung von Erwartungen (Liebe, Geborgenheit, Kommunikation) wird als zentral für die Ehequalität betrachtet.
Wie werden Ein-Eltern-Familien behandelt?
Die Hausarbeit betrachtet Ein-Eltern-Familien als Ergebnis von Scheidungen. Sie unterscheidet zwischen Mutter-Kind- und Vater-Kind-Familien und skizziert die jeweiligen Herausforderungen, ohne jedoch detailliert auf die spezifischen Aspekte einzugehen.
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- Katrin Gabler (Author), 2003, Familiendynamik - Scheidung als Prozess?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26680